"Bereits Wochen vor Kriegsende fiel es auf, dass etliche Personen an den Schleusenbrücken arbeiteten. Sie entfernten auf ganzer Brückenbreite das Straßenpflaster (ca fi Meter breit) und den darunter befindlichen Sand. In diese Gräben wurden Pakete mit Spengstoff hineingelegt. Wie ich später hörte, sollten in der Oberhaubt- und Unterhaupbrücke je 24 Zentner Dynamit gepackt worden sein. Durch Sprengung der Brücken sollte der Feind am weiteren Vormarsch gehindert werden. Dann war es soweit: An einem Freitagmittag flog die Bahnhofsbrücke ( NR. 306) in die Luft. Am darauf folgendem Sonntag sollten die Schleusenbrücken gesprengt werden. Die Schleuse wurde durch eine militärische Einheit bewacht. Mit weiteren 4 Männern wollten ich versuchen, die Sprengung zu verhindern. Mit scharfen Messer sollten die Zündschnüre durchgetrennt werden. Ein Schleusenmitarbeiter teilte uns den Lageort der Zündschnüre mit. 2 unserer Männer lenkten mit den letzten unserer Zigaretten die Doppelposten auf der Unterhaupbrücke ab. Wir übrigen 3 Mann stellten uns an die Dehnungsfugen, einer von uns durchtrennte die Zündschnüre und steckte sie anschließend wieder in due Fuge. Anschließend ging es zur Oberhauptbrücke, die mit 2 Doppelposten (je 1 Leutnant und 1 Feldwebel) und am Brückenanfang mit einem Oberleutnant bewacht wurde. Mi dem Oberleutnant knüpfte ich ein Gespräch an, meine 4 Kameraden besorgten das Übrige. Nach der ziemlich langen Unterredung mit dem Oberleutnant konnte ich ihn davon überzeugen, die Brücke nicht zu sprengen, obwohl er vorher immer darauf pochte. Befehl ist Befehl.! Als wir uns dann trennten, kamen auch meine 4 kameraden,sie hatten ihre Arbeit ungestört verrichten können.
Am anderen Morgen war die Truppe abgezogen aber unsere Hindenburgschleuse stand immer noch..... ENDE
Am anderen Morgen war die Truppe abgezogen aber unsere Hindenburgschleuse stand immer noch..... ENDE
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