Marstallplatz-Neubauten (Altstadt Hannover)
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Hm schade um so etwas. Man sollte ein paar wenige meter graben wieder herstellen mit Mauer und ein wenig Bebauung und oder auch den Querschnitt eines kleines Stücks . Hat auf jeden Fall was inmitten der Neubauten und hat Geschichtlichen Wert. Wäre schade wenn es komplett für immer verschwindet. Die doofe Berliner Mauer wird ja auch an jeder Ecke mindestens irgendwie markiert wenn nicht sogar stehen gelassen oder Stückweise überall ausgestellt. Da hat so ein Stück Stadtgeschichte in meinen Augen mehr Wert.Kommentar
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Es besteht z.Zt. wohl die Überlegung, einen Teil der Stadtmauer in das Gebäude zu integrieren.Hm schade um so etwas. Man sollte ein paar wenige meter graben wieder herstellen mit Mauer und ein wenig Bebauung und oder auch den Querschnitt eines kleines Stücks . Hat auf jeden Fall was inmitten der Neubauten und hat Geschichtlichen Wert. Wäre schade wenn es komplett für immer verschwindet. Die doofe Berliner Mauer wird ja auch an jeder Ecke mindestens irgendwie markiert wenn nicht sogar stehen gelassen oder Stückweise überall ausgestellt. Da hat so ein Stück Stadtgeschichte in meinen Augen mehr Wert.Willen braucht man. Und Zigaretten!Kommentar
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A´la Köln mit den römischen Resten..?
Das wäre ja mal was...
Schon fast untypische für unsere, sonst so seelenlose, Landeshauptstadt..
.Gruß OlliKommentar
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Naja, abwarten, ob der Plan überhaupt in die Tat umgesetzt wird.
Der Mauerrest ist nun aber auch nicht soo spektakulär. Beim Bau der Fernwärmeleitung in den 80ern(?) wurde in dem Bereich das Meiste zerstört.
Muss man sich wirklich mal vor Ort ansehen- Die Baufirmen damals haben gepennt / nicht (richtig) gehandelt und die Stadt versagt- DAS hätte selbst ein Blinder gesehen...Willen braucht man. Und Zigaretten!Kommentar
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Die letzten wirklichen Ausgrabungen in Hannover (VOR dem hohen Ufer 2013) sind schon eine ganze Weile her. Der Umgang mit der Baumaßnahme im direkten Umfeld der Nicolaikapelle seitens der Stadt Hannover wurde dann eines der absoluten Negativbeispiele.
Wahrscheinlich ist man dadurch erst wach geworden, oder man traut es sich einfach nicht mehr. Damals waren es Passanten, die Wind gemacht haben, da durch das BV der Friedhof auseinandergebaggert und größtenteils zerstört wurde.
Wer erwartet denn auch einen Friedhof direkt an einer mittelalterlichen Kapelle?
Willen braucht man. Und Zigaretten!Kommentar
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Neues vom Marstall-Ost und West
Archäologen finden 31 Mini-Nachttöpfe
Bei Grabungen am Marstall sind Archäologen auf insgesamt 31 Miniatur-Nachttöpfe gestoßen. Experten rätseln nun darüber, welchen Zweck die kleinen Nachttöpfe hatten.
Gefunden wurden sie in einer Ecke des Kellers des ehemaligen Armen- und Waisenhauses der Stadt.
von Conrad von Meding | © HAZ - Hannoversche Allgemeine Zeitung | 16.03.2016
Seit in der Altstadt wegen verschiedener Neubauprojekte gegraben wird, fördern Archäologen Erstaunliches zutage. Verkohlte Holzreste und der Inhalt von Jauchegruben haben vor allem die Augen der Experten leuchten lassen, aber auch Bohnengläser (alt), Ledergamaschen (sehr alt) und schön geformte Kaminkeramiken (sehr sehr alt) waren schon dabei. Jetzt kann die Liste fortgeschrieben werden. Bei Grabungen am Nordende des Marstalls sind 31 Miniatur-Nachttöpfe, mehrere Apothekergefäße und natürlich wieder Keramiken aus verschiedenen Epochen aufgetaucht: farbenfrohe Fayencen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine Schüsselkachel mit Rosenornament aus dem 16. oder 17. Jahrhundert und neogotische, kunstvolle Kaminbekleidungen.
31 Miniatur-Nachttöpfe? Die Experten rätseln, welche Funktion die Utensilien wohl hatten. Gefunden wurden sie in einer Ecke des Kellers des ehemaligen Armen- und Waisenhauses der Stadt, gestiftet 1642 vom Unternehmer Johann Duve. Es könnte sich um Souvenirs handeln, die von Armen verkauft werden sollten. Es könnte sich auch um das Lager eines Spielwarenhändlers gehandelt haben, sagt Bezirksarchäologe Friedrich-Wilhelm Wulf - oder auch um kuriose Schnapsbecher. Denn die Aufschriften sind vieldeutig. Sie lauten etwa „Pfui, wie das schmeckt“ oder „Retter in der Not“ oder „Genötigt wird nicht“.
