Bauformen von Kellern in mittelalterlichen Gutshöfen

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  • Hülse
    Heerführer


    • 28.08.2004
    • 2147
    • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
    • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

    #1

    Bauformen von Kellern in mittelalterlichen Gutshöfen

    Hallo !

    Seit ein paar Wochen bin ich auf der Suche nach den Resten eines mittelalterlichen Gutshofes. Der Hof soll aus mehreren Gebäuden bestanden haben ( Wohnhaus, Scheune, Stall). Mitte des 18. Jahrhunderts ist dieser zerfallen. Vor Ort ist absolut nichts mehr zu erkennen. Kein Stein liegt mehr im Wald. An Hand von alten Karten habe ich den Standort allerdings lokalisiert.
    Der Hof stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.
    Letzte Woche bekam ich einige interessante Unterlagen zum Hof , in denen auch von einem großen Keller mit mehreren Räumen die Rede ist.
    Das ist doch genau das, was ich lesen wollte .

    Nun zu meiner Frage:
    Wer kennt sich mit mittelalterlichen Höfen aus. Welche Bauformen der Keller gab es zur damaligen Zeit?
    Feldsteinkeller / Gewölbekeller?

    Ich bin gespannt !

    Grüße
    Bernd
    Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.
  • Zappo
    Heerführer


    • 28.04.2006
    • 2428
    • Baden

    #2
    Also der älteste Keller, den ich mal hatte, warum so um 1650. Das war ein Gewölbekeller aus behauenen Natursteinen. Senkrechte Wand ca. 1,20m dann ein Scheitbogen drüber. Gesamthöhe ca. wenn ich noch richtig weis- 3,00 m. So ähnlich kenne ich es auch von den Burgen.

    Hatte aber auch schon u.a. zweistöckige, in Backstein. Oder "doppelt hohe".

    Einigen gemein war, daß sie NICHT genau unter dem Haus lagen - auch nicht unter den Tragwänden des Hauses. Gewölbe halten offensichtlich viel aus.

    Ich rätsle natürlich jetzt, was diese Angaben nützen

    Gruß Zappo

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    • dcag99
      Heerführer


      • 11.09.2012
      • 4738
      • Königreich Württemberg
      • AT Pro

      #3


      hier gehts um ne wüstung in brandenburg. inkl. kellern etc. vlt hilft das.
      Gruss Matthias

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      • ghostwriter
        Moderator

        • 24.09.2003
        • 12048
        • Großherzogtum Baden
        • Suchnadeln

        #4
        hi bernd,

        wieder ein schönes interessantes thema!?

        hmh, ...
        bei einem mittelalterlichen hofgut in ländlichem
        gebiet würde ich eher feldsteinkeller meinen!?

        gewölbekeller aus behauenem stein würde ich
        eher größeren objekten wie burgen oder stadthäusern
        zuordnen!?

        keller
        gewölbekeller

        bin mal gespannt was der "chef" sagt!?



        ps.:
        wochenende klappt leider nicht!?
        aber vielleicht lässt sich mal andersherum was machen?
        (bergbau, bunker, ... im schwarzwald)

        ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
        … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

        dr. koch - "1984"
        😲

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        • silex1
          Ritter


          • 14.03.2015
          • 373
          • DD-SN
          • Augen und Hände

          #5
          Zitat von Hülse
          Vor Ort ist absolut nichts mehr zu erkennen. Kein Stein liegt mehr im Wald. An Hand von alten Karten habe ich den Standort allerdings lokalisiert.
          Der Hof stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert.
          In welchem heutigen Bundesland bzw Gegend (je genauer je besser!) liegt dieser Gebäudekomplex?
          Denn mMn ist dies in jeder Gegend etwas anders mit den Kellern.
          VG
          René

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          • Hülse
            Heerführer


            • 28.08.2004
            • 2147
            • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
            • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

            #6
            Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.

            @ Zappo
            Die Angaben sollen lediglich der Befriedigung meines Wissensdurstes dienen .

            Marc, ja, schon wieder ein interessantes Thema. Und das Gute daran ist, dass ich ab dem 01.04. endlich mehr Zeit habe, mich um die wirklich interessanten Themen auch in der Praxis zu kümmern . Schade, dass es am WE nicht hinhaut. Aber, umgekehrt auch sehr gerne.

            Bundesland --> Rheinland Pfalz, Pfälzer Wald.

