Abgesoffene Grube

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Quertaucher
    Landesfürst


    • 29.06.2004
    • 826
    • Sachsen-Anhalt

    #31
    Hai,

    gestern wurde folgender Zustand vorgefunden:
    Im Flachwasser des Eingangsbereiches stellten wir 8 Larven fest, die in unterschiedlichen Entwicklungsstadien z.T. deutlich größer waren, als die in der Sohle gefundenen.
    Ein Tier begann sich bereits gelb umzufärben. Fotos wurden nicht gemacht. In diesem Bereich scheint das Nahrungsangebot reichlich durch Insekten.
    Auf der Sohle wurden 36 Tiere alle lebend festgestellt, die sich optisch nicht weiterentwickelt hatten. Verendete Larven waren nicht zu finden.

    MfG

    Der Quertaucher
    Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

    Kommentar

    • Quertaucher
      Landesfürst


      • 29.06.2004
      • 826
      • Sachsen-Anhalt

      #32
      Hai,

      am 12.10. fanden wir die Situation im Bergwerk wie folgt vor:
      Auf Grund der trockenen Witterung sichteten wir im Eingangsbereich 5 adulte Exemplare des feuersalamanders (Foto).
      Im Flachbereich wurden 9 Larven gezählt, die alle deutlich besser ernährt und größer waren, als im Stollen auf 22m.
      Dazu als Vergleich mal zwei Fotos von den unterschiedlichen Fundorten. Die Wassertemperatur dürfte kaum differieren.
      Die Larven waren weiterhin über den ganzen Stollen verteilt und auch bis zum Endpunkt nach 48m präsent.
      Auf 22m wurden 41 Larven gezählt, die sich scheinbar nicht weiter entwickelt hatten.
      Verendete Exemplare waren nicht zu finden.

      MfG

      Der Quertaucher
      Angehängte Dateien
      Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

      Kommentar

      • hüttenröder
        Einwanderer


        • 06.08.2005
        • 3

        #33
        wo ungefähr

        hallo, ersteinmal auch von mir gratulation zu den beeindruckenden bildern.
        wo in etwa befindet sich den die grube/stollen.
        etwa im luppbodetal bei treseburg.

        der hüttenröder

        Kommentar

        • Quertaucher
          Landesfürst


          • 29.06.2004
          • 826
          • Sachsen-Anhalt

          #34
          Hai,

          tut mir leid, aber aus vielerlei Gründen, die hier im Forum schon öfter diskutiert wurden, und um ungebetene Besucher von den Tieren fernzuhalten oder auch die dort überwinternden Fledermäuse zu schützen, kann es hier keine Ortsangaben geben.

          Könnten wir vielleicht anders regeln.

          Mit der Bitte um Verständnis

          Der Quertaucher
          Zuletzt geändert von Quertaucher; 13.10.2005, 16:46.
          Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

          Kommentar

          • sepp
            Ritter

            • 13.09.2002
            • 416
            • Hagen-Haspe

            #35
            Auffi!
            Wenn dir die Viecher mal ausgehen,kann ich dir welche schicken!
            Mal im Ernst,sind Salamander bei euch so selten?
            beetpott.de

            Kommentar

            • Quertaucher
              Landesfürst


              • 29.06.2004
              • 826
              • Sachsen-Anhalt

              #36
              Hai,

              selten kann man das wohl nennen.

              Ich kenne viele Leute, die selbst im Harz lebend noch nie welche gesehen haben.

              Der eigentliche Knackpunkt ist aber die Beobachtung der in einer Tiefe von 22m befindlichen Tiere, ob sie sich weiterentwickeln, ob sie den Standort wieder verlassen, kanibalisch leben usw.

              Ansonsten stehen Feuersalamander auch noch unter Naturschutz und wer sich nicht so häufig untertage begibt, dem begegnen diese schönen Tierchen ja sonst nicht so oft.

              Außerdem haben wir ja bei den Beobachtungen auch noch Spaß dabei mit der Taucherei...

              Gruß

              Der Quertaucher
              Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

              Kommentar

              • Quertaucher
                Landesfürst


                • 29.06.2004
                • 826
                • Sachsen-Anhalt

                #37
                Aktueller Stand 26.10.05

                Hai,

                am 26.10. stellten wir im Eingangsbereich 7 umgefärbte Exemplare fest, davon 2 Adulti, außerdem 6 Larven in verschiedenen Ernährungsstadien.
                Im Gesenk auf 22m waren es nur noch 21 Larven, allerdings schienen sie unverändert.
                Verendete Tiere wurden wiederum nicht gefunden.

