Friendly Fire oder feige?

[Horst D]

Wie ihr ja wisst treibe ich mich gerne auf alten Friedhöfen rum, was man da so an Grabinschriften findet ist schon Interessant.

Heute habe ich Euch eine mitgebracht, die mich nachdenklich zurück lässt !

Die Eltern trauern um ihren gefallenen Sohn is ja ok.....aber warum schreiben sie auf den Grabstein....Verwundet durch Rückenschuß.

Ist dieser Mann nun von seinen eigenen Leuten durch Friendly Fire in den Rücken geschossen worden, wurde er beim zurückrennen vom Feind getroffen, oder wurde er bei der Fahnenflucht von den eigenen Kameraden in den Rücken geschossen.

Tut mir Leid , aber solche Sachen lassen mich als Tagelang nicht in Ruhe

[devi]

man,der war ja gerade mal 20,traurig

[chabbs]

Tja, der Krieg eben...und die Inschrift lässt dabei natürlich viel Platz für Mutmaßungen. Ja, ich kann mich da auch immer gut reindenken.


Deswegen gefallen mir auch diese lustigen Tiroler Grabsteine besser...lustige Sprüche und so. Kennt die einer von euch?



LG Bjoern

[linux_blAcky]

hi....

der hat 5 tage im lazarett gelegen......
einen deserteuer hätten die wohl eher liegen gelassen. ;-o
bei dem tohuwabohu dieser grabenkriege könnte ich mir schon eine verletzung durch feindeinwirkung vorstellen.

->in dubio, pro reo. ;-)

mfg,

blAcky

[Oelfuss]

Einfach mal ohne Hintergedanken wirken lassen. Den Hinterbliebenen war es halt wichtig die Todesursache festzuhalten. Diese "Detailverliebtheit" (sorry für diesen pietätlosen Vergleich) ist auf vielen damaligen Grabsteinen zu lesen. Vermutlich stammt es aus dem Text der offiziellen Benachrichtigung. Er kann sich den tödlichen Treffer ebenso bei der versuchten Bergung eines verletzten Kameraden zugezogen haben.....

[chabbs]

Einfach mal ohne Hintergedanken wirken lassen. Den Hinterbliebenen war es halt wichtig die Todesursache festzuhalten. Diese "Detailverliebtheit" (sorry für diesen pietätlosen Vergleich) ist auf vielen damaligen Grabsteinen zu lesen. Vermutlich stammt es aus dem Text der offiziellen Benachrichtigung. Er kann sich den tödlichen Treffer ebenso bei der versuchten Bergung eines verletzten Kameraden zugezogen haben.....

Obschon ich das für eher unwahrscheinlich halte- Detailverliebt und dann den Sohnemann nicht als rechtmäßigen Helden darzustellen..?




BJoern

[MIMO]

Hallo,

ja dies ist eine traurige Geschichte. Ich denke mal das er vom Feind getroffen wurde, sonst würde auf dem Grabstein nicht verwundet stehen, sondern ermordet. Ein Deserteur war er sicherlich auch nicht, sonst hätte er nicht im Lazarett gelegen. Der Krieg ist leider sehr grausam und kommt hoffentlich nicht wieder!!!

MfG Marcus

[Reever]

Beim Grabenkrieg wars zudem ja auch so das Seite A auf die Front von Seite B stürmte.
Der Angriff lief sich fest bzw wurde abgeschlagen und Seite A zog sich wieder zurück in die eigenen Stellungen.
Währendessen wird Seite B natürlich noch gut dazwischengefunkt haben wenn ich das mal so formulieren darf.

Die Todesursache kann viele Gründe haben.

[Horst D]

Alles hier gesagte wird wohl möglich gewesen sein, aber warum schreiben die Eltern nicht einfach...Fürs Vaterland gefallen oder Ruhmreich gefallen !
Oder...An seiner schweren Verwundung gestorben !
Solche Formulierungen gibt es zu Tausenden.
Warum liegt die Betonung auf...In den Rücken getroffen !

[linux_blAcky]

ok, ein killerkriterium weswegen es wohl ein kollateralschaden sein wird habe ich noch anzubieten: das damalige regime würde wohl kaum eine anklage gegen sich in dieser form zugelassen haben....

[Sorgnix]

es ist draußen so schön, die Sonne scheint ... - gibt es da nichts Wichtigeres, als sich derart Gedanken zu machen???
Wie wäre es, einfach mal zu recherchieren - als mit Mutmaßungen zu glänzen??
Das hätte doch mal wirklich was mit praktischer Ausübung des Hobbies zu tun, nicht immer nur mit blanker Theorie ... p

Ansonsten: Beim Ausdruck "Regime" würde ich noch mal ganz kurz auf die Daten des Grabsteins schauen ...

Und damit isses das.
Jörg