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Alt 13.09.2004, 13:20   #41
Deistergeist
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1936 / 1937 war der Stollen noch in Betrieb. Von Kriegsgefangenen habe ich nix gehört.
Deutsche Soldaten waren in einer Scheune eingesperrt, aber das war 45, und schon mehr auf der anderen Deisterseite.
Mehr Infos habe ich leider nicht.

Glück auf!
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Alt 15.09.2004, 08:25   #42
MarcusCDe
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Folgenden Artikel habe ich im Online-Archiv der Dewezet gefunden (Auf ´Suche´ dann ´lokale Nachrichten´ Suchbegriff ´Hohe Warte´)


Zitat:
B a r s i n g h a u s e n

Vom Kohlebergwerk zum Kinderheim

Egestorf/Wennigsen (scf). Eine wechselvolle Geschichte hat es hinter sich, das Gelände der heutigen Reitschule „Hohe Warte“. Die neuen Besitzer Carola Mußmann und Sami Atwa haben einige Seiten der Historie aufgedeckt, ein Teil der Vergangenheit liegt aber auch für sie noch im Dunkeln.


Carola Mußmann vor dem Kohlenmesshäuschen, dem ältesten Gebäude auf der „Hohen Warte“. Foto: Schäfer

1845 wurde hier ein „königliches Kohlebergwerk“ errichtet, ein Stollen zeugt noch heute von der Tätigkeit unter Tage. „Hohe Warte“ heißt die Anhöhe, auf der sich das Bergwerk befand. Das rund zwei Hektar große Gelände gehört heute halb zu Wennigsen und halb zu Barsinghausen. 1936 – das Bergwerk war noch nicht stillgelegt – schickte der Kreisamtsleiter der Gauleitung Süd-Hannover einen Brief an den Landesforstmeister. Er führte aus, das Amt für Volkswohlfahrt habe Interesse, auf der „Hohen Warte“ eine örtliche Kindererholungsfürsorge einzurichten, die es ermöglicht, den armen Kindern eine ideale Erholungsstätte bei Sonne und Waldluft zu schaffen“. Damals stand noch das Zechenhaus, die Schmiede und das Kohlenmesshaus. 1937 wurde dann die Schmiede zum Wohnhaus umgebaut. Dabei ging man nicht zimperlich vor. Sami Atwa weiß, dass der alte Schmiedekamin mit original Delfter Kacheln verkleidet war, „die sind alle auf dem Müll gelandet“. Ab 1940 war die „Hohe Warte“ ein Kriegsgefangenenlager. Ein Bericht vom 22. Januar 1941 besagt: „Belegung mit 80 Mann“. Wer dort war, kann nur geraten werden. „Engländer vielleicht“, vermutet Atwa. Das Lager hatte allerdings die NSDAP eingerichtet, nicht die Wehrmacht, die normalerweise zuständig war für diese Art von Lager. Daraus meint Atwa schließen zu können, dass es sich hier vielmehr um eine KZ-Außenstelle handelte, „das ist aber reine Vermutung“. Noch während des zweiten Weltkrieges diente das Gelände wohl wieder der Kinderlandverschickung. Vielleicht war es aber auch ein deutsches Lazarett. Eine Episode am Rande: Noch am 12. April 1945 glaubte ein deutscher Soldat, Major Schulze, im Alleingang Deutschland retten zu können. Mit einem Panzer startete er in Nienburg, gewann eine Anhängerschaft von rund 35 Soldaten und kaperte auf seinem Weg in den Deister amerikanische Jeeps. In Höhe der „Hohen Warte“ seien ihm amerikanische Sanitätsfahrzeuge entgegengekommen, berichtete der Major später - ein Hinweis auf ein Lazarett? Das die Amerikaner von den Deutschen übernommen hatten? Schwer zu sagen. Sicher ist, dass die „Kampfgruppe Schulze“ einen Egestorfer Jungen aufstöberte, der sich bereit fand, das Kommando durch den Deister zu führen. Sicher ist auch, dass den deutschen Recken dann schlicht der Brennstoff ausging. Der Panzer „Tiger“ hatte eben keinen Tiger im Tank. Und so war es dann nichts mit der „Befreiung“ der Barsinghäuser. Nach dem Krieg nutzte die Arbeiterwohlfahrt die „Hohe Warte“ lange Jahre als Kinderheim. 1987 wurde es eine Asylbewerberunterkunft. Seit ungefähr 1994 standen die Gebäude leer. Am 1. Dezember 1997 erwarben Mußmann und Atwa das Gelände, einziehen konnten sie erst ein halbes Jahr später. Überreste der Delfter Kacheln haben die beiden bei ihren umfangreichen Renovierungsarbeiten nicht gefunden. Dafür aber andere Dinge: „Aluteller amerikanischer oder englischer Bauart, alte Fliesen, auf denen „Otto Kauffmann Niedersedlitz“ steht, alte Rechenhefte von Kindern, die um 1949 hier waren“, zählt Atwa einige Fundstücke auf. Ansonsten fanden die neuen Besitzer vor eineinhalb Jahren verwahrloste Gebäude und jede Menge Wildwuchs vor. „Alles musste erneuert werden“. Und es gibt immer noch etwas Neues: „Anfang des Jahres haben wir eine gepflasterte Wegstrecke hinter einem der Häuser entdeckt“, erzählt Atwa. Bei ihrer Suche nach Zeugnissen der Vergangenheit hatten Atwa und Mußmann Unterstützung durch den Barsinghäuser Stadtarchivar, durch Militärarchive und das Bundesarchiv. Sie haben Unterlagen der Preussag, die das Bergwerk zeitweilig betrieben hat, eingesehen und Zutritt zum Geheimen Staatsarchiv bekommen. Trotz intensiver Recherchen finden sich erhebliche Lücken in der Geschichte des Geländes. „Die Jahre 1936 bis 1945 sind für uns besonders interessant, da wir darüber nur ganz wenig Material haben“, sagt der 35-Jährige. Aber auch die übrige Zeit interessiert die beiden Betreiber der Reitschule sehr, da auch hier meist widersprüchliche Daten existieren. Wer historische Fotos besitzt oder gar Geschichten zu erzählen hat, ist höchst willkommen...
Ich kriege leider keinen direkten Link zum Artikel gebacken, daher habe ich
ihn hier mal reingestellt.

Für alle die sich für den Kampf um Hannover im April 45 interessieren empfehle
ich den Suchbegriff: ´Der unütze Kampf um Hannover vom Westen her´
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„Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht.“
Peter Ustinov
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Alt 15.09.2004, 17:09   #43
Deistergeist
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Marcus-Asche auf mein Haupt! Stimmt, den Artikel habe ich in der DLZ gelesen-und nicht abgeheftet! Ist schon 3 oder 4 Jahre her. An den Teil mit den Kacheln konnte ich mich noch erinnern.

MfG Erneuteinalzheimergeist
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