            Grüße
            Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

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            • Sorgnix
              Admin

              • 30.05.2000
              • 25935
              • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
              • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

              #7
              Zitat von Hülse

              Nun zu meiner Frage:
              Wer kennt sich mit mittelalterlichen Höfen aus. Welche Bauformen der Keller gab es zur damaligen Zeit?
              Feldsteinkeller / Gewölbekeller?

              nahmd!


              nun, die allgemein übliche Konstruktion von Kellerräumen in der Zeit - wie auch bis fast in die Neuzeit - war doch wohl der GEWÖLBEkeller.
              Zumindest sind das die, die sich erhalten haben.
              Alles andere, Balkendecken etc. ist dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen.

              Die Frage ist, ob sich das Gewölbe erhalten hat.
              Bei den Ausgrabungen in meinem Dörfli ist im Bereich der Kaiserpfalz - ein Areal das auch heute nur als Wiese zu erkennen ist - hat sich immerhin EIN überwölbter Kellerraum erhalten gehabt. Spannweite allerdings unterhalb 2 m ...

              Das aber trotz jahrhundertelangem Verfall, der Zerstörung der Anlage im Bauernkrieg und darauffolgenden 450 Jahren "wüst liegen" ...


              Als erste Frage solltest Du ermitteln, was denn der in der Gegend der für die Zeit übliche Baustoff war.

              Feldsteine? Gebrannte Ziegel? Behauene Steine aus dem Steinbruch?

              trocken vermauert? Mörtel?


              ... das gibt vielleicht im Ergebnis etwas zu den Wahrscheinlickeiten des "Überlebens" eines Kellerraums.

              Nächste Frage ist ja wahrscheinlich: Warum liegt da kein Stein mehr im Walde??

              Recycling?? Haben die umliegenden Bewohner alles weggeschleppt?
              Wie weit sind sie gegangen??
              Fundamente auch freigelegt und abgetragen?
              ... ein Gewölbe abbrechen hat dann doch wieder was mit "Arbeit" zu tun. Und ein wenig Gefahr. und dem Aufwand, die Steine "aus der Tiefe" zu bergen ...

              Weil:
              ... hier bei mir im Wald wurden Ende 19 Jhd. sogar die Grundmauern bzw. Fundamente einer Kirchenruine aus einer MA-Wüstung abgetragen um damit die Fundamente einer Grundschule im Nachbarort zu bauen ...
              Waren z.T. behauende Sandsteine - deshalb die Frage nach dem Material.


              Gruß
              Jörg
              Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
              zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

              (Heiner Geißler)

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              • Hülse
                Heerführer


                • 28.08.2004
                • 2147
                • aus dem tiefen, dunklen Pfälzer-Wald
                • XP Deus, OGF-L, WF-KOG und Wünschelrute

                #8
                Hallo Jörg,
                ich danke Dir für Deine ausführliche Antwort.

                Zum Baustoff: definitiv Sandstein. Steinbrüche ca. 50-100m entfernt.
                Bei mir im "Dörfli" im, bzw. Elternhaus eines Kollegen ist ebenfalls ein Keller, der aus dieser Zeit stammen soll. Den hab ich schon mal in Augenschein genommen. Sandstein, behauen und mit Mörtel vermauert.

                Ich könnte mir vorstellen, dass der Keller noch vorhanden ist.
                Sollte dieser nämlich abgetragen und anschließend verfüllt worden sein, so müsste dies im Gelände meiner Meinung nach erkennbar sein. Entweder durch einen kleinen Hügel durchs Verfüllen mit den Sandsteinen vom Gebäude, oder durch eine Senke durch das sich mittlerweile gesenkte Erdreich, welches zum Verfüllen genutzt wurde. Aber man erkennt im Gelände NIX. Aber auch gar nix. Die Terrassen der damals bewirtschafteten Flächen sind immer noch sehr gut zu erkennen.
                Die letzten, mir vorliegenden, Aufzeichnungen zum Zustand der Gebäude sind aus dem Jahre 1787.

                Zitat:
                Die Gebäude seinen so heruntergekommen, dass nichts mehr außer die Mauern und ein Teil vom Dach erhalten seien. Küchen-, Haus-, Stall- und Kellertüren fehlten komplett. Die hölzerne Treppe in den Keller sei noch erhalten.



                Ich werde dort wohl am Wochenende mal eine KOG Messorgie veranstalten müssen.

                Grüße
                Bernd
                Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen.

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