Reimann und seine Bernsteinzimmersuche

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  • Nestor
    Ritter

    • 24.09.2000
    • 586

    #1

    Reimann und seine Bernsteinzimmersuche

    Ich komme eben von einer Buchlesung Dietmar Reimanns. Er stellte den 3. Teil seiner Suche nach dem Bernsteinzimmer vor. War sehr interessant. Einer seiner Thesen: Die Russen haben einen Grossteil schon 45 entdeckt und mitgenommen. Er führte mehrere einleuchtende Beweise an. So z.B. die 30-jährige Bauzeit der Kopie. Unter hervorragenden Bedingungen zu Sowjetzeiten (Geld u. Bernstein waren genügend vorhanden) brauchte 1/3 des Zimmers 27 Jahre, jetzt (nach Unterstützung durch Ruhrgas) brachte die Fertigstellung der restlichen 2/3 nur 3 Jahre. Auf Nachfrage von Journalisten wie dies möglich sei, wurde der russische Kulturverantwortliche ausfallend.

    Die Besucher waren auch toll. Ein älterer Herr stellte provokante Fragen, die Reimann erstmal sprachlos machten. Einer erzählte dann eine Geschichte über sein Bekanntsein mit Mutschmann als 9jähriger und seinen Erlebnissen mit der Verbringung von „großen Holzkisten“.

    So, nun bin ich auf das Buch gespannt. Werde dann gleich anfangen zu lesen.
    Zuletzt geändert von Nestor; 23.05.2004, 20:13.
    Grüße,
    NESTOR

    Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland
  • Sorgnix
    Admin

    • 30.05.2000
    • 25931
    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

    #2
    Schmeiß das Buch weg!!

    ... und schnapp Dir den, der von den Kisten weiß ...


    Is aber wohl besser, wenn Du das Buch behälst. Die Reimann-Bücher empfinde ich als die interessanteren zum Thema.

    Zur Problematik mit den "flotten" drei Jahren der Fertigstellung der letzten 2 Drittel des BZ: Mag sein, daß die DM das vielleicht ein wenig beschleunigte, aber in der ersten Zeit der Restaurierung ging es ja nicht direkt um das sofortige Schnitzen am Bernstein. Man hat Jahre damit verbracht, die Pläne für die Panele zu erstellen, Farbtafeln zu machen, Materialien zu analysieren, Versuche zu machen, etc, etc, Die reine Schnitzarbeit war wohl der geringere Aufwand.
    Und dann ist die Frage, ob man zu Beginn, als es um theoretische Überlegungen ging, auch schon mit nem Riesenstab von Leuten agierte.

    Wohlgemerkt: Ich mutmaße mit meiner Aussage ein wenig. Aber mit der reinen Gegenüberstellung der Zahlen wird man der Sache meiner Meinung nach nicht gerecht

    Gruß
    Jörg
    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

    (Heiner Geißler)

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    • BOBO
      Heerführer


      • 04.07.2001
      • 4422
      • Coburg
      • Nokta SimpleX+

      #3
      These

      Aber eine wirklich interessante These. Diese hatte ich auch schon vor geraumer Zeit.
      Und die Kommode stützt m. M. nach diese These.
      MfG BOBO

      Das menschliche Haar wächst mit 4,6 Yoctometer pro Femtosekunde

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      • Incognitus
        Bürger


        • 03.03.2004
        • 194
        • Niedersachsen

        #4
        Ähhh...

        ...helft mir mal bitte auf die Sprünge:

        Was hat die These, die Russen hätten '45 einen Großteil des Bernsteinzimmer mitgenommen, mit der Zeitdauer der Rekonstruktion zu tun? Man müßte doch annehmen, wenn sie große Teile des Originals hatten, dann müßte die Rekonstruktion doch gerade in der frühen Phase schneller gegangen sein und nicht langsamer!?!?

        Das klingt mir nach einem Widerspruch - aber klärt mich auf, wenn ich mich irre!

