Eine Anfrage aus den USA: PoW Camp "Weetzen" ?

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  • Blindschleichl
    Landesfürst

    • 14.11.2002
    • 632
    • Regensburg
    • Hab nix:-(

    #31
    Weetzen = Wietze?

    Hallo Leute,

    eigentlich bin ich aus Regensburg/Bayern. Aber vor einigen Jahren hatte ich mal eine meiner vielen Geschäftsreisen richtung Hamburg. Etwas (kein plan wie weit) vor Hannover wurden unser Chef-Ing. und ich müde und wollten ein Hotel suchen. Wir verließen die Autobahn und kamen zu einer Ortschaft "nahe" Hannover, genannt "Wietze" (oder so ähnlich? Aber definitiev mit "ie" geschrieben!). Dort erhielten wir mit Mühe und Not noch zwei Hotelzimmer, weil sonst alles ausgebucht war - wegen irgendwelcher wichtiger internationaler Pferdeschauen.
    Nun, ich habe mir fast den gesammten Thread durchgelesen. Es sieht also so aus als wäre das besagte Lager im Bezug auf die Ortschaft "Weetzen" immer noch ein fragliches Thema.

    Möglichkeit: Ihr wißt ja, wie Engländer und Amis sich oft schwer tun, gesprochene Deutsche Ortschaften in Schriftform zu bringen. Könnte es sich nicht um eine Verwechslung handeln? Ein Spelling-Fehler?

    Ich wollte nur meine Erfahrung einbringen. Falls ich mich total (vor allem geographisch) irren sollte bitte ich um vergebung. Dann ignoriert dieses Posting. Die Ähnlichkeit "Weetzen - Wietze" ist mir nur aufgefallen, vor allem, wenn man es englisch ausspricht/diktiert.

    Liebe Grüße
    Reiner
    An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

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    • cisco
      Ratsherr

      • 25.02.2003
      • 253
      • Köln

      #32
      Zumindest gab es dort (Wietze) ein Lager und zwar für die Deutsche Erdöl AG.

      Gruß

      Cisco
      :lesender

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      • htim
        Heerführer


        • 13.01.2004
        • 5812
        • Niedersachsen / Region Hannover
        • Xenox MV9

        #33
        @Blindschleichl: Es gibt in der nähe von Hannover 2x Wietze und 1x Wietzen.
        Gruß,
        htim

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        • cisco
          Ratsherr

          • 25.02.2003
          • 253
          • Köln

          #34
          Das von mir erwähnte ist das nördl. Hannover, westl. Celle.

          Gruß

          Cisco
          :lesender

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          • Blindschleichl
            Landesfürst

            • 14.11.2002
            • 632
            • Regensburg
            • Hab nix:-(

            #35
            Wietze, Wietzen, Weetzen..etc.

            Zitat von htim
            @Blindschleichl: Es gibt in der nähe von Hannover 2x Wietze und 1x Wietzen.
            Na siehst Du, dann ist man nicht auf dem Irrweg, wenn man sich nicht auf "Weetzen" versteift
            An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

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            • Deistergeist
              Moderator

              • 24.11.2002
              • 19528
              • Barsinghausen am Deister

              #36
              Tja, aber wenn die Jungs vom Deister kamen, und in Richtung Hannover wollten...dann muss es Weetzen gewesen sein. Ein Lager hat sich dort angeboten, liegt direkt an der Bahnstrecke Hannover-Haste.
              Der Bedarf an Arbeitskräften war in der Ecke auch gegeben...wenn die Kriegsgefangenen denn zum Arbeitseinsatz vorgesehen waren.

              Glück auf!
              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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              • niemandsland
                N/A
                • 17.08.2003
                • 1679

                #37
                Kurz noch einmal zur Klarstellung:

                Ich sprach weder von einem CC (concentration camp) noch einen CPC (Civil-Person-Camp), sondern einen POW-Camp (PoW= Prisoner of war/Kriegsgefangene). In diesem Fall wohl - wie schon an anderer Stelle geschrieben, Angehörige fremder Armeen (wahrscheinlich Airforce).

                Nachdem was Bingo vorgeschlagen hatte, hab ich mich bereits an zwei der Stellen gewendet und von einer inzwischen auch Antwort erhalten.

                Ich dokumentiere im folgenden einen kleinen Auszug aus dieser Antwort:
                In Weetzen haben während des Krieges einige Kriegsgefangenen-Arbeitskommandos existiert, jedoch gab es dort mit Sicherheit kein "reguläres" größeres Lager mit Commonwealth-Soldaten. Möglicherweise handelt es sich bei der erwähnten Gruppe um Gefangene eines Lagers im Osten des Reiches, das vor der heranrückenden Front evakuiert worden ist. Im Frühjahr 1945 war eine Vielzahl von Gefangenen-Marschkolonnen Richtung Westen unterwegs. Am Kriegsende befanden sich die meisten im Elbe-Weser-Raum in irgendwelchen Aufnahmelagern. Nicht bei allen ist jedoch geklärt, wo sie letztlich verblieben sind und befreit wurden. Ich würde die Weetzener Gefangenen dazu rechnen. Ich nehme an, dass sie erst wenige Tage zuvor in Weetzen eingetroffen und auf dem Weg in eines der Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager in der Region waren (wahrscheinlich Stalag 357 Fallingbostel-Oerbke).
                Ich bleibe an dieser Geschichte aber weiterhin dran.

