Eine Restaurationsfrage

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  • armenius87
    Ritter


    • 22.01.2007
    • 443
    • Hamburg

    #1

    Eine Restaurationsfrage

    Sehr geehrte Gemeinde!

    Ich habe einen M42-Bodenfundhelm, den ich vor geraumer Zeit mit Rostumwandler überstrich. Da mir die schwarze Farbe nur eingeschränkt zusagte, schmirgelte ich die Oberfläche leicht an, um ein wenig Rost freizulegen, damit der Helm etwas "authentischer" aussähe. Freilich will ich nun den Helm vermittelst Glasfaserspachtel, Farbe und originalen Zubehörteilen (Innenhelm, Splinte etc.) restaurieren. Die Frage, die ich mir angesichts dieses Unterfangen zu stellen verpflichtet bin, ist, ob unter der neuen Farbschicht der Helm weiter rostet und vielleit eines Tages zerfällt, weil er nie entsalzt und entrostet wurde.
    Der Helm hat eigentlich nur noch eine leichte Rostschicht und ist von recht stabiler Substanz. Dass der Originalitätswert durch diese Bearbeitung verloren geht, ist mir durchaus bewusst, doch bastele ich allzu gerne, um mich dadurch hemmen zu lassen!

    Ich bitte um Ihre Ratschläge!

    Vielen Dank im Voraus!

    Armenius
  • armenius87
    Ritter


    • 22.01.2007
    • 443
    • Hamburg

    #2
    Bitte zur Hülfe, meine Herren!

    Photographien zur Veranschaulichung folgen heute im Laufe des Tages!

    Kommentar

    • alphonx
      Landesfürst


      • 07.04.2005
      • 615
      • Göttingen

      #3
      Da du den Helm sicherlich in der Wohnung und nicht draussen oder im feuchten Keller lagerst, wirst du einen erneuten Rostbefall nicht mehr erleben.
      Ich habe hier in der Wohnung einige blanke, unbehandelte Metallflächen, die im Laufe von Jahren beim normalen Raumklima nur mininmalsten Flugrostbefall aufweisen - also völlig unkritisch für deinen behandelten Helm !

      Gruß,
      alphonx

      Kommentar

      • armenius87
        Ritter


        • 22.01.2007
        • 443
        • Hamburg

        #4
        Hier nun die Bilder des Helmes, wobei ich mich für die miserable Qualität der Aufnahmen entschuldigen muss:
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von armenius87; 20.06.2007, 13:23.

        Kommentar

        • Feldmann
          Geselle


          • 18.03.2007
          • 52
          • zu Hause

          #5
          Bearbeiten und lackieren deines Helmes

          Hallo armenius87,

          von Restaurieren kann hier nicht gesprochen werden, wenn Du den Helm mittels Glasfaserspachtel bearbeiten möchtest.

          Bin Lackierer und würde Dir vorschlagen, die fehlende Ecke, als auch die Löcher (natürlich nur die die nicht zu Befestigung dienen) im Helm mit einem Glasfasergewebe zu "flicken".

          Dazu musst du die Stellen zunachst mit 80er Schleifpapier anschleifen und mit Silikonentferner grundlich reinigen.

          Dann schneidest Du aus dem Glasfasergewebe ein paar passende Stücke aus
          und klebst sie mit dem Polyesterharz in dem Du etwas Härterpaste (ca.10 %) gegeben hast auf.

          Lege die Stücke von innen und aussen auf die Stellen.

          Wenn der Harz getrocknet ist, das dauert ca. 5-10 Minuten, schleifst Du diese Stellen erneut mit 80er Schleifpapier an und blast den Schleifstaub gründlich mit einer Luftpistole aus und reinigst wieder mit Silikonentferner.

          Dann nimmst Du einfachen Glasfaserspachtel, um die Form der Stellen auszugleichen.

          Danach wieder schleifen aber diesmal mit 100er oder 120er, wieder abblasen und reinigen.

          Dann nimmst Du Feinspachtel ebenfalls auf Polyesterbasis und ziehst die Übergänge und die Form nach. Ich empfehle zum spachteln von Rundungen ein en Kunststoff-Spachtel.