                Gruß

                Der Quertaucher
                Angehängte Dateien
                Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

                Kommentar

                • desert-eagle († 2020)
                  Heerführer


                  • 19.04.2005
                  • 3439
                  • Kleve

                  #38
                  Super Bilder, Gratulation! Könnte so die Ausrüstung aus dem Keller holen ( steht da seit fast 2 Jahren ungenutzt rum ) Müßte aber erst einmal Flaschen tüffen und Automaten revidieren lassen..
                  ------------------------------------------------------------

                  Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist.
                  Karl Valentin

                  Ludger hat uns am 26.01.2020
                  nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
                  In stillem Gedenken,
                  das SDE-Team

                  Kommentar

                  • Hartmut
                    Landesfürst


                    • 09.03.2004
                    • 835
                    • Wernigerode

                    #39
                    Eine alte Bergmannssage

                    Die Molchsgrube

                    Hinter Buntenbock bebaute einer eine Eisensteingrube. Er hatte aber in dieser Grube immer so viele Molche von gelbem und schwarzem Aussehen, dass er sie in der Karre heraus fahren musste. Krochen sie ihm doch sogar auf sein Essen und verdarben es. An einem Feuer schüttete er dann immer seine Karre um und verbrannte die Molche.

                    Am Morgen nach dem Tage, an dem er viele Karren voll verbrannt hatte, fand er noch einige in der Grube. Diese glänzten so eigen. Als er diese auch noch ins Feuer tragen wollte, da winkte ihm der Bergmönch. Aber er achtete nicht darauf und verbrannte auch diese.

                    Von nun an arbeitete er aber im Tauben. Hätte er jedoch den Wink des Bergmönches befolgt, hätte er sein Glück machen können. Denn gewiss sind die Molche eitel Gold gewesen.

                    Die Grube ist von dieser Zeit an ganz in Verfall geraten. Viele Arbeiter waren schon darinnen, aber Eisenstein hat keiner mehr gefunden. Zur Erinnerung an jenes Ereignis wurde die Grube Molchsgrube genannt
                    Quelle: Harzlandsagen. Gesammelt und herausgegeben von H. Strobach. Berlin: Akademie-Verlag 1981


                    Gruß, Hartmut

                    Kommentar

                    • Quertaucher
                      Landesfürst


                      • 29.06.2004
                      • 826
                      • Sachsen-Anhalt

                      #40
                      Siehste!

                      Hai,

                      also wie schon vermutet- immer schön nett zu den Tierchen sein, dann winkt auch das Glück...

                      Und so viele, daß man eine Schubkarre braucht sind es noch lange nicht- wenn es mal so weit ist, melde ich das ergebenst.

                      Der Quertaucher
                      Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

                      Kommentar

                      • Quertaucher
                        Landesfürst


                        • 29.06.2004
                        • 826
                        • Sachsen-Anhalt

                        #41
                        Neue Erkenntnisse

                        Hai,

                        am 16.11.05, also 3 Wochen nach der letzten Visite hatten wir im Außenbereich einen Temperatursturz, der mit 0°c und Schneeregen endete.
                        Im Bergwerk waren wie bisher 8°C. Es wurden ein adultes Exemplar (Foto) und ein sehr kleines umgefärbtes Jungtier gesichtet. Dazu kamen im Flachbereich 4 Larven.
                        Die Überraschung ergab sich in der Sohle, wo bei intensiver Überprüfung 39 Larven -äußerlich fast alle unverändert- angetroffen wurden.
                        Einige wenige waren größer und agiler, allerdings trotzdem sehr dünn.
                        Einzelne bewegten sich durch das Licht animiert und schwammen kurzzeitig.
                        Interessant ist, daß die ausgefärbten Tiere alle abweichende Zeichnungen haben, also jedes anders aussieht.
                        Es wird in den nächsten Wochen sicher schwierig, die Beobachtungen fortzusetzen, wenn Wintereinbruch kommt, ist die Grube nicht mehr erreichbar. Schaun wir mal.
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von Quertaucher; 17.11.2005, 09:49.
                        Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

                        Kommentar

                        • sünnerklaas
                          Lehnsmann


                          • 19.10.2005
                          • 31
                          • Norddeutschland

                          #42
                          Zitat von HarryG
                          Klasse Bericht
                          Das sieht man wirklich nicht alle Tage!
                          Ich auch wieder aktiv werden.
                          Aber erst mal...
                          Gehört hier nicht her.
                          Brauche mehr Zeit.