                -NL-
                Zuletzt geändert von niemandsland; 31.08.2004, 11:14.

                Kommentar

                • cisco
                  Ratsherr

                  • 25.02.2003
                  • 253
                  • Köln

                  #38
                  Ich würde aber nicht ausschliessen, das aufgrund des herrschenden Chaos und den "Wanderbewegungen" in der Endphase des Krieges, es zu einer "Umnutzung" von Lagern gekommen ist.

                  Gruß

                  Cisco
                  :lesender

                  Kommentar

                  • niemandsland
                    N/A
                    • 17.08.2003
                    • 1679

                    #39
                    @ Cisco

                    Nunja, das Problem dabei ist aber, das die anderen Lager zusätzlich befreit wurden. Dieses eine war irgendwie nicht da, ist aber doch befreit worden. Schon irgendwie komisch...

                    Na, schaun wir mal.. ich gebe da nicht so schnell auf. Schließlich muss man ja auch nicht an der Sache "kleben". Ich seh mal, was sich da vielleicht noch so rausfinden läßt. Und auch der Vorschlag von Dir steht jetzt auf 'nem dicken fetzen Papier. Vielleicht hat man mal irgendwo Glück und irgendein Ansatz führt einen doch noch weiter. Manchmal sind die Wege des Herrn.. nein, der hat damit nix zutun.. aber manchmal findet man doch noch irgendwo nen Hinweis. Inzwischen hab ich eigentlich alle Stellen abgeklappert und die Antworten sind (wenn welche kommen) eigentlich immer gleich.. könnte so oder so sein.. nur wir wissen da eigentlich nix drüber. Wahrscheinlich werde ich mich auch in Weetzen noch mal an die älteren Einwohner des Ortes wenden. Vielleicht haben die ja auch nen Chronisten.. mal sehen..

                    Diese Geschichte ist sicherlich noch nicht so schnell abgeschlossen..

                    -NL-

                    Kommentar

                    • MarcusCDe
                      Ratsherr

                      • 28.11.2003
                      • 259
                      • Neustadt am Rübenberge, am Rande der Wedemark
                      • 1x Nase 2xHände 2xAugen

                      #40
                      Ich habe mal gelesen, dass die ´Hohe Warte´, am Nienstädter Pass, zeitweilig
                      als ein Kriegsgefangenenlager gedient haben soll (Nach der Nutzung als Bergwerk, vor der Nutzung als Kinderheim/Reiterhof).
                      Ob das Sinn gemacht hätte, zwei Lager nur ein paar Kilometer voneinander entfernt zu unterhalten ?
                      „Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht.“
                      Peter Ustinov

                      Kommentar

                      • Deistergeist
                        Moderator

                        • 24.11.2002
                        • 19528
                        • Barsinghausen am Deister

                        #41
                        1936 / 1937 war der Stollen noch in Betrieb. Von Kriegsgefangenen habe ich nix gehört.
                        Deutsche Soldaten waren in einer Scheune eingesperrt, aber das war 45, und schon mehr auf der anderen Deisterseite.
                        Mehr Infos habe ich leider nicht.

                        Glück auf!
                        "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                        Kommentar

                        • MarcusCDe
                          Ratsherr

                          • 28.11.2003
                          • 259
                          • Neustadt am Rübenberge, am Rande der Wedemark
                          • 1x Nase 2xHände 2xAugen

                          #42
                          Folgenden Artikel habe ich im Online-Archiv der Dewezet gefunden (Auf ´Suche´ dann ´lokale Nachrichten´ Suchbegriff ´Hohe Warte´)


                          B a r s i n g h a u s e n

                          Vom Kohlebergwerk zum Kinderheim

                          Egestorf/Wennigsen (scf). Eine wechselvolle Geschichte hat es hinter sich, das Gelände der heutigen Reitschule „Hohe Warte“. Die neuen Besitzer Carola Mußmann und Sami Atwa haben einige Seiten der Historie aufgedeckt, ein Teil der Vergangenheit liegt aber auch für sie noch im Dunkeln.


                          Carola Mußmann vor dem Kohlenmesshäuschen, dem ältesten Gebäude auf der „Hohen Warte“. Foto: Schäfer

