Teile vom Flugzeugträger "Graf Zeppelin"

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  • Steinklopfer
    Ratsherr


    • 14.01.2006
    • 236
    • Sachsen

    #1

    Teile vom Flugzeugträger "Graf Zeppelin"

    Hallo, ich suche mal wieder ein paar Info´s.
    Nachdem der Flugzeugträger im April/ Mai 1943 nach Stettin verbracht worden ist, sollen zum einen Teile der Bewaffnung (liegt mir kein Nachweis vor) ausgebaut worden sein. Zum anderen auch zwei Kessel (darüber liegen mir Nachweise vor, z.B. Bericht Sächsische Zeitung und Zeugenaussagen). Die Kessel wurden damals zur WUMAG Görlitz transportiert. Erst per Schiff von Stettin nach Crossen (Polen) und dann per Schwerlasttransport auf polnischer Seite entlang der Neiße. Vor diesem Transport wurde ein Probetransport mit Holzkisten in der Größe der Kessel durchgeführt.
    Nun meine Fragen:
    - Kennt jemand den genauen Zeitpunkt und Transportverlauf der Schwerlasttransporte? Es muß etwa im Zeitraum Mai bis Juli 1943 gewesen sein.
    - Kennt jemand den Zweck den die Kessel bei der WUMAG erfüllen sollten?
    - Hat jemand Nachweise darüber was zu diesem Zeitpunkt noch alles aus dem Flugzeugträger ausgebaut wurde?
    Für Info´s aller Art wäre ich sehr dankbar.
    Grüße Uwe


    Suche alles über das 318. Infanterie Regiment sowie der 213. Infanterie Division von 1939 bis Kriegsende
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  • corsa
    Heerführer


    • 21.06.2004
    • 1310
    • Berlin

    #2
    Ich koennte mir vorstellen, dass man die Dinger fuer andere Schiffe verwenden wollte und sie zu diesem Zweck bei der WUMAG umbauen lassen wollte.

    (die WUMAG hat ja diverse Maschinen und -teile fuer Schiffe gebaut siehe z.B.
    http://www.ddghansa-shipsphotos.de/argenfels300.htm).

    Ansonsten war die WUMAG zu dieser Zeit mit dem Bau von Heizkesselwagen beschaeftigt.

    "Die Wagen entstammten einer Serie der sogenannten Bauart 1941, einer Kriegsbauart. Für den oben genannten Zweck wurden sie ursprünglich nicht gebaut. Die langen Reisezüge waren damals eher SF-Züge (Sonderzüge für Fronturlauber) bzw. Lazarettzüge. Zu deren Beheizung kamen die damals noch neuen Heizkesselwagen zum Einsatz. Sie konnten auch dann noch Wärme spenden, wenn die Zugloks abspannen mussten. Für den russischen Winter eine durchaus brauchbare Erfindung. Aus diesem Grunde sah sich die Deutsche Reichsbahn nach dem ersten Kriegsjahr gezwungen, neue Heizkesselwagen zu beschaffen. Die Reichsbahn bestellte 1940 insgesamt 220 solcher Wagen. 180 Stück sollten jedoch nur zur Ablieferung kommen, die sich wie folgt verteilten:
    1940/41 30 Stück, 1942 100 Stück, 1943 30 Stück und 1944 20 Stück.
    "

    Wie gross waren denn diese Schiffskessel etwa?
    Zuletzt geändert von corsa; 27.06.2008, 12:21.

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    • Steinklopfer
      Ratsherr


      • 14.01.2006
      • 236
      • Sachsen

      #3
      Hallo und danke für die Antwort, ich glaube aber nicht das dies der Zweck war. Die WUMAG war damals unterteilt in die Waggonbauabteilung (heute Bombardier) und die Maschinenbauabteilung (heute Siemens AG). Die Kessel gingen definitiv in die Maschinenbauabteilung. Im Archiv von Siemens gibt es nach Aussagen von Siemens keine Unterlagen für die Kriegsjahre, die sollen damals die Russen mitgenommen haben!? Das dort Turbinen hergestellt wurden ist mir bekannt. Unter anderem auch Turbinen für die ME-262. Eine Erklärung wäre das die Kessel für Versuchszwecke benutzt wurden. Ist aber nur eine Vermutung.
      Grüße Uwe


      Suche alles über das 318. Infanterie Regiment sowie der 213. Infanterie Division von 1939 bis Kriegsende
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      • neudeck
        Banned
        • 28.12.2007
        • 174
        • Brandenburg

        #4
        Erst per Schiff von Stettin nach Crossen (Polen) und dann per Schwerlasttransport auf polnischer Seite entlang der Neiße. Vor diesem Transport wurde ein Probetransport mit Holzkisten in der Größe der Kessel durchgeführt.

        Kannst gerne infos bekommen wenn du Crossen nicht nach "polen" verlegst und die Neiße hat keine "polnische Seite", diese Gebiete sind erst nach 1947 unter "polnischer Verwaltung" gekommen wo sie auch heute noch sind. Wer bringt euch nur sowas bei??
        Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst."