        Gruß,
        Matthias

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        • Muecke
          Heerführer

          • 12.10.2003
          • 2414
          • Deutschland

          #5
          Wie lautet der Titel des dritten Teils und wann erscheint der?

          Gruß Uwe

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          • Nestor
            Ritter

            • 24.09.2000
            • 586

            #6
            @ Muecke
            Titel des Buches ist:
            Bernsteinzimmerkomplott
            vom Myhtos zur Geschichte
            Teil 3
            Wann es erhältlich ist, kann ich nicht sagen. Zur lesung gab es welche zu kaufen (14.90)

            @ Incognitus
            Das Bernsteinzimmer wurde zu Sowjetzeiten immer als Symbol deutschen Kunstraubes im 2. Weltkrieg hingestellt. So lange es nicht auftauchte, sah man sich nicht genötigt geraubte dt. Kunst zurückzugeben („moralische Verpflichtung der überlegenen Gesellschaftsordnung“).
            Jetzt, nach dem Ende der Sowjetunion, braucht man auf solche moralischen Gesichtspunkte keinen allzu großen Wert legen. Die jetzige russische Regierung beschloss per Gesetz, das eine Rückgabe dt. Eigentums nicht mehr erfolgt (als Ausgleich für geraubte/verschollene russische Kunstgüter).
            Was mich nur stutzig macht, Ruhrgas gibt 7 Millionen zur Herstellung der angeblichen Kopie und keinen Pfennig an Organisationen, die sich mit der Aufklärung des Verbleibs beschäftigen.
            Tja, Cui bono???
            Zuletzt geändert von Nestor; 24.05.2004, 16:58.
            Grüße,
            NESTOR

            Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

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            • Incognitus
              Bürger


              • 03.03.2004
              • 194
              • Niedersachsen

              #7
              Hallo nochmal,

              ich hab zwar keine Ahnung, was Ruhrgas oder der Rechtsvorgänger in der NS-Zeit an Schuld auf sich geladen hat, wenn man das bei einem Unternehmen mal so formulieren darf, aber die Zahlung klingt mir doch stark nach Wiedergutmachung bzw. Imagepolitur o.ä. So nach dem Motto - Schuld am Verlust trugen wegen des Abtransportes nach Königsberg die Deutschen, also ist es auch egal, wann das Original nun tatsächlich (wenn überhaupt) untergegangen ist.
              Gibt es irgendwelche Hinweise auf eine derartige Motivation?

              Gruß,
              Matthias
              Zuletzt geändert von Incognitus; 25.05.2004, 09:31.

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              • Sorgnix
                Admin

                • 30.05.2000
                • 25931
                • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                #8
                DAS ...

                ... ist ja wohl ein kleine wenig Unsinn, was der geneigte Leser da serviert bekommt ...

                erstmal: 7 Milliionen "was"??
                => Nachdem bekannt wurde, daß die Arbeiten ob der nicht grad rosigen Finanzsituation fast zum Stillstand kamen, kam ein findiger Werbestratege (?) bzw. die Abteilung "Wirtschaftskontakte Ost" auf die Idee, mit ca. 3,5 Mio US-Dollar zu unterstützen.
                Da wir ja heute mit "€" hantieren, kann halt schnell der Fehlschuß entstehen, daß es 7 Mio derselben waren. Nö. Es waren dann halt "höchstens" 7 Mio DM

                ... ein Betrag, der eigentlich für die Wiederherstellung eines solchen angeblich 250.000.000,-- (DM oder § ?? - bei der Summe schon fast egal ...) wertvollen Kunstwerks doch recht "spärlich" wirkt ...
                DAS wäre ein Thema, über das sich der eine oder andere unter Goldfieber leidende Kunstexperte mal Gedanken machen könnte. Es gibt ein schönes Buch, in dem die "Explosion" des Wertes nachvollzogen wird. Nach dem Motto "ein Phantast folgt dem anderen" ...

                zurück zum Thema:
                Das Sponsoring entstand ohne großes Tam-Tam oder Riesenzirkus. Ohne irgendwelchen Druck, oder schlechtes Gewissen. Es ging wohl vielmehr z.T. auch um ein paar Geschäftsbeziehungen in Richtung russischer Energiereserven ...