                          1845 wurde hier ein „königliches Kohlebergwerk“ errichtet, ein Stollen zeugt noch heute von der Tätigkeit unter Tage. „Hohe Warte“ heißt die Anhöhe, auf der sich das Bergwerk befand. Das rund zwei Hektar große Gelände gehört heute halb zu Wennigsen und halb zu Barsinghausen. 1936 – das Bergwerk war noch nicht stillgelegt – schickte der Kreisamtsleiter der Gauleitung Süd-Hannover einen Brief an den Landesforstmeister. Er führte aus, das Amt für Volkswohlfahrt habe Interesse, auf der „Hohen Warte“ eine örtliche Kindererholungsfürsorge einzurichten, die es ermöglicht, den armen Kindern eine ideale Erholungsstätte bei Sonne und Waldluft zu schaffen“. Damals stand noch das Zechenhaus, die Schmiede und das Kohlenmesshaus. 1937 wurde dann die Schmiede zum Wohnhaus umgebaut. Dabei ging man nicht zimperlich vor. Sami Atwa weiß, dass der alte Schmiedekamin mit original Delfter Kacheln verkleidet war, „die sind alle auf dem Müll gelandet“. Ab 1940 war die „Hohe Warte“ ein Kriegsgefangenenlager. Ein Bericht vom 22. Januar 1941 besagt: „Belegung mit 80 Mann“. Wer dort war, kann nur geraten werden. „Engländer vielleicht“, vermutet Atwa. Das Lager hatte allerdings die NSDAP eingerichtet, nicht die Wehrmacht, die normalerweise zuständig war für diese Art von Lager. Daraus meint Atwa schließen zu können, dass es sich hier vielmehr um eine KZ-Außenstelle handelte, „das ist aber reine Vermutung“. Noch während des zweiten Weltkrieges diente das Gelände wohl wieder der Kinderlandverschickung. Vielleicht war es aber auch ein deutsches Lazarett. Eine Episode am Rande: Noch am 12. April 1945 glaubte ein deutscher Soldat, Major Schulze, im Alleingang Deutschland retten zu können. Mit einem Panzer startete er in Nienburg, gewann eine Anhängerschaft von rund 35 Soldaten und kaperte auf seinem Weg in den Deister amerikanische Jeeps. In Höhe der „Hohen Warte“ seien ihm amerikanische Sanitätsfahrzeuge entgegengekommen, berichtete der Major später - ein Hinweis auf ein Lazarett? Das die Amerikaner von den Deutschen übernommen hatten? Schwer zu sagen. Sicher ist, dass die „Kampfgruppe Schulze“ einen Egestorfer Jungen aufstöberte, der sich bereit fand, das Kommando durch den Deister zu führen. Sicher ist auch, dass den deutschen Recken dann schlicht der Brennstoff ausging. Der Panzer „Tiger“ hatte eben keinen Tiger im Tank. Und so war es dann nichts mit der „Befreiung“ der Barsinghäuser. Nach dem Krieg nutzte die Arbeiterwohlfahrt die „Hohe Warte“ lange Jahre als Kinderheim. 1987 wurde es eine Asylbewerberunterkunft. Seit ungefähr 1994 standen die Gebäude leer. Am 1. Dezember 1997 erwarben Mußmann und Atwa das Gelände, einziehen konnten sie erst ein halbes Jahr später. Überreste der Delfter Kacheln haben die beiden bei ihren umfangreichen Renovierungsarbeiten nicht gefunden. Dafür aber andere Dinge: „Aluteller amerikanischer oder englischer Bauart, alte Fliesen, auf denen „Otto Kauffmann Niedersedlitz“ steht, alte Rechenhefte von Kindern, die um 1949 hier waren“, zählt Atwa einige Fundstücke auf. Ansonsten fanden die neuen Besitzer vor eineinhalb Jahren verwahrloste Gebäude und jede Menge Wildwuchs vor. „Alles musste erneuert werden“. Und es gibt immer noch etwas Neues: „Anfang des Jahres haben wir eine gepflasterte Wegstrecke hinter einem der Häuser entdeckt“, erzählt Atwa. Bei ihrer Suche nach Zeugnissen der Vergangenheit hatten Atwa und Mußmann Unterstützung durch den Barsinghäuser Stadtarchivar, durch Militärarchive und das Bundesarchiv. Sie haben Unterlagen der Preussag, die das Bergwerk zeitweilig betrieben hat, eingesehen und Zutritt zum Geheimen Staatsarchiv bekommen. Trotz intensiver Recherchen finden sich erhebliche Lücken in der Geschichte des Geländes. „Die Jahre 1936 bis 1945 sind für uns besonders interessant, da wir darüber nur ganz wenig Material haben“, sagt der 35-Jährige. Aber auch die übrige Zeit interessiert die beiden Betreiber der Reitschule sehr, da auch hier meist widersprüchliche Daten existieren. Wer historische Fotos besitzt oder gar Geschichten zu erzählen hat, ist höchst willkommen...
                          Ich kriege leider keinen direkten Link zum Artikel gebacken, daher habe ich
                          ihn hier mal reingestellt.

                          Für alle die sich für den Kampf um Hannover im April 45 interessieren empfehle
                          ich den Suchbegriff: ´Der unütze Kampf um Hannover vom Westen her´
                          „Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht.“
                          Peter Ustinov

                          Kommentar

                          • Deistergeist
                            Moderator

                            • 24.11.2002
                            • 19528
                            • Barsinghausen am Deister

                            #43
                            Marcus-Asche auf mein Haupt! Stimmt, den Artikel habe ich in der DLZ gelesen-und nicht abgeheftet! Ist schon 3 oder 4 Jahre her. An den Teil mit den Kacheln konnte ich mich noch erinnern.

                            MfG Erneuteinalzheimergeist
                            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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