Steinzeitlicher Bogenbau Selbstversuch

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  • fleischsalat
    Moderator

    • 17.01.2006
    • 7794
    • Niedersachsen

    #31
    Aktueller Zwischenstand:

    Das Wachsen des kompletten Bogenrohlings hat gut funktioniert, es hat sich nichts verzogen oder verdreht

    Das gute daran ist, dass die Stellen, an denen noch gearbeitet werden muss, nach Materialabnahme einfach nur wieder versiegelt werden müssen.
    Willen braucht man. Und Zigaretten!

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    • fleischsalat
      Moderator

      • 17.01.2006
      • 7794
      • Niedersachsen

      #32
      Weiter gehts mit der Bastelei:

      Da noch immer die Frage des Tillerns im Raum stand und das Tillern mit dem Fuß irgendwie nichts für mich war, habe ich mich für einen Kompromiss entschieden.
      Dazu musste zuerst ein gegabelter Ast her. Da dieser aber in der gewünschten Größe nicht zur Verfügung stand, musste die gute alte Geweihaxt wieder ihren Dienst verrichten.
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      • fleischsalat
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        • 17.01.2006
        • 7794
        • Niedersachsen

        #33
        Der zukünftige- ich sag mal „Tillerast“ wurde als Erstes von Ästen befreit. Dann habe ich ihn, um ihn in den Boden rammen zu können, am unteren Ende angespitzt.
        Um feste Haltepunkte für die Sehne zu schaffen, habe ich mit dem Dechsel Kerben in das Holz geschlagen. Nachdem der „Tillerast“ fest im Boden steckte, konnte ich mit der feineren Arbeit beginnen. Auf dem letzten Bild in diesem Beitrag seht ihr den Ausgangszustand vor dem Tillern.
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        • fleischsalat
          Moderator

          • 17.01.2006
          • 7794
          • Niedersachsen

          #34
          Hätte ich gewusst, was jetzt kommt, hätte ich den Rohling durch den Kamin gejagt...
          Um festzustellen, wie sich die Wurfarme biegen und ob sie das vor allem auch gleichmäßig tun, wird der Bogen mit seinem Kraftmittelpunkt (Dort wo später einmal der Pfeil sitzt) in die Astgabel gelegt und die Sehne in eine der Kerben eingehängt.
          Selbstverständlich sollten man nicht von Beginn an den größten Auszug wählen.
          Nun kann man sehen, wo sich steife Bereiche in den Wurfarmen befinden.
          Diese Bereiche wurden mit Holzkohle markiert und nachdem der Bogen wieder vom „Tillerast“ abgenommen wurde mit einem Flintabschlag reduziert.
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          • fleischsalat
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            • 17.01.2006
            • 7794
            • Niedersachsen

            #35
            Nachdem man etwas Holz abgeschabt hat, wird der Bogen wieder in den Ast gehängt.
            Wieder steife Bereiche markieren und wieder abschaben...
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            • fleischsalat
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              • 17.01.2006
              • 7794
              • Niedersachsen

              #36
              Das Spiel macht man dann eine ganze Weile.
              Um hier nicht immer fast die gleichen Bilder zu zeigen, kommen jetzt nur ein paar Zwischen- und der vorläufige Endzustand.
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              • fleischsalat
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                • 17.01.2006
                • 7794
                • Niedersachsen

                #37
                Wenn der Bogen sich in etwa so biegt, wie man ihn haben möchte, werden mit einer Feuersteinklinge die Ecken abgerundet.
                Nun kann man auch die restlichen Feinarbeiten und die „Kosmetik“ (Hier das Griffstück als Beispiel) durchführen.
                Wenn der Bogen rundherum halbwegs glatt ist, muss er versiegelt werden.
                Hierzu wird ein Stück Sehnenwachs am Feuer erwärmt und auf den Bogen gerieben.

