Eine Anfrage aus den USA: PoW Camp "Weetzen" ?

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  • niemandsland
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    • 17.08.2003
    • 1679

    #1

    Eine Anfrage aus den USA: PoW Camp "Weetzen" ?

    Hallo zusammen,

    ich habe eine Anfrage erhalten, in Bezug auf ein POW-Camp in Weetzen. Weetzen zählt zu Ronnenberg und liegt in der Nähe von Hannover ?!

    Soweit zum Ort. Nur leider hab ich persönlich keine Informationen über ein von Deutschen betriebenes POW-Camps hier in der Umgebung.

    Laut des Textes (den ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentliche) kam es dort zu einem grösseren Zwischenfall. Es geht um das 333. Regiment, der 84. US Division.

    Ich habe einen sehr langen Text erhalten. Hier ein winziger Ausschnitt:

    In Weetzen we found about a thousand British, Canadian and Australian POW’s, and we were technically liberating them. Their captors had run away as we approached, leaving the gates to the POW compound open.
    Soweit ein Auszug aus einem etwa 30-50 Seiten umfassenden Text. Eine richtige Goldgrube vom Inhalt her.

    Irgendjemand eine Idee wo im Raum "Weetzen" das gewesen sein könnte?

    Leider fehlen genauerer Ortsangaben. Die Tatsache das die durch einen Wald gekommen sind, hilft nur bedingt. Das könnte vielleicht Benthe sein oder auch nicht. Auch in der Nähe von Weetzen/Ronnenberg gibt es dichteren Wald.

    Gibt ja um Hannover viel grün! Nur eins dürfte relativ sicher sein: es ist nicht der Deister. Da waren die etwa 1-2 Tage zuvor.

    -NL-
    Zuletzt geändert von niemandsland; 03.06.2004, 10:08. Grund: Zeitliche Einordnung!
  • niemandsland
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    • 17.08.2003
    • 1679

    #2
    Noch ein Zitat aus dem Text:

    Someone in Weetzen was able to pinpoint all of the houses where Americans were to be found and phoned that information to the German army nearer Hannover. As the artillery rounds began to fall, the targeting was precise. Only the houses being used by Americans were hit. Accidents like that do not just happen!
    -NL-

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    • niemandsland
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      • 17.08.2003
      • 1679

      #3
      Und noch drei kleine Zitate:

      At first I thought that my platoon was in a very bad spot, but actually none of the artillery was aimed at the foxholes. The second platoon was in a house down the street from us, and they were hit so hard by the first few rounds that it was like a butcher shop in that building. The first platoon was in good shape; their location was behind a row of fairly high buildings, and this provided some protection. The streets of Weetzen were extremely dangerous. I had to go to the company CP several times, and I could sympathize with those airmen who spoke of being able to walk on flak because it was so thick around them.
      What we were getting was a taste of the anti-aircraft defense of Hannover.
      The terrain between Weetzen and Hannover was flat, and the German gunners could fire on a flat trajectory at us knowing the exact distance we were from them.
      Dies ist ein Ausschnitt aus einem Kapitel aus "Easy Three" den schriftlich verfassten Erinnerungen (über Hannover) von:

      "E Co. 2nd Btn., 333rd Inf. Reg, 84th Div. by Lt. Harry M.(...) Plt.leader"

      -NL-

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      • niemandsland
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        • 17.08.2003
        • 1679

        #4
        Nachdem ich den Text jetzt zwei Mal gelesen habe, kann ich sagen das es in dem Text um den 8. und 9. April geht. Es könnte sich u.U. um die Ereignisse in Northen handeln. Ich muss mir das nur noch mal auf der Karte ansehen. Es ist jedenfalls die Rede von Weetzen (evtl. Vörie), Munzel, Berenbostel und Hannover. Es ist die Rede von Flakstellungen, teilweise recht interessant beschrieben. Die DP-Camps werden genannt.. und noch so einiges mehr.

        Das ganze geht immer mal wieder vor und zurück. Wirkt ein wenig konfus. Was die genauere Einordnung der Ereignisse erschwert. Aber es macht Spaß, der Vergangenheit ein wenig näher zu kommen. Zumal es sich hier um Material handeln dürfte, da aus Privatbesitz, was kaum jemand bisher in die Finger bekommen hat.

