Gutes Beispiel einer schlechten Konservierung

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  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #16
    Zitat von CoinHunter
    Ich benutze zur Reinigung und Konservierung von Eisenfunden seit Jahren eine Induktionsherdplatte und Schüsseln aus Jenaer Glas. Die Induktinsplatte gibt es beim großen A... oder L... öfters für ca. 30 EUR. Die Eisenfund grob von Schmutz und Anhaftungen befreien und mit dest. Wasser in die Schüssel. Ich nehme auch normales Leitungswasser da das Wasser bei uns nur einen Härtegrad von 1,2° dH hat. Jedenfalls für große Teile wie Hufeisen. Bei filigraneren Teilen wie Pfeilspitzen dest. Wasser. Falls die Masse des Eisens nicht reicht dass die Platte einschaltet, lege ich ein paar Zimmermannsnägel dazu. Das funktioniert immer um die Platte zum einschalten zu bringen. Der Vorteil ist, dass zuerst das Eisen erhitzt wird und nicht das Wasser. Das Eisen erwärmt sich von innen aus dem Kern und gibt die Hitze ans Wasser ab. Wie schnell sich das Eisen erhitzt kann man durch die Leistung der Induktionsplatte einstellen. Feuchtigkeit im innern des Eisens erhitzt sich zuerst und tritt während der Erwärmung aus und nimmt die ungeliebten Mineralien mit. Man kann beobachten wie die rostige Brühe aus den Eisenteilen während der Erwärmung austritt. Den Vorgang kann und muss man je nach Grad der Verunreinung mehrmals wiederholen. Zusätzlich kann mann etwas EDTA dazugeben. nach dem letzten Reinigungsvorgang mit klarem Wasser abspülen, schmutzige Wasser auskippen, Schüssel ausspülen und die Eisenteile in die Schüssel legen und einschalten. Die restliche flüssigkeit im Eisen wird erhitzt und tritt deutlich sichbar aus den Teilen aus. Nicht zuviel Leistung einstellen damit sich die Teile nicht zu schnell erhitzen und schlagartig Dampfblasen bilden. Vorsicht , das Eisen kann sehr heiß werden. Am besten die Temperaturregelung der Platte benutzen und unter 100° einstellen. Aufpassen, bei entsprechender Einstellung kann das Eisen zu glühen anfangen und die Teile sowie die Induktionsplatte zerstören. Nach der vollständigen Reinigung und Trocknung die Schüssel wechseln und mit mikrokristallinem Wachs füllen. Ich lasse immer in der zweiten Schüssel. Die Eisenteile hineinlegen und einschalten. Bei zu geringer Masse helfen auch hier ein paar Nägel. Das Eisen ehitzt sich wieder von innen und bringt das Wachs zum schmelzen. Bei genügender Hitze, wenn das Wachs dünnflüssig ist, die Platte abschalten und abkühlen lassen. Vorgang bei Bedarf mehrmals wiederholen bis keine Bläschen mehr auftreten. Das Wachs dringt so in kleinsten Hohlräume und Spalten, Risse oder Schichtungen ein. Vorsicht! Bei zuviel Leistung kann sich das Wachs entzünden.

    Gruß CH
    Gute Idee. Hast du schon mal den Rest-Salzgehalt ermittelt, also bei Eisenfunden nach der Behandlung mit dest. Wasser geprüft, ob noch Salz in Lösung geht? Die Leitfähigkeit gibt da gewisse Anhaltspunkte, genauer ist eine Analyse auf Chlorid. Wäre interessant zu wissen.

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    • CoinHunter
      Heerführer

      • 31.12.2001
      • 1076
      • Pfalz

      #17
      Hallo C4,

      ja habe ich. Ich habe es nur nicht erwähnt um den Beitrag nich zu komplizieren. Bei wertvollen und empfindlichen Funden wie Eisenfibeln wiederhole ich den Vorhang bis nach entfernen des Eisen der Leitwert in den Bereich 10^-4 bis 10^-5 S/m fällt. Viel besser wird es nicht da sich immer noch winzige Eisenpartikel lösen die das Ergebnis verfälschen.

      Gruß CH
      Gruß Coinhunter

      Gewinner Fotowettbewerb Februar 2020

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      • schebels
        Landesfürst


        • 30.06.2008
        • 668
        • Siegburg

        #18
        Danke Jungs!! Ich bin begeistert von euren Anregungen...
        Der nächste Bolzen wird mir ganz sicher nicht so zerbröseln...

        Aber nun muß ich nochmal ganz dumm fragen: Was denkt ihr wie lange ich den Bolzen hätte entsalzen müssen? Reichen bei einem Objekt dieser Größe zwei drei Monate? Oder sollte man dann doch lieber ein halbes Jahr warten?
        "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." - Marie von Ebner-Eschenbach

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #19
          Das ist schwer genau festzustellen, die Salzbelastung eines Fundstücks kann sehr unterschiedlich sein. Man sollte generell von mind. 6 Monaten ausgehen, bei der Entsalzung mit dest. Wasser, also der klassischen Methode. Es gibt auch Methoden, die sehr viel schneller, aber auch aufwendiger sind.

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          • Hauptmann aD
            Ritter


            • 11.04.2006
            • 474
            • MV

            #20
            Und hinzu kommt noch, was äußerlich noch gut aussieht, kann durchaus nur noch vom Rost zusammengehalten sein und innerlich sehr marode.

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