                          Glück Auf
                          Harry
                          Ich hoffe, ihr wisst, dass es sich bei der Grube auf Grund des Vorkommens von Feuersalamandern um ein nach diversen Naturschutzgesetzen unter Naturschutz stehende Bereiche handelt. Werden Feuersalamander an einem Punkt nachgewiesen, bedeutet dies, dass diese Fläche automatisch unter Naturschutz steht - dazu ist nicht einmal ein Satzung bzw. Verordnung nötig.
                          Man sollte sich jetzt aber nicht davon abschrecken lassen, denn gerade für Freunde des Altbergbaus und der Industrie- und Verkehrsarchäologie hat dies ungeahnte Chancen: Die Schächte und Stollen dürfen nämlich nicht so ohne weiteres zugeschüttet werden; teilweise rechtfertigt das Vorkommen sogar ihre Unterhaltung und Instandsetzung und verhindert gleichzeitig ein Überlaufen dieser meist auch landschaftlich sehr schönen Orte. Ausserdem: habt ihr schon mal überlegt, dass man gerade hier ein interessantes touristisches Geschäftsmodell entwickeln kann? Soetwas mit Naturschutz, Tourismus, Altbergbau, Höhlentauchen? Ich wüsste da einiges, was man da machen kann - einen 'sanften' Tourismus für zahlungskräftige Klientel...

                          Kommentar

                          • Hartmut
                            Landesfürst


                            • 09.03.2004
                            • 835
                            • Wernigerode

                            #43
                            Das wird anderswo schon so gemacht, z.B. hier:


                            Aber ich glaube, so etwas übersteigt doch gewaltig die Möglichkeiten von Freizeit-Tauchern und ebensolchen Bergleuten.

                            Gruß, Hartmut

                            Kommentar

                            • Quertaucher
                              Landesfürst


                              • 29.06.2004
                              • 826
                              • Sachsen-Anhalt

                              #44
                              Hai,


                              "Aber ich glaube, so etwas übersteigt doch gewaltig die Möglichkeiten von Freizeit-Tauchern und ebensolchen Bergleuten."


                              ...schön wärs ja, aber wer möchte dort ständig Wache halten, mitten im Wald wohnen und das Objekt vor dem schlichtstruturierten Vandalen sichern?

                              So wie es jetzt ist, ist es schon umständlich genug. Und deshalb:

                              Am 27.11. statten wir der Grube zum ersten Advent bei winterlich verschneitem Wetter wieder einen Besuch ab. Wider Erwarten waren keine Fledermäuse und auch keine adulten Feuersalamander zu finden.
                              Im Gesenk wurden 28 Larven gezählt und eine davon war am verenden, lag bereits mit Bauch nach oben, bewegte sich aber doch noch etwas. Die Larven hatten weiterhin stark abweichende Größen und lagen meistens ruhig auf dem Sediment. Im Stollen befinden sich alte Holzbalken und Fahrten.
                              Von Welsen weiß man, dass sie gern Zellulose von Holz aufnehmen und dies für ihre Verdauung und das Wachstum von Wichtigkeit ist.

                              Das angehängte Foto eines Jungsalamanders entstand bereits vor ein paar Wochen vor dem Flachbereich.

                              Bis zum nächsten Tau (ch)wetter

                              Der Quertaucher
                              Angehängte Dateien
                              Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

                              Kommentar

                              • Quertaucher
                                Landesfürst


                                • 29.06.2004
                                • 826
                                • Sachsen-Anhalt

                                #45
                                Letzter Stand für 2005

                                Hai,

                                am 14.12. war auf Grund der milden Witterung bei 2-5°C eine weitere feuchte Befahrung der Grube möglich.
                                Wir fanden im Flachbereich 11 Larven vor, die vor allem im vorderen von Lichteinfall betroffenen Gebiet zu finden waren.
                                Alle waren klein, ziemlich mager und trotzdem beweglich.

                                In der Sohle wurden noch 23 lebende und dazu 2 verendete Exemplare gesichtet.
                                Deren Zustand war optisch unverändert.
                                Anbei dazu Fotos und auch mal ein Foto von einer Gesteinsformation einer Seitenwand mit Quarz und Eiseneinschlüssen, sowie ein halbes Bohrloch von der Ortsbrust (Bildmitte).

                                Gruß

                                Der Quertaucher
                                Angehängte Dateien
                                Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht

                                Kommentar

                                Lädt...