          Dann wieder schleifen mit 180er und wieder reinigen.

          Dann besorgst Du Dir Rostschutz und Spritzspachtel und grundierst den Helm zunächst mit Rostschutz und anschließend nach ca. 30 Minuten mit dem Spritzspachtel.

          Den Spritzspachtel in mehreren Schichten auftragen. Jedoch zwischen jedem Auftrag ca. 10-15 Minuten ablüften lassen.

          Die Rostporen werden durch den Spritzspachtel aufgefüllt und der Helm muss nach dem Trocknen wieder geschliffen werden um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

          Verwende zu diesem Schliff zunächst 180er und zum Nachschliff 240er Schleifpapier.

          Nun wieder sorgfältig reinigen und mit Füller mehrere Schichten auftragen, dabei wieder 10-15 Minuten Ablüftzeit einhalten.

          Nach der Trocknung musst Du den Füller wieder schleifen. Diesmal mit 400er Naßschleifpapier.

          Jetzt ist Dein Helm fertig vorbereitet zum lackieren.

          Viel Spass

          Feldmann

          PS.: Ich empfehle den Spachtel sobald er getrocknet ist zu schleifen un nicht Tagelang zu warten, da das schleifen dann zur Qual wird, denn der Spachtel wird dann Steinhart.

          Ich möchte noch anmerken, dass Du diese arbeiten in geeigneten Räumlichkeiten und nur mit einem Atemschutz durchführen solltest. Ebenso wäre eine Raum- und Objekttemperatur um die 20 Grad ideal.




          Materialliste:

          - Glasfasermatte und Polyesterharz
          - Glasfaserspachtelmasse
          - Feinspachtelmasse

          - 1 Sprühdose Rostschutz
          - ca. 3 Sprühdosen Spritzspachtel
          - ca. 2 Sprühdosen Füller (grau oder weiß)
          - 1 Staubbindetuch (zum abreiben vor dem lackieren)

          - Stielspachtel
          - Kunststoffspachtel
          - Silikonentferner

          - 80er Korundschleifpapier
          - 100er oder 120er Korundschleifpapier
          - 180er Korundschleifpapier
          - 240er Korundschleifpapier
          - 400er Naßschleifpapier
          Zuletzt geändert von Feldmann; 24.06.2007, 07:53.
          Mit freundlichem Gruß Feldmann

          Kommentar

          • curious
            Heerführer


            • 25.04.2004
            • 3859
            • Köln
            • tesoro/ebinger

            #6
            Besser erklärt geht wohl kaum! Super!
            Gruß Alex

            Selbst eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig.
            Woddy Allen
            यहां तक कि एक टूटी हुई घड़ी ठीक दो बार एक दिन है. वुडी एलेन

            Kommentar

            • armenius87
              Ritter


              • 22.01.2007
              • 443
              • Hamburg

              #7
              Vielen Dank übrigens für die Anleitung, Feldmann!
              Wie lange dauert denn das ganze Prozedere und wieviel kostet mich das Material?

              Kommentar

              • Dackelfreund
                Heerführer


                • 25.11.2006
                • 4708
                • .........
                • -------------

                #8
                schöner helm(der teppich übrigens auch)
                ich sage nur gelbe Nummerschilder

                Kommentar

                • armenius87
                  Ritter


                  • 22.01.2007
                  • 443
                  • Hamburg

                  #9
                  hier noch einige Fragen:

                  Zitat von Feldmann
                  Hallo armenius87,

                  von Restaurieren kann hier nicht gesprochen werden, wenn Du den Helm mittels Glasfaserspachtel bearbeiten möchtest.

                  Bin Lackierer und würde Dir vorschlagen, die fehlende Ecke, als auch die Löcher (natürlich nur die die nicht zu Befestigung dienen) im Helm mit einem Glasfasergewebe zu "flicken".

                  Dazu musst du die Stellen zunachst mit 80er Schleifpapier anschleifen und mit Silikonentferner grundlich reinigen.

                  Dann schneidest Du aus dem Glasfasergewebe ein paar passende Stücke aus
                  und klebst sie mit dem Polyesterharz in dem Du etwas Härterpaste (ca.10 %) gegeben hast auf.