                Erst als es Richtung Fertigstellung ging, und das BZ permanent in den Medien war, da entwickelte sich diese "Spende" erst so richtig zum Werberenner für die Ruhrgas AG. ... mit der Resonanz - die wohl durchweg als positiv zu bezeichnen ist/war - haben sie sich einen Bärendienst erwiesen. Das hätte auf "normalem" Wege den Werbeetat um ein Vielfaches strapaziert ...


                Und zu dem Thema "Schlechtes Gewissen" a la Reemtsma: Das ist ja wohl komplett an den Haaren herbei gezogen

                Wobei ich jetzt damit ende, das wir hier KEINE Diskussion über letztgenanntes Thema führen werden


                Gruß
                Jörg
                Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                (Heiner Geißler)

                Kommentar

                • Nestor
                  Ritter

                  • 24.09.2000
                  • 586

                  #9
                  @Sorgenix
                  Es geht hier nicht darum wer wie viel aus welchem Grund bezahlte, es geht darum ob Russland einen Teil des Originalzimmers besitzt oder nicht.

                  Mann muss die ganze Geschichte hören. Es ging in diesem Zusammenhang auch um die Mosaiken. Als Kopie war jenes Mosaik fertig, das Letztens auftauchte. Der Vergleich mit dem Original im Beisein von Journalisten viel bescheiden aus. Die Konturen waren i.O, das Material und die Farben waren schlecht.
                  Es gibt in Italien die Vorlagen zur Herstellung dieser Mosaike. KEINER der Verantwortlichen aus Russland sah sich diese an b.z.w. orderte Kopien. Trotzdem ergibt der erneute Vergleich der letzten fertig gestellten Mosaike mit den Unterlagen in Italien eine 100%ige Übereinstimmung.
                  Grüße,
                  NESTOR

                  Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

                  Kommentar

                  • GammaRayBrst
                    Ritter

                    • 18.12.2002
                    • 593
                    • Absurdistan

                    #10
                    Zitat von Incognitus
                    Hallo nochmal,

                    ich hab zwar keine Ahnung, was Ruhrgas oder der Rechtsvorgänger in der NS-Zeit an Schuld auf sich geladen hat, wenn man das bei einem Unternehmen mal so formulieren darf, aber die Zahlung klingt mir doch stark nach Wiedergutmachung bzw. Imagepolitur o.ä. So nach dem Motto - Schuld am Verlust trugen wegen des Abtransportes nach Königsberg die Deutschen, also ist es auch egal, wann das Original nun tatsächlich (wenn überhaupt) untergegangen ist.
                    Gibt es irgendwelche Hinweise auf eine derartige Motivation?

                    Gruß,
                    Matthias
                    Die Ruhrgas ist im großem Stil an der Förderung und Vertrieb russischen Erdgases beteiligt. Dafür war man bereit ein paar Mark für die Reko zu spenden, sozusagen als Eintrittsgeld. Macht zum Beispiel auch De Beers für die Lizensen für russische Diamanten ebenfalls.
                    Die Schuld für den "angeblichen" Verlust liegt nicht beim Abtransport sondern mit dem Beginn des Krieges.

                    GRB

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                    • Schneewolf
                      Heerführer


                      • 18.07.2011
                      • 1192
                      • Süd-Niedersachsen
                      • Tesoro Tejon + Cortes

                      #11
                      Ist zwar schon SHER alt dieser Thread, allerdings hat dieser mich bisher von allen gelesenen am meisten interessiert.

                      In fast allen anderen geht es um Mutmaßungen zu den verstecken und den Verbleib im heutigen Deutschland.

                      Schade das dieser eingeschlafen ist.Ich hätte gerne weitere interessante Fakten hierzu gelesen.Auch gerne Ideen eurerseits.Ich finde bei diesem Thema sind Ideen immer gerne gesehen, da es ohnehin keine Lösung gibt die durch bisherige bekannte Fakten zum Fundort findet.
                      Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

                      Albert Einstein

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