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        • Steinklopfer
          Ratsherr


          • 14.01.2006
          • 236
          • Sachsen

          #5
          Hallo, ich war gestern mal wieder in Görlitz. Eigentlich nicht wegen dieser Sache, aber wie es der Zufall wollte sind einige neue Erkenntnisse zu Tage gekommen. Im Gespräch mit einem älteren Herren sind wir auf die Kessel zu sprechen gekommen. Er erzählte mir, das die Kessel damals zur Energiegewinnung benutzt wurden, um unabhängig von dem anfälligen öffentlichen Netz zu sein.
          Auch habe ich in der Zwischenzeit einige Kopien von Fotos des Transportes bekommen und hänge mal eines mit an. Darauf ist die Verladung eines der Kessel vom Schiff auf den LKW zu sehen. Das Bild entstand im Hafen von Crossen (Krosno Odrzańskie).
          Unklar ist aber nach wie vor die Route des Transportes und was noch für was aus dem Flugzeugträger ausgebaut wurde.
          Angehängte Dateien
          Grüße Uwe


          Suche alles über das 318. Infanterie Regiment sowie der 213. Infanterie Division von 1939 bis Kriegsende
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          • Immelmann
            Heerführer


            • 23.12.2004
            • 5638
            • Hessen

            #6
            Wenn die schon Anfang/Mitte 1943 angefangen haben die "Graf Zeppelin" wieder zu zerlegen, warum wurde diese dann nicht ganz verschrottet?
            Aus dem Stahl hätte man sicherlich einige Panzer, U-Boote und Flugzeuge bauen können.
            Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
            "Semper Fi - you rat, you fry!"

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            • Steinklopfer
              Ratsherr


              • 14.01.2006
              • 236
              • Sachsen

              #7
              Zitat von Immelmann
              Wenn die schon Anfang/Mitte 1943 angefangen haben die "Graf Zeppelin" wieder zu zerlegen, warum wurde diese dann nicht ganz verschrottet?
              Aus dem Stahl hätte man sicherlich einige Panzer, U-Boote und Flugzeuge bauen können.

              Eine hundertprozentige Antwort auf Deine Frage kann ich Dir nicht geben. Ich vermute aber mal, dass eine Verschrottung sicherlich zu aufwendig und kostenintensiv gewesen wäre. Deshalb dürfte man solche Verschrottungen heut zu Tage auch in Ländern wie Indien machen. Auch ist es doch einfacher Vorhandenes wieder zu verwenden, als es komplett neu zu bauen.

              Einen Hinweis für zumindest einen Teil der Bewaffnung des Flugzeugträgers gibt es hier: http://www.focus.de/panorama/welt/gr...id_112693.html

              Zitat:
              "Einige der riesigen Geschütze des Flugzeugträgers stehen heute schon in norwegischen Museen. Diktator Adolf Hitler hatte die Invasion der Alliierten fälschlicherweise in Norwegen erwartet und die Kanonen des nie in Dienst gestellten Giganten dort zur Küstenverteidigung aufstellen lassen. Nach dem Krieg nutzte dann die norwegische Marine die Geschütze, um ihre Soldaten auszubilden."

              Für zwei der sechzehn Kessel habe ich die Belege wie oben schon beschrieben.

              Wer mehr über den Flugzeugträger wissen möchte noch hier ein paar Links:


              http://de.wikipedia.org/wiki/Graf_Zeppelin_(Schiff)
              404 - Das Bundesarchiv online: Ihre zentrale Anlaufstelle für historische Dokumente, digitale Sammlungen und Informationen zur deutschen Geschichte. Besuchen Sie uns!


              Allerdings ist auch das Schicksal des Flugzeugträgers nach dem Kriegsende bis zur Entdeckung des Wracks nicht eindeutig geklärt. Dazu findet man auf den Seiten unterschiedliche Ausführungen.
              Grüße Uwe


              Suche alles über das 318. Infanterie Regiment sowie der 213. Infanterie Division von 1939 bis Kriegsende
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              • corsa
                Heerführer


                • 21.06.2004
                • 1310
                • Berlin

                #8
                Zitat von Steinklopfer
                Auch habe ich in der Zwischenzeit einige Kopien von Fotos des Transportes bekommen und hänge mal eines mit an. Darauf ist die Verladung eines der Kessel vom Schiff auf den LKW zu sehen. Das Bild entstand im Hafen von Crossen (Krosno Odrzańskie).
                Klasse Sache. Das Bild scheint tatsaechlich einen La-Mont-Kessel beim Laden auf einen Kullmeyer zu zeigen.
                Und da der Kessel derart gross ist, kann man eine moegliche Nutzung als Heizwagenkessel der Bahn vergessen. Da ist dann wohl wirklich nur eine stationaere Nutzung oder eine in einem Schiff denkbar.

                Und wegen der Groesse: vermutlich war dann der Einsatzort nicht so sehr weit weg von Crossen.
                Zuletzt geändert von corsa; 21.01.2009, 12:28.

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