                  Lege die Stücke von innen und aussen auf die Stellen.

                  Wenn der Harz getrocknet ist, das dauert ca. 5-10 Minuten, schleifst Du diese Stellen erneut mit 80er Schleifpapier an und blast den Schleifstaub gründlich mit einer Luftpistole aus und reinigst wieder mit Silikonentferner.

                  Dann nimmst Du einfachen Glasfaserspachtel, um die Form der Stellen auszugleichen.

                  Was genau bedeutet dies?

                  Danach wieder schleifen aber diesmal mit 100er oder 120er, wieder abblasen und reinigen.

                  Dann nimmst Du Feinspachtel ebenfalls auf Polyesterbasis und ziehst die Übergänge und die Form nach. Ich empfehle zum spachteln von Rundungen ein en Kunststoff-Spachtel.

                  Wozu dann noch den Spitzspachtel?

                  Dann wieder schleifen mit 180er und wieder reinigen.

                  Dann besorgst Du Dir Rostschutz und Spritzspachtel und grundierst den Helm zunächst mit Rostschutz und anschließend nach ca. 30 Minuten mit dem Spritzspachtel.

                  Eigentlich ist die schwarze Farbe Rostumwandler; dann kann ich mir diesen Schritt doch eigentlich sparen?

                  Den Spritzspachtel in mehreren Schichten auftragen. Jedoch zwischen jedem Auftrag ca. 10-15 Minuten ablüften lassen.

                  Die Rostporen werden durch den Spritzspachtel aufgefüllt und der Helm muss nach dem Trocknen wieder geschliffen werden um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

                  Verwende zu diesem Schliff zunächst 180er und zum Nachschliff 240er Schleifpapier.

                  Nun wieder sorgfältig reinigen und mit Füller mehrere Schichten auftragen, dabei wieder 10-15 Minuten Ablüftzeit einhalten.

                  Wozu brauche ich denn noch den Füller, wenn ich schon den Spritzspachtel hatte?

                  Nach der Trocknung musst Du den Füller wieder schleifen. Diesmal mit 400er Naßschleifpapier.

                  Jetzt ist Dein Helm fertig vorbereitet zum lackieren.

                  Viel Spass

                  Feldmann

                  PS.: Ich empfehle den Spachtel sobald er getrocknet ist zu schleifen un nicht Tagelang zu warten, da das schleifen dann zur Qual wird, denn der Spachtel wird dann Steinhart.

                  Ich möchte noch anmerken, dass Du diese arbeiten in geeigneten Räumlichkeiten und nur mit einem Atemschutz durchführen solltest. Ebenso wäre eine Raum- und Objekttemperatur um die 20 Grad ideal.

                  Materialliste:

                  - Glasfasermatte und Polyesterharz
                  - Glasfaserspachtelmasse
                  - Feinspachtelmasse

                  - 1 Sprühdose Rostschutz
                  - ca. 3 Sprühdosen Spritzspachtel
                  - ca. 2 Sprühdosen Füller (grau oder weiß)
                  - 1 Staubbindetuch (zum abreiben vor dem lackieren)

                  - Stielspachtel
                  - Kunststoffspachtel
                  - Silikonentferner

                  - 80er Korundschleifpapier
                  - 100er oder 120er Korundschleifpapier
                  - 180er Korundschleifpapier
                  - 240er Korundschleifpapier
                  - 400er Naßschleifpapier

                  Kommentar

                  • armenius87
                    Ritter


                    • 22.01.2007
                    • 443
                    • Hamburg

                    #10
                    Zitat von Dackelfreund
                    schöner helm(der teppich übrigens auch)
                    Danke!

                    Kommentar

                    • Roy O ' Bannon
                      Ritter


                      • 01.01.2007
                      • 529
                      • Siegburg NRW
                      • Garrett ACE 250

                      #11
                      Hallo Armenius...
                      wie du sicherlich weißt habe ich auch mal einen M42 Bodenfund Stahlhelm mit einer kleinen Anleitung gereinigt und verfasst.