        Und nein.. es war leider nicht die Truppe, die am 10. April 1945 Mittags auf dem Vorplatz des HBF Hannover gestanden hat.

        Trotzdem sehr interessanter Stoff!

        -NL-

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        • niemandsland
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          • 17.08.2003
          • 1679

          #5
          Nachtrag:
          Der Text beschreibt auf mehreren Seiten sehr ausführlich den Weg der Amies von Weetzen (bei Ronnenberg) nach Munzel (ich geh laut der Karte von Groß Munzel aus). Der Weg der nach Weetzen führt, könnte die Anfahrt von Barsinghausen über Egestorf sein, wo das 333. Regiment am 8. April 1945 etwa gegen 18 Uhr durchgekommen war. Dann würde der späte Abend mit Weetzen auch hinkommen.
          Danach geht es bis kurz vor Hannover über die Autobahn. Man orientierte sich an den Wegweisern. Irgendwann war die Autobahn (mit einer Betonsperre) blockiert und man musste den Weg über die schmalen Straßen und durch einige Dörfer fortsetzen bis nach Berenbostel. Was dann folgt ist leider wieder sehr kurz verfasst. Allerdings ist von einigen Brücken und einer verlassenen Radiostation (zwischen Berenbostel und Stöcken) die Rede. Auch wenn der Einmasch dann selbst wieder sehr kurz und knapp beschrieben ist.

          Schade finde ich, das der Verfasser der Zeilen hin und her hüpft! Aber auch die Schilderungen, wie zwei GIs sterben (mit der Nennung Ihrer Namen) ist schon irgendwo interessant zu lesen. Aber wie gesagt... jede Menge LESESTOFF!

          Mehr dazu wahrscheinlich schon demnächst!

          Wie schon weiter oben geschrieben: ich versuche immer noch etwas über das POW-Camp herauszufinden! Irgendjemand eine Idee?

          Hier nochmal eine kurze Übersetzung...

          (Seite 118)

          In Weetzen fanden wir 1000 britische, kanadische und australische
          Kriegsgefangene und wir befreiten sie. Die Bewacher waren geflohen,
          als wir näher kamen und sie liessen die Tore offen stehen.

          Unser grösstes Problem war zu versuchen vorwärts zu kommen, mit der
          Masse von glücklichbefreiten Kriegsgefangenen an unserer Seite.

          Einige Salven von 8.8er Granaten explodierten plötzlich über dem
          Ort und die Freude über die Befreiung war kurz. (...)
          -NL-
          Zuletzt geändert von niemandsland; 03.06.2004, 11:52.

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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19528
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Hallo Wolf,
            da kann ich Dir nicht helfen. Keine Infos zu einem Lager in Weetzen. Zwangsarbeiterlager wäre möglich, für die Kalibergwerke und die Zuckerfabrik.
            Kam das Flakfeuer von Wettbergen? Da gab es doch eine Flakstellung...

            MfG Ratlosergeist
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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            • Muhns
              Landesfürst

              • 22.08.2002
              • 755

              #7
              Moin.
              Vielleicht kann

              weiterhelfen?

              Grüße
              MUHNS
              "Das Wesen von Ebbe und Flut ist in einem Glas Wasser nicht ablesbar." (GUNKL)

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              • niemandsland
                N/A
                • 17.08.2003
                • 1679

                #8
                @ Deistergeist

                Hab auch extra noch mal die Literatur durchforstet, die ich hier habe! *nüscht*

                @ Muhns

                Danke für den Link. Aber es geht in diesem Fall nicht um DPs, sondern um Kriegsgefangene (PoWs). Trotzdem Danke!

                Stalags/OFLags // "Kriegefangenenwesen der Wehrmacht" // Wehrkreis XI

                Hi,
                ich komme so irgendwie nicht weiter. Hat zufällig irgendjemand mal eine Liste der Sta-/OfLags im Bereich des zuständigen Wehrkreises (XI?=Niedersachen?) zur Hand?

                Wenn dem so ist... brauche nicht die Gesamtliste (wäre aber auch schön) mich interessiert ob man da vielleicht einen Eintrag für einen der folgenden Orte findet: "Gehrden", "Ronnenberg", "Weetzen" und/oder "Wennigsen/Deister" findet?!

