Restauration Tüllenbeil - Hilfe!!!

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  • schebels
    Landesfürst


    • 30.06.2008
    • 668
    • Siegburg

    #1

    Restauration Tüllenbeil - Hilfe!!!

    Hallo alle miteinander!!

    Ich möchte an dieser Stelle nochmal das alt bekannte Thema Eisenrestauration und Eisenkonservierung nach oben holen...

    Am gestrigen Tag habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Flohmarkt gemacht. Nachdem der Stand aufgebaut, und die ersten zwei Tassen Kaffe vernichtet waren, habe ich dann mal eine Runde gedreht und geschaut was die Nachbarschaft so anbietet.
    Und da war er wieder; ein mir bereits bekannter Händler für Metalldetektoren, den ich schon im letzten Jahr dort gesehen habe. Nun geht er nicht auf Flohmärkte um Sonden zu verkaufen, sondern seine Bodenfunde

    Von der Pratonenhülse über Hufeisen, Münzen und Fibeln, bis hin zu den etwas interessanteren Stücken... Wohl alles gemeldet, und mittlerweile in seinem Besitz befindlich. Man kann davon halten was man will, ich würde meine Funde niemals so verkaufen... aber dran vorbei gehen konnte ich nicht...

    Und natürlich hab ich mir auch eine Kleinigkeit mitgenommen: ein keltisches Tüllenbeil im Fundzustand!!!
    Leider, leider würde das gute Stück nicht feucht gehalten, sondern ist komplett ausgetrocknet. Und ich weiß nicht wie lange er das schon so gelagert hat. Bislang habe ich nur ganz vorsichtig die gröbsten Anhaftungen mit der Hand ernternt, und es in destilliertes Wasser gelegt. Aber es ist schon jetzt deutlich erkennbar, dass das Eisen ziemlich kaputt ist und mir wahrscheinlich bei der weiteren Behandlung in den Fingern zerbröseln wird.

    Und jetzt kommt Ihr ins Spiel! Hat jemand von Euch schon Erfahrungen gesammelt, wie man so stark beschädigtes Eisen einigermaßen stabilisiert bekommt?
    Und würdet Ihr eine Entsalzung nur mit destiliertem Wasser empfehlen, oder sollte ich Tenside und/oder ätznatron hinzufügen?

    Bin für jeden Tip dankbar, da es einfach zu schade wäre, wenn diese Stück zerfällt...

    Beste Grüße,
    Sebastian
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    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." - Marie von Ebner-Eschenbach
  • elcapitan
    Heerführer


    • 09.03.2009
    • 2480
    • Freies Germanien

    #2
    Hoffentlich hast Du nicht sooo viel bezahlt dafür.....

    Tüllenbeile vertragen eigentlich eine Lyse sehr gut....Du musst die Rostblasen und den losen Rost weg bekommen.....danach dremeln, mit einem Hartmetall-Kugelfräser, einlegen in desti bringt fast nichts...ich bevorzuge dampfentsalzen...(dazu benutze ich einen alten "Entsafter").....danach gut trocknen ( Backofen) und heiß einkochen in mikrokristalienem Paraffin(im Freien!!!)....

    Viel Glück !

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    • C-4
      Heerführer

      • 01.08.2002
      • 2106
      • D

      #3
      Solche alten, sehr lange trocken gelagerten Funde sind schwierig bis gar nicht mehr zu stabilisieren. Die schon erwähnte Dampfentsalzung wäre sicherlich eine zumindest späte, aber immerhin noch anzuratende Massnahme. Die Stabilisierung solcher Funde gelingt mitunter erst durch eine Tränkung mit sehr dünnflüssigem Reaktionsharz. Für einen detailliertere Diagnose müsste jedoch mehr über den genauen Zustand bekannt sein.

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      • schebels
        Landesfürst


        • 30.06.2008
        • 668
        • Siegburg

        #4
        Danke erstmal für Eure Tipps!!

        Für die Entsalzung werd ich es wohl mal mit der Dampfmethode probieren. Muss nur nen Entsafter oder Schnellkochtopf dafür auftreiben.

        Eine Elektrolyse halte ich in diesem Fall zu grob. Da wird nicht viel übrig bleiben... Ich denke von einer "Totalentrostung" muss man in diesem Fall absehen.
        An einigen Stellen erkennt man deutlich, dass sich das Material sozusagen in "Schichten" auflöst. Vor allem vorne an der Schneide. In die entstandenen Risse ist der Rost natürlich auch schon eingedrungen.
        Parafin hatte ich auch drüber nachgedacht, aber ich denke das gibt nicht ausreichend Stabilität.

        Die Nummer mit dem Harz klingt für mich recht sinnvoll hier. Damit habe ich allerdings noch keinerlei Erfahrungen gemacht.
        @C-4: Gibt es Produkte, die Du da empfehlen würdest?
        "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." - Marie von Ebner-Eschenbach

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #5
          Hallo, hier wirst du bei den Acrylharzen sicherlich fündig werden: https://www.harzspezialisten.de/GLASKLARE-Giessharze/

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          • schebels
            Landesfürst


            • 30.06.2008
            • 668
            • Siegburg

            #6
            Zitat von C-4
            Hallo, hier wirst du bei den Acrylharzen sicherlich fündig werden: https://www.harzspezialisten.de/GLASKLARE-Giessharze/
            Super!! Danke!!

            Da werd ich mich mal reinarbeiten. Die haben ja einiges im Angebot
            "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." - Marie von Ebner-Eschenbach

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            • schebels
              Landesfürst


              • 30.06.2008
              • 668
              • Siegburg

              #7
              Argh!!!
              Da ich ja keinen Streit mit meiner Liebsten haben möchte, hab ich mir einen gebrauchten Schnellkochtopf zum Dampfentsalzen zugelegt. Nur um festzustellen dass der auf unserem Induktionsherd nicht funktioniert...

              Nun spiele ich doch mit dem Gedanken unseren Dampfgarer dafür zu nehmen. Nur wie sieht der danach aus? Hat da jemand Erfahrungen mit? Kann man den Topf dann noch nutzen, oder versaut der dadurch? Habe das halt noch nie gemacht...

              Beste Grüße,
              Sebastian
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              • Drusus
                Heerführer


                • 31.08.2005
                • 3464
                • München, Bayern
                • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                #8
                Besorg dir doch lieber eine separate Einzelkochplatte. Die kosten gebraucht auch nicht viel und Du bist unabhängig von der Küche, was deiner Frau sicher auch recht ist!

                Viele Grüße,
                Günter
                Quis custodiet ipsos custodes?

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                • elcapitan
                  Heerführer


                  • 09.03.2009
                  • 2480
                  • Freies Germanien

                  #9
                  Dem Topf passiert gar nichts.....Aber ich mach das auch auf ner Kochplatte in der Werkstatt.....

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