... anbei die kleine Dokumentation einiger mehr oder weniger unschöner Funde aus einer seit mittlerweile knapp 2 Jahre laufenden Recherche.
Dazu ein paar Fragen und Anmerkungen:
Der ursprüngliche Beweggrund:
Eigentlich waren wir auf der Spur einer Kunstguteinlagerung ...
Nachdem wir einen recht überzeugenden Hinweis eines (mittlerweile leider Verstorbenen) Zeitzeugen erhalten hatten, begann eine umfangreiche Recherche nach weiteren Belegen für die Story, die die Aussagen des Betreffenden hätten erhärten können.
Die ermittelten Fakten waren dann für uns so stichhaltig, dass wir im letzten Jahr begannen, durch mehrere Besuche vor Ort etwas genauer nachzuschauen ...
Was wir dann fanden, hat uns dazu veranlasst, unsere eigentliche Arbeit (bis heute) vorläufig auf Eis zu legen.
Seitdem recherchieren wir mehr auf dem Gebiet der Geschichtsaufarbeitung.
Einiges zum Hintergrund:
Wir befinden uns im befreundeten Ausland. Östlich von Aachen (
)Auf dem Gelände einer ehemaligen Rüstungsfabrik, die sich mit der Produktion von hochwertigster Antriebstechnik für Flugzeuge beschäftigte.
Nun existiert eigentlich mehr oder weniger umfangreiches Archivmaterial zur Anlage an sich, zu den baulichen Einrichtungen, zur Technik - und zum Teil auch über das ehemalige Führungspersonal.
In der Autobiographie eines der beteiligten Rüstungsmanager wurde z.T. auch recht detailliert zur Zwangsarbeiterproblematik Stellung bezogen. Als Außenstehender kann man die Auslassungen sogar als recht selbstkritisch betrachten. Es wird auf diverse Geschehnisse vor Ort und sogar die Zahl der ums Leben gekommenen eingegangen. Selbst der Verbleib auf dem örtlichen Friedhof ist scheinbar lückenlos dokumentiert.
Alles z.T. auch in der offiziellen Firmenbiographie eines heute bedeutenden und angesehenen Industrieunternehmens nachzulesen, dessen Gründer bis 1945 eben der war, der das Rüstungsunternehmen leitete.
Unstimmigkeiten:
... nun passt dieses vermittelte Bild aber scheinbar nicht in die Ergebnisse, die wir bei Probegrabungen erzielten.
Wenn denn die Zahl der ums Leben gekommenen sowie deren Begräbnisstätte auf dem Friedhof (zum größten Teil im Krematorium eingeäschert) bekannt ist, so verwundert es ein wenig, wenn sich auf dem Areal des ehemaligen Rüstungsbetriebs auf einmal großflächig Leichenteile auffinden lassen ...
Wir gruben sporadisch auf einer Fläche von ca. 300 m2 einige kleine Löcher – und überall stießen wir in bzw. ab knapp 30 cm Tiefe auf Knochen ...
Häufig lagen die Skelette kreuz und quer durcheinander. Woher stammen diese Toten?
Eigentlich macht das Ganze den Eindruck eines Massengrabes. Die Leichenteile bzw. deren Lage sehen mehr oder weniger so aus, wie es in den Dokumentationen über die Exhumierung von Massengräbern in Ex-Jugoslawien im TV zu sehen war ...
Einen kleinen Überblick gewähren die angehängten Bilder ...
mehr Unstimmigkeiten:
... das Gelände bzw. die Baulichkeiten wurden direkt nach Kriegsende noch für ca. 5 Monate von den Russen zur Inhaftierung von Kriegsgefangenen genutzt. Auch dieser Zeitraum ist mehr oder weniger aktenkundig niedergelegt. Von Gräbern aus dieser Zeit auf dem Gelände ist aber (auch) nichts bekannt.
Aufgefundene Kleiderfetzen bzw. einige Knöpfe sprechen allerdings dafür, dass es sich hierbei nicht um Uniformteile oder „normale“ Straßenkleidung dieses betreffenden Zeitraumes gehandelt hat ...
Was bringt die Zukunft?:
Was machen wir nun?
Unsere Anfrage und Bitte um Unterstützung bei der Aufklärung der Unstimmigkeiten, gar Aufhellung der Firmengeschichte bei der durch o.g. Industrieunternehmen betriebenen Stiftung (die scheinbar selber zu früherer Zeit schon vor Ort geforscht hat ...) wurde mehr oder weniger barsch abgelehnt.
Die einzig greifbare bzw. verbindliche Zusage hierbei war ein recht schroffer Hinweis auf mögliche Rechtsfolgen für uns, resultierend daraus, das wir es scheinbar überhaupt gewagt hatten nachzufragen ...

Eigentlich hatten wir uns da etwas mehr erwartet, da hier ja unter Umständen die eigene Firmenhistorie betroffen ist ...
Sollen wir die Story jetzt mit allen Details an die Große Glocke hängen?
Die Ordnungsbehörden unseres Gastlandes wissen noch nichts von der Fundlage.
Vielleicht auch besser so.
=> Wir sind übrigens in Besitz der offiziellen Grabungsgenehmigung auf dem Gelände. Vom heutigen Grundstückseigentümer wie auch der zuständigen Denkmalbehörde.
(Sogar mit zugesicherter Fundbeteiligung
) ... allerdings beziehen sich die Genehmigungen auf die eingangs beschriebene Kunstgutverlagerung bzw. die damit verbundene Suche nach bisher unbekannten Stollen bzw. der Öffnung eines versprengten Stollens.Wir sind nicht unbedingt darauf aus, jetzt einen Riesenwirbel für bzw. mit der Presse zu veranstalten, oder am Ende gar noch diverse Verstimmungen auf politischer Ebene zwischen zwei Staaten zu verursachen. Aber weiterhin das „Gras über der Sache wachsen zu lassen“, das möchten wir auch nicht.
Diese Toten haben das Recht, auf eine ordentliche Aufklärung ihres Schicksaals. Auf ein ordentliches Grab. Dabei ist es im Vorfeld erst einmal unwichtig, wer letzten Endes dafür verantwortlich war. Das kann immer noch geklärt werden.
Die Schwierigkeit hierbei ist halt, dass sich das Ganze halt nicht auf bundesdeutschem Territorium abspielt ...
Hat jemand ein paar konstruktive Vorschläge, wie wir uns für die Fortführung des Projekts Unterstützung holen können? Nicht nur finanziell wird das langsam ein wenig aufwendig ...
Gruß und Dank im Voraus
Jörg
Bild 1 – Freilegung Schädel A
Bild 2 – Freilegung Schädel A
Bild 3 - Freilegung Schädel B
Bild 4 – Schädel B, daneben ein Armknochen
Bild 5 – Kerben in Schädel B – das sind KEINE Grabungsbeschädigungen ...



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