                Wie man Sehenwachs zeitgenössisch herstellen kann, findet ihr hier:
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                • fleischsalat
                  Moderator

                  • 17.01.2006
                  • 7794
                  • Niedersachsen

                  #38
                  Das Wachs wird dann mit einem Lederlappen auf dem Bogen verrieben.
                  Wie man sehen kann, perlt Wasser jetzt sehr gut ab.
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                  • fleischsalat
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                    • 17.01.2006
                    • 7794
                    • Niedersachsen

                    #39
                    Wenn alles soweit den Erwartungen entspricht, macht man sich daran, die Sehne zu wickeln.
                    Die Sehne besteht aus einzelnen Hanfschnüren.
                    Zuerst werden die Enden der einzelnen Schnüre verknotet.
                    Nun verdrillt man die Schnüre miteinander.
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                    • fleischsalat
                      Moderator

                      • 17.01.2006
                      • 7794
                      • Niedersachsen

                      #40
                      Die fertig gedrehte Sehne wird ebenfalls mit dem Sehnen-/Bogenwachs eingerieben, um sie unempfindlicher gegen Feuchtigkeit zu machen.
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                      • chabbs
                        Heerführer


                        • 18.07.2007
                        • 12179
                        • ...

                        #41
                        Ich find das sauspannend.

                        Bau mir mal auch so einen bitte

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                        • oliver.bohm
                          Moderator

                          • 20.11.2007
                          • 8443
                          • Hannover
                          • SBL 10

                          #42
                          Ich sehe, der 21.12. kann kommen...

                          Weißt du vielleicht mehr, als wir?

                          Ich schlage vor, das wir nächstes jahr einen Außenstammtisch auf Deistergeist seinem Bogenschießplatz machen..

                          Ein Vergleichsschießen mit Waffentausch...

                          Wie wärs?
                          Gruß Olli

                          Kommentar

                          • fleischsalat
                            Moderator

                            • 17.01.2006
                            • 7794
                            • Niedersachsen

                            #43
                            Zitat von oliver.bohm
                            Ich sehe, der 21.12. kann kommen...

                            Weißt du vielleicht mehr, als wir?
                            Weswegen baue ich wohl die ganzen Sachen? Man muss sich ja darauf vorbereiten, überleben zu können, wenn hier alles den Bach runtergeht

                            Spaß beiseite-
                            Momentan macht der Bogen keinen so guten Eindruck.
                            Beim Wachsen ist etwas schief gelaufen, aber ich beschreibe mal den ganzen "Tathergang":

                            Da sich das Wachs durch die kühle Witterung nur schlecht auf dem Bogen verreiben und einpolieren ließ, habe ich den Bogen komplett gewachst und das ganze übers Feuer gehalten. Das dadurch verflüssigte Wachs habe ich mit einem Lappen eingerieben, wobei schnell klar wurde, dass es viel zuviel war.
                            Das flüssige Wachs ist in den eigentlich gut getrockneten Bogen eingezogen und sorgt jetzt dafür, dass die Wurfarme zwar extrem biegsam sind, aber nach dem Schuss nur langsam und auch nicht 100%ig wieder in die Ausgangslage zurückfedern.

                            Das Problem äußert sich wie folgt in der Schußdistanz:

                            1. Schuss 74 mtr
                            2. Schuss 41 mtr
                            3. Schuss 40 mtr

                            Mal sehen ob und vor allem wie ich das ganze wieder in den Griff bekomme. Nicht, dass ein reiner "Sommerbogen" daraus wird... . Ein zweiter (baugleicher) Bogen aus Esche ist aber schon unterwegs.

                            Wieder einmal zeigt sich, dass die Arbeitsabläufe nicht abgekürzt oder vereinfacht werden sollten. Ein schnelleres Arbeiten führt keinesfalls zum Erfolg
                            Willen braucht man. Und Zigaretten!

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                            • Deistergeist
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                              • 24.11.2002
                              • 19637
                              • Barsinghausen am Deister

                              #44
                              Das hört sich nicht gut an. Ferndiagnosen bringen aber nix, und von mir schon erst recht nicht. Ich bin ja kein Bogenbauer.
                              Das zuviel an Wachs mit Stoff oder Holzschabern entfernen, aber nix mehr mit Hitze!
                              Allerdings: Wenn noch kein Wurfarm gebrochen ist, ist noch nix verloren. Der Besuch bei erfahrenen Bogenbauern schadet nix, da bekommst du wertvolle Tips. Nachdem sie deinen Bogen in der Hand gehabt haben.


                              GA Thomas
                              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                              • Chronist
                                Ritter


                                • 24.03.2013
                                • 380
                                • Herzogthum Nassau
                                • ACE 250 mit Doppel D Spule + PinPointer Pro

                                #45
                                Hallo,
                                wie ist es denn weiter gegangen mit dem Bogen?
                                Viele Grüße
                                Chronist

                                NICHT-Gewinner des Fotowettbewerbs Juli, August, September, Oktober 2013
                                ... aber ich gebe nicht auf

                                Kommentar

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