Grundstein für Schloss in Hannover-Herrenhausen gelegt
Am neuen Wissenschafts- und Museumszentrum Hannover-Herrenhausen ist am Montag das Startsignal zum Hochbau gefallen. Mit rund 100 Gästen hat die Volkswagenstiftung als Initiatorin des Wiederaufbaus die Grundsteinlegung in der 8,70 Meter tiefen Baugrube zelebriert.
Dort entstehen die hochmodernen Tagungs- und Konferenzbereiche. Der oberirdische Teil wird nach Plänen des klassizistischen Baumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves als Schloss mit originalgetreuen Fassaden rekonstruiert. Am Montag bestätigte Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagenstiftung, dass Bundespräsident Christian Wulff sich zur Eröffnung Ende 2012 angemeldet hat.
Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) schwärmte in seiner Ansprache, dass aktuelle Wissenschaft und Wissenschaftsgeschichte in Herrenhausen als Ort der Hochkultur zusammengeführt werde. Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) sagte, das Ausstellungskonzept für die Schlossflügel werde „die Museumslandschaft Niedersachsens bereichern“. Das 20-Millionen-Euro-Projekt liegt voll im Zeit- und Finanzplan.
Die Finanzierung für das geplante Museum im Schloss Herrenhausen hat jetzt einen ordentlichen Anschub bekommen: Der Brauereikonzern Inbev, zu dem auch die Gilde-Brauerei gehört, wird der Stadt 300 000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellen. Weitere 100 000 Euro hat eine Stiftung zugesagt, die noch nicht genannt werden möchte.
Zusammen mit der Summe, die die Sparkassenfinanzgruppe bereits im vergangenen Jahr gespendet hatte, stehen nun insgesamt 591 000 Euro von Sponsoren für das Museum bereit. „Das ist ein stattlicher Betrag“, sagte Kulturdezernentin Marlis Drevermann am Freitag im Kulturausschuss. Ob damit die vollständigen Baukosten samt Inneneinrichtung gedeckt werden können, ließ sie aber offen.
Zudem informierte Drevermann die Ratspolitiker über den Stand der Dinge beim Museumsbau.Die Stadt rechnet derzeit noch mit Gesamtkosten von 2,6 Millionen Euro. Zwei Millionen teilen sich Stadt und Land zu gleichen Teilen. Für die verbleibenden 600 000 Euro müssen andere Geldgeber einspringen. Durch die bisherigen Spendenzusagen wäre diese Summe zwar fast erreicht. Allerdings kann das Kulturdezernat erst im Januar eine endgültige Investitionssumme präsentieren. „Die Architekten arbeiten noch an Details der Innenausstattung“, sagte Drevermann. Sollte das Projekt am Ende teurer werden, ist folgende Lösung vorgesehen: Der Finanzier des Schlosses, die Volkswagenstiftung, übernimmt den Fehlbetrag und erhöht dafür die Miete für das Museum – die wiederum die Stadt tragen muss.
Die Ausschusspolitiker blieben im Hinblick auf die Kostenkalkulation skeptisch. CDU und FDP äußerten auch Kritik daran, dass die Suche nach einem Betreiber für das Tagungszentrum im Schloss weiter offen ist. Dazu sagte Drevermann nur, die Volkswagenstiftung werde im Januar über das Ergebnis der Betreibersuche informieren. Wie berichtet, haben die Pächter des Restaurants „Schlossküche“ ein auf Jahre vertraglich zugesichertes Monopol auf die gastronomischen Leistungen in Herrenhausen. Dem Vernehmen nach hält sich aber ihr Interesse, auch das Schloss zu betreiben, in Grenzen.
Nach der Weihnachtspause laufen die Arbeiten auf der Schlossbaustelle in Herrenhausen wieder auf Hochtouren. Bereits am 16. Februar soll das Richtfest gefeiert werden, zu dem unter anderem Oberbürgermeister Stephan Weil und Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister eingeladen sind. Ende des Jahres soll das gesamte Schloss stehen.
Unklar ist noch, wer den Schlossbetrieb übernehmen wird. „Das Verfahren läuft“, sagt Jens Rehländer, Sprecher der Volkswagenstiftung, die den Schlossbau finanziert. Seit mehreren Monaten sucht die IVA KG, eine Immobilientochter der Volkswagenstiftung, nach einem Betreiber für das Schloss. Die Pacht beträgt rund eine Million Euro jährlich. An etwa 100 Tagen im Jahr will die Volkswagenstiftung das Haus nutzen, um dort wissenschaftliche Tagungen abzuhalten. Damit ist dem Pächter eine regelmäßige Einnahme garantiert, denn die Volkswagenstiftung zahlt Miete. Dennoch muss der Betreiber eigene Veranstaltungen auf die Beine stellen, um Gewinn zu machen.
Da das Schloss über keine eigene Küche verfügt, muss sich der Pächter das Essen liefern lassen – da kommt das benachbarte Restaurant Schlossküche infrage. Die Betreiber, Sascha Grauwinkel und Dietmar Althof, haben ein auf Jahre zugesichertes Monopol auf die gastronomischen Leistungen in Herrenhausen. Die Schlossküche selbst wird ab 16. Januar umgebaut, sie erhält eine größere und moderne Küche. Die Umbauten seien unabhängig von der Betreiberfrage geplant worden, heißt es seitens der Schlossküche.
Der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schlosses Herrenhausen liegt zeitlich im Plan.
"Alles läuft auf den 18. Januar als Eröffnung hinaus", sagte Jens Rehländer, Sprecher der Volkswagen-Stiftung, am Montag.
Bauliche Verzögerungen durch starken Regen habe man inzwischen wieder gut einholen können.
Genutzt werden soll das früher als Sommerresidenz der Welfen dienende Schloss künftig als Tagungszentrum.
Das Gebäude beherbergt unter anderem einen unterirdischen Hörsaal für 270 Menschen, einen Festsaal für Banketts oder Kammerkonzerte und ein Museum zur Geschichte der Welfen.
Zur Eröffnung am 18. Januar wird unter anderem der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, als Festredner erwartet.
Alles klar hab die Freitreppe nun endlich gefunden - manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht
Zitat von bIauage
Laut Wiki wurde diese versetzt bei der wieder Herstellung der Gärten..
Es bestand in großen Teilen aus verkleidetem Holzfachwerk. Die Gartenanlage war im Jahr 1966 annähernd wiederhergestellt. Die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses waren unzerstört geblieben: Die Grotte sowie die Kaskade stehen noch auf ihrem ursprünglichen Platz, während die Freitreppe im folgenden Wiederaufbau der Gartenanlage an den südwestlichen Rand des Parterre versetzt wurde.
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