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  • mun_depot
    Heerführer


    • 04.09.2004
    • 1377
    • 3rd stone from the sun
    • brain 2.0

    #16
    Bodenthermografie ist nicht ganz so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt.
    Ich habe mal mit einer IR-Kamera (leider nicht meine) ein paar Beispielbilder gemacht, die zeigen, daß selbst ein paar harmlose Lebewesen wie Pflanzen durchaus ihr Eigenleben haben. Verschiedene Pflanzen und Bodenformen erscheinen mit unterschiedlichen Temperaturen, obwohl sie eigentlich die gleiche Temperatur haben müßten. Das kann zum einen an der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheit der Pflanzen, als auch der Dichte des Pflanzenbewuchs liegen.

    Bilder im Dezember 2006 nach Sonnenuntergang (ca. 17.30 Uhr) aufgenommen
    Himmel teilbedeckt
    Umgebungstemperatur +5°C
    Hellere Tönung = höhere Temperatur
    Temperaturumfang in den IR-Bildern ca. 6-15°C je nach Motiv

    Bild 1 - 4 von links nach rechts

    Bild 1 - Pflanzenbeet mit Sträuchern
    Die Sträucher und der unbepflanzte Boden vor dem Strauch in der Mitte erscheinen um ein paar Grad wärmer als die umgebenden Bodenpflanzen, die aber auch unterschiedliche Temperaturen zu haben scheinen.

    Bild 2 - drei Bodenpflanzen im Grasbeet
    Die Bodenpflanzen scheinen kälter als das Gras zu sein. Stellen mit dünnerem Bewuchs erscheinen wärmer.

    Bild 3 - Bodenpflanze
    Diese Bodenpflanze hat, wie es scheint, wärmere und kältere Blätter. Abgestorben oder vertrocknet?

    Bild 4 - Sträucher und Gras
    Die Sträucher erscheinen wärmer. Der Bodenbewuchs erscheint uneinheitlich, je nach Dichte des Bewuchs.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von mun_depot; 30.12.2006, 12:28.

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    • mun_depot
      Heerführer


      • 04.09.2004
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      • brain 2.0

      #17
      Bild 5 - Baustelle
      Dieser frisch verfüllte Graben einer Baustelle zeigt, wie unterschiedliche Sandoberflächen und Verdichtungen die Oberfläche thermisch uneinheitlich aussehen lassen. An hochverdichteten Stellen mit glatter Oberfläche wird der kalte Himmel reflektiert und die Stelle erscheint relativ kalt, obwohl sie wahrscheinlich nicht kälter ist als andere Stellen (im Infrarotbild in der linken Bildhälfte sichtbar). Auch an der Oberfläche der Betonklötze reflektiert sich der kalte Himmel (im Infrarotbild links oben).

      Bild 6 - Stromkasten und Wiese mit Sträuchern
      Wie man sieht, ist der Stromkasten relativ warm, weil in Betrieb. Der umgebende Boden ist kälter, aber das auch wieder je nach Bewuchs, ungleichmäßig. Den Kanaldeckel in der Mitte des Infrarotbildes (auf der Wiese) kann man kaum ausmachen, auf dem normalen Foto ist er aber klar zu sehen.

      Wie man an diesen Infrarotbildern sehen kann, ist die Beurteilung der Infrarotaufnahmen durch unterschiedliche Vegetation und Bodenunregelmäßigkeiten nicht einfach. Wenn man durch Oberflächenstrukturen abgelenkt wird, kann man verborgene Dinge übersehen. Bei im Boden verborgenen Gegenständen darf zudem der Abstand zur Oberfläche (Tiefe) ein bestimmtes Maß nicht überschreiten, sonst wird der eventuell vorhandene Temperaturunterschied vom Erdreich abgeschirmt.

      Vielleicht könnte ja eine Praxiserprobung mit einer IR-Kamera, bei der definierte Gegenstände im Boden vergraben werden, oder bekannte Gegenstände ausgegraben werden, neue Erkenntnisse über die Thermografie für Schatzsucher zutage förden.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von mun_depot; 30.12.2006, 12:31.

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      • BOBO
        Heerführer


        • 04.07.2001
        • 4422
        • Coburg
        • Nokta SimpleX+

        #18
        Bunte Bilder kann jeder machen

        Ne, klasse aufschlußreich - thx
        MfG BOBO

        Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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