                Besten Dank im voraus!

                -NL-

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                • cisco
                  Ratsherr

                  • 25.02.2003
                  • 253
                  • Köln

                  #9
                  Ein Stalag Weetzen ist nicht bekannt, aber es gab ein Stalag Wietzendorf welches bis 4/45 existierte.

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                  Gruß

                  Cisco
                  :lesender

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                  • niemandsland
                    N/A
                    • 17.08.2003
                    • 1679

                    #10
                    @ Cisco

                    Danke! Es muss irgendwas in Weetzen direkt oder unmittelbar in der Nähe sein!

                    Ich hab heute auch schon die Telefon glühen lassen. Ein Hinweis war, das es sich dabei evtl. um eine Art "Sammelstelle" handelt, von wo aus PoWs z.B. zur Deurag/Conti gebracht wurden.
                    Ich geb das jetzt mal so lax wieder, wie mir das vorhin am Telefon verklickert wurde:

                    "Sprich Firmenleitung äussert wunsch.. brauche Anzahl x Arbeiter. Wehrmacht/SS karrt ran gegen Bezahlung von einer Stelle x". Denn darüber wurde nicht gesprochen.


                    @ Muhns

                    Die DP-Camps an der Strecke sind mir soweit bekannt. Hierbei handelt es sich um Camps, die wie Deistergeist schon vermutet hat, zu den zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben gehören (genaue Bezeichnungen hab ich nicht!). Es fehlt nur das POW-Camp/Lager. Und dazu hab ich nichts! Hab aber auch schon via Google gesucht. Fehlanzeige. Trotzdem nochmal Danke für den Link. *doppelt hält besser*

                    -NL-

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                    • cisco
                      Ratsherr

                      • 25.02.2003
                      • 253
                      • Köln

                      #11
                      Laut "CCP" gab es in Weetzen ( Kali Chemie AG 100 Pers., Zuckerfabrik 50 Pers.) und in Ronnenberg (120 Personen) Zivilarbeiterlager.
                      Was mich ein wenig irritiert ist, das (lt. den Internet-Quellen) die Lager um Hannover alle von britischen Einheiten befreit worden sein sollen?

                      Gruß

                      Cisco
                      :lesender

                      Kommentar

                      • Bingo
                        Heerführer

                        • 06.10.2001
                        • 2553
                        • Siegen
                        • In einem Archiv nicht erforderlich

                        #12
                        Zitat von cisco
                        Laut "CCP" gab es in Weetzen ( Kali Chemie AG 100 Pers., Zuckerfabrik 50 Pers.) und in Ronnenberg (120 Personen) Zivilarbeiterlager.
                        Was mich ein wenig irritiert ist, das (lt. den Internet-Quellen) die Lager um Hannover alle von britischen Einheiten befreit worden sein sollen?
                        Besorg dir die Original-Unterlagen, die dem CCP zugrundelagen. Für Teile von Nds. und Thüringen liegen sie mir vor. Der komplette belgische Bestand wurde Ende der 90iger vom LWL verfilmt und an die zuständigen HStA abgegeben.

                        Gruß
                        Bingo

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                        • Oelfuss
                          Heerführer

                          • 11.07.2003
                          • 7794
                          • Nds.
                          • whites 3900 D pro plus

                          #13
                          Ein POW bei Weetzen in der mitgeteilten Stärke kann ich mit beim besten Willen nicht vorstellen. Das wäre heute bekannt.

                          Der Flakbeschuß ist korrekt erwähnt. Im Buch "Damals" von Meyer wird der Beschuß durch die 8,8 aus Wettbergen erwähnt. Damit wurde der amerikanische Vorstoß durch Weetzen kurzfristig aufgehalten. Einige Häuser gingen zu Bruch.
                          bang your head \m/

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                          • niemandsland
                            N/A
                            • 17.08.2003
                            • 1679

                            #14
                            @ Oelfuss

                            Zitat von Oelfuss
                            Ein POW bei Weetzen in der mitgeteilten Stärke kann ich mit beim besten Willen nicht vorstellen. Das wäre heute bekannt.
                            Mag sein das Du dir das nicht vorstellen kannst. Ich irgendwie auch nicht. Aber fragen kostet auch nichts. Und irgendetwas muss dort gewesen sein. Andererseits sind die Listen der POW-Camps (zumindest was ich bisher im Internet gefunden habe) auch nicht vollständig. Daher würde ich jetzt auch nicht sagen, dass das so nicht sein kann. Und die Tatsache, das nach 60 Jahren nichts bekannt ist, heißt doch meiner Meinung nach auch erstmal nichts.

