Kammler

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  • Oelfuss
    Heerführer

    • 11.07.2003
    • 7794
    • Nds.
    • whites 3900 D pro plus

    #16
    Hi Jérôme,

    zum N-Stoff oder Chlortriflourid (CI F3) kann ich Dir nur das Buch "Objekt Seewerk" von Dr. H. Hofmann empfehlen. ISBN 3-930588-66-8.

    Hier einige Auszüge bezüglich des Teufelszeugs:

    "Herstellung durch Reaktion von Chlor mit Fluor bei 200 Grad in einem Kupferreaktor

    -unter Normalbedingungen farbloses Gas
    -als Flüssigkeit farblos oder gelbgrün
    -leicht süsslicher Geruch
    -Siedepunkt um 11,7 GradC
    -reaktionsfähigste Interhalogen-Verbindung
    -greift Metalle unter Fluoridbildung an
    -Nichtmetalle reagieren ohne Schutzschichtbildung zum Teil mit Flammenerscheinungen
    -organische Stoffe und Verbindungen werden stark, zum Teil mit Entzündung angegriffen
    -ist ein stark materialzerstörendes, brandstiftendes Kampfmittel, welches zugleich vernichtend auf geschütztes (Schutzbekleidung durchdringend) und ungeschütztes Personal wirkt
    -als Inhalationsgift wirkt es sehr stark bis tödlich auf den gesamten Atemtrakt

    Unter der Tarnbezeichnung C-Stoff, Brandflüssigkeit C3 und N-Stoff wurde es ab Herbst 1944 vom Monturon Seewerk / N-Stoff-Werk, einen zur damaligen Zeit wohl einmaligen Spezialbetrieb der Fluorchemie, in produktionstechnisch verwertbaren Mengen von 5 bis 10 tonnen pro Monat hergestellt.

    Geheime Kommandosache WaA
    Vortragsnotiz vom 27 Juki 1942:

    Das hervoragenste Merkmal des N-Stoffes ist seine außerordentliche Reaktionsfähigkeit. Die wehrtechnische Anwendung ist deshalb hauptsächlich auf dem Gebiet der schnell verlaufenden Zünd- und Zerstörungswirkung zu sehen.

    Ursprüngliches Anwendungsziel war die Außerbetriebsetzung von Raumfiltern und Filtereinsätzen. Eingehende Versuche an Werken der Maginot-Linie im Jahre 1941 haben ergeben, dass deren Anlagen durch Zerstörung der Raumfilter mittels N-Stoff und die dabei auftretenden Sekundärwirkungen -
    weit über der Tödlichkeitsgrenze liegende Kohlenmonoxydkonzentrationen, Verqualmung der Bedienungsgänge, Hitzewirkung - außer Gefecht gesetzt werden.

    Ein 1942 durchgeführter Versuch hat eindeutig ergeben, dass auch eine Verteidigungsanlage wie der Westwall gegen die Wirkung dieses Stoffes keinen Schutz bietet. Eines seiner Standard-Werke wurde innerhalb von zwei Minuten, bei einem Einsatz von 6 Kg außer Gefecht gesetzt.

    Labormäßig wurde festgestellt, dass ein Gasmaskenfilter bei 2 Vol-% N-Stoff entflammt wird.

    Bei einer Versetzung von N-Stoff mit Flammenwerferöl ist eine Temperatursteigerung um etwa 250 % auf 2400 GradC gemessen worden.

    Brennbare Stoffe aller Art verbrannten beim Zusammenbringen mit N-Stoff explosionsartig schnell. Aber auch nicht brennbare Stoffe ließen sich durch Zugabe von N-Stoff verbrennen, so etwa Sand, Asbest und Wasser (!).

    bang your head \m/

    Kommentar

    • C-4
      Heerführer

      • 01.08.2002
      • 2106
      • D

      #17
      Stimmt. Vor allem die Reaktion von ClF3 mit Ziegelsteinen ist ein optisches Ereignis...

      Kommentar

      • jlandgr
        Landesfürst

        • 06.09.2002
        • 992
        • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
        • Archivsuche, Detektor=Augen

        #18
        Danke Oelfuss, das ist ja wirklich ein Teufelszeug
        Bei diesem Tarnnamen (je harmloser die auf den ersten Blick klingen, desto misstrauischer werde ich immer ...) und da Unterlagen dazu beim persönlichen Stab des Reichsführers SS (NS19) archiviert sind, hatte ich schon den Verdacht, dass es sich um einen besonders teuflischen Stoff handelte. Aber das übertrifft dann doch meine Vorstellungen

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