                      HIER KLICKEN ZUR REINIGUNG EINES M42 - STAHLHELM

                      Ich kann dir nur eins raten... der Aufwand den du für deinen M42 dir machst lohnt sich meiner Ansicht nach nicht mehr. Der Helm sollte eigentlich in diesem Zustand bleiben, denn für das ganze Geld was du für das " restaurieren " ausgibst ... kannst dir schon eine originale Helmglocke in 1A Zustand kaufen... zumindstens ist das meine Meinung.

                      Gruß und frohes Schaffen

                      Marcel
                      Wer die Gegenwart verstehen will... muss die Vergangenheit kennen!

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                      • Schrecker
                        Heerführer


                        • 21.05.2006
                        • 1221
                        • Köln

                        #12
                        Zitat von armenius87
                        Sehr geehrte Gemeinde!

                        Ich habe einen M42-Bodenfundhelm, den ich vor geraumer Zeit mit Rostumwandler überstrich. Da mir die schwarze Farbe nur eingeschränkt zusagte, schmirgelte ich die Oberfläche leicht an, um ein wenig Rost freizulegen, damit der Helm etwas "authentischer" aussähe. Freilich will ich nun den Helm vermittelst Glasfaserspachtel, Farbe und originalen Zubehörteilen (Innenhelm, Splinte etc.) restaurieren. Die Frage, die ich mir angesichts dieses Unterfangen zu stellen verpflichtet bin, ist, ob unter der neuen Farbschicht der Helm weiter rostet und vielleit eines Tages zerfällt, weil er nie entsalzt und entrostet wurde.
                        Der Helm hat eigentlich nur noch eine leichte Rostschicht und ist von recht stabiler Substanz. Dass der Originalitätswert durch diese Bearbeitung verloren geht, ist mir durchaus bewusst, doch bastele ich allzu gerne, um mich dadurch hemmen zu lassen!
                        Ich bitte um Ihre Ratschläge!
                        Vielen Dank im Voraus!
                        Armenius
                        Lasst Euch doch nicht von seiner geschwollenen Sprache einlullen,
                        Der gute Armenius widerspricht sich doch letztenlich selbst.
                        Auf einer Seite kratzt er nach der Behandlung mir Rostumwandler an seinem Teil rum (hier Stahlhelm genannt), um es authentischer wirken zu lassen. Im Gegenzug will er spachteln und lackieren ... sehr authentisch
                        Suche alles vom Luftschutz!!!

                        Kommentar

                        • armenius87
                          Ritter


                          • 22.01.2007
                          • 443
                          • Hamburg

                          #13
                          Zitat von Schrecker
                          Lasst Euch doch nicht von seiner geschwollenen Sprache einlullen,
                          Der gute Armenius widerspricht sich doch letztenlich selbst.
                          Auf einer Seite kratzt er nach der Behandlung mir Rostumwandler an seinem Teil rum (hier Stahlhelm genannt), um es authentischer wirken zu lassen. Im Gegenzug will er spachteln und lackieren ... sehr authentisch
                          Ich sehe dort keinen Widerspruch, wo Sie vermuten; denn der Entschluss den Helm komplett zu restaurieren, fasste ich 2 Jahre nachdem ich die Behandlung mit Rostumwandler und Schmirgelpapier angewendet hatte.

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                          • Feldmann
                            Geselle


                            • 18.03.2007
                            • 52
                            • zu Hause

                            #14
                            Zeitaufwand und Kosten

                            Hallo Armenius,

                            Deine Fragestellung finde ich überflüssig. Denn in der Anleitung habe ich detailiert und fachmännisch alles erklärt was du zu beachten hast und wie Du vorgehen sollst.

                            Mit einem bisschen handwerklichen Geschick wirst Du als Laie diese Arbeiten in etwa zwei Tagen erledigt haben.

                            Der Füller ist notwendig, um eine Haftung vom Untergrund zum Decklack zu gewährleisten und um eventuelle kleinste Löcher und Schleifspuren zu füllen.

                            Die Kosten für das Material incl. Werkzeug, belaufen sich bei ca. 100-120 €.

                            Viel Spaß!

                            Feldmann
                            Mit freundlichem Gruß Feldmann

                            Kommentar

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