                            Da - wenn ich das richtig verstanden habe - für die Orte nach dem Wehrkreis ein Buchstabe für ein Hauptlager folgte, wobei diese dann offensichtlich wieder unterteilt waren in Nebenlager. Soweit bin ich aber noch nicht. Vielleicht kann dazu jemand mal was sagen, der sich intensiver bisher mit dieser Thematik beschäftigt hat.

                            Zu meinen Beweggründen...

                            Da ich auf deutscher Seite (lokal) irgendwie derzeit nicht wirklich weiter komme, hatte ich mal die Idee, mich auf ein paar Veteranenseiten der 84. US Division zu verewigen. Die Antworten die da kommen, sind um einiges Interessanter als das, was ich bisher hier lokal so in Erfahrung gebracht habe. Da kann man auf einmal aus Lücken und Bruchstücken etwas "ganzes" zusammenfassen. Ich bin sehr wohl auch hier sehr skeptisch. Aber zumindest was die Wege angeht, so denke ich, kann man den vorhandenen Infos sehr wohl vertrauen. Und über die Ereignisse in Weetzen geht es auf mehreren Din-A4 Seiten.

                            Ich gehe der Sache aber dennoch nach, da es sich hier um Kopien von schriftlichen Memoiren einer der damaligen Platoon Leader handelt, nämlich um den Platoon-Leader der "E Kompanie, 2. Bataillon, 333. Infantrie Regiment, 84. US Division, von Platoonleader Harry M.(...)" (vollständiger Name bekannt!). Und da es sich eben diesbezüglich auch um eine Anfrage von Angehörigen handelt.

                            Außerdem hab ich im Moment doch die Zeit.

                            -NL-

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                            • niemandsland
                              N/A
                              • 17.08.2003
                              • 1679

                              #15
                              Zitat von cisco
                              Laut "CCP" gab es in Weetzen ( Kali Chemie AG 100 Pers., Zuckerfabrik 50 Pers.) und in Ronnenberg (120 Personen) Zivilarbeiterlager.
                              Was mich ein wenig irritiert ist, das (lt. den Internet-Quellen) die Lager um Hannover alle von britischen Einheiten befreit worden sein sollen?
                              War irgendwie auch so. Wie in dem Text auch steht.. ist die 84. US Division wohl mehr oder weniger -nur- durchgebrettert. Die haben hier und da die Tore aufgemacht und sind sofort weiter. Stellenweise sah man es wohl mehr als eine Art "Behinderung" an, da man das Ziel (hier: "Hannover") nicht schnell genug erreichen konnte. Dazu vielleicht noch einmal ein zusammenhängendes Zitat von Seite 118:

                              Lt. M. - memoirs: Objective: Hannover

                              -- Pg. 118 --

                              (...)

                              In the woods we had passed a number of Displaced Persons camps and even one Prisoner of War camp, but the only pause was, as one vehicle would stop off to open the gates and let these people go free. They joined the migration to the rear, but, in contrast to the German POW’s, they were joyful because they knew they were headed home. In Weetzen we found about a thousand British, Canadian and Australian POW’s, and we were technically liberating them. Their captors had run away as we approached, leaving the gates to the POW compound open.

                              The two lead companies from the Second Battalion had gone around the outside perimeter of Weetzen to come in from the opposite side of town from us. "E" Company was given the assignment of going straight through town. Our biggest problem was trying to advance and at the same time deal with that mob of happy former prisoners of war. A few rounds of 88 mm shells suddenly

                              -- Pg. 119 --

                              the driver that we had made a wrong turn, we sighted a jeep ahead of us on the road. (...)
                              ..was soll ich sagen? Wo soll ich die Antworten her nehmen? Ich hab auch keine!

                              -NL-
                              Zuletzt geändert von niemandsland; 04.06.2004, 09:31.

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