Der Keller an der Ecke von Marstall und Schmiedestraße ist das Zeugnis der ersten Stadterweiterung Hannovers gen Norden. Als die Stadtmauer im 17. Jahrhundert militärisch überflüssig wurde, baute Duve dort die „Herberge des Herrn“ für 60 Waisen und 40 Obdachlose. Wahrscheinlich stand die Rückseite auf der Stadtmauer, deren Fundamente sich jetzt durchs Ausgrabungsfeld ziehen. Die Vorderseite des Hauses stand schon im Bereich der ehemaligen Wassergräben, die Hannover als Schutz umzogen und kurz vor 1642 zugeschüttet worden waren. Unter dem Fundament des Hauses, so hofft Grabungsleiter Bernhard Thiemann von der Firma Arcontor, müssten sich die Materialien finden, die weiteren Aufschluss geben über die Frühgeschichte Hannovers.
Bei gut zwei Metern Grabungstiefe befinden sich die Arbeiten derzeit, insgesamt sollen vier Meter erreicht werden. Die Strabag baut dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage. Im Erdgeschoss will die Gastro-Kette Gin Yuu einziehen. Für die Büros darüber gebe es schon Mietverhandlungen, sagt Strabag-Bereichsleiter Detlev Neuhaus. Auch sechs Wohnungen sind geplant. Die Fertigstellung ist für Mitte 2017 geplant.
Großunternehmer Duve starb im eigenen Armenhaus
Johann Duve (1611–1679) war zu Lebzeiten wahrscheinlich der wohlhabendste Unternehmer im Raum Hannover. Eigentlich ein Seidenhändler aus einem alten Patriziergeschlecht, hatte er sich unter anderem die Rechte für Bleiabbau im Harz gesichert, besaß Mühlen, Grundstücke und Häuser. Gemeinsam mit seiner Frau stiftete er das Armenhaus, dessen Fundamente jetzt ausgegraben werden. Bittere Wendung der Geschichte: 1675 verpfändete er seinen gesamten Grundbesitz, um dem dänischen König 180 000 Taler zu leihen. Doch das Schiff mit dem Vermögen darauf versank auf dem Weg. Duve musste ins Armenhaus ziehen, wo er vier Jahre später starb. An ihn erinnerern der Duve-Brunnen auf dem Leibnizufer und die Familiengruft an der Kreuzkirche, deren Turmerneuerung er bezahlt hatteKommentar
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Moin Andrew!
Zitat: Bittere Wendung der Geschichte: 1675 verpfändete er seinen gesamten Grundbesitz, um dem dänischen König 180 000 Taler zu leihen. Doch das Schiff mit dem Vermögen darauf versank auf dem Weg.
Ja und wo isses jetzt? Das Schiff? Nu wird auch eine Schatzsucher Geschichte draus!
Gruß vom U.R.
Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen!
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Neues vom Marstall-Ost
Die Grundmauern der "Herberge des Herrn"
Die Arbeiten im Vorfeld der Bebauung am östlichen Ende des Marstalls (Schmiedestraße) schreiten voran.
Im Rahmen der vorausgehenden archäologischen Grabungen wurden qualitätvoll gemauerte Keller aus dem 17. Jahrhundert freigelegt.
Die "Herberge des Herrn" war ein von Johann Duve und seiner Frau im Jahre 1643 gestiftetes Armen- und Waisenhaus, das etwa 100 Bedürftigen Obdach bot.
Dieses Haus stand am Rande des Steintors und war vermutlich in die Stadtmauer gebaut, sodass es außerhalb der Stadt stand.
Johann Duve war gegen Ende seines Lebens nicht mehr wohlhabend und verbrachte seine letzten Jahre in dem von ihm gestifteten Haus.
Die Skizze zeigt das Armen- und Waisenhaus (links im Bild) aus Blickrichtung des Stadtkerns | © Arcontor OHG
Stadtmauerfundamente und Funde
Neben den Resten der "Herberge" und der benachbarten Gebäude sind derzeit (16. März 2016) auch Fundamente der mittelalterlichen Stadtmauer und Rudimente des Stadtgrabens freigelegt.
Die Grabungstiefe liegt dieser Tage bei rund zwei Metern, in den kommenden Wochen soll es auf bis zu dreieinhalb Meter Tiefe gehen. Gefunden wurden während der Grabungen bisher ein Stück eines Fayence-Kachelofens
(der vermutlich vom Leiter des Stifts genutzt wurde), eine neugotische Kachel sowie zahlreiche Miniatur-Nachttöpfe.
Grabungsleiter Bernhard Thiemann präsentiert das gefundene Stück eines Fayence-Kachelofens | Foto © Landeshauptstadt Hannover (LHH)
Geplante Bebauung
Nach Abschluss der Grabungen und der Dokumentation aller Funde werden die historischen Bebauungsreste entfernt oder gegebenfalls in den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses integriert.
Im optimalen Fall rechnet der Bauherr, die STRABAG Real Estate GmbH, mit einer Fertigstellung des Gebäudes Mitte 2017.
Text und Foto © Landeshauptstadt Hannover (LHH) | 16.03.2016Kommentar
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Anzumerken ist, dass sich die Berichte über die Ausgrabungen der Beiträge Nr. 39-41 auf eine andere Ausgrabung als die vorherigen beziehen.
Das bisher behandelte bezog sich auf den Westteil des Marstalls, das aktuell gepostete (39-41) auf den Ostteil.Willen braucht man. Und Zigaretten!Kommentar







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