Garagen- oder bunkerähnlicher Bau zwischen Werdau und Zwickau. Wer weiß was?

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  • Barkeeper
    Anwärter


    • 23.06.2007
    • 23

    #1

    Garagen- oder bunkerähnlicher Bau zwischen Werdau und Zwickau. Wer weiß was?

    Hallo!

    Habe von einem Mitglied eines anderen Forums einen Tipp bekommen, dass sich zwischen Werdau (meinem Wohnort) und Zwickau ein seltsames Gebäude befindet, dessen Zweck auf den ersten Blick nicht zu ergründen ist. Habe mich dort heute mal umgesehen (leider noch ohne Taschenlampe und Kamera, aber Bilder folgen).

    Lagekoordinaten: 50°43'58.90"N ; 12°24'28.66"O

    Würde gerne eine KMZ-Datei anhängen, aber das geht ja irgendwie nicht. Falls doch, bitte bescheid sagen, ich poste sie gerne noch dazu.

    Jedenfalls handelt es sich um ein ca. 10 x 15 m langes, im Inneren ca. 3 m hohes Gebäude, zur Hälfte im Erdboden. An der einen kürzeren Seite befindet sich eine Rampe nach unten, die an ein rotes Falttor führt. Das Tor steht offen, im Inneren die üblichen Gegenstände, die man in einem verlassenen Gebäude mitten im Wald finden kann: alte Sessel und Müll.^^ Die Wände bestehen aus ca. 1 m starkem Stahlbeton und sind außen schwarz gestrichen. Zusätzlich wurden weiße Striche aufgemalt, so dass es von weitem nicht wie Beton, sondern wie große, schwarze Steine mit weißen Fugen wirkt. An der Rückseite des Gebäudes wurden auf Bodenniveau zwei DDR-Fertigteilgaragen errichtet, die etwas höher sind wie das restl. Gebäude. Sehr seltsamerweise sind diese beiden Tore verschweißt (zur Erinnerung: Das Haupttor steht sperrangelweit auf). Das nächste Kuriosum: Es gibt keine Möglichkeit, mit einem Fahrzeug an diese beiden Garagen zu gelangen. Die Zufahrten sind entweder durch Zäune oder durch (schon sehr viel ältere Bäume versperrt). Vor einer der Garagen steht ein ca. 2,5m hoher Kran. Ich möchte es nicht beschwören, aber ich meine schoneinmal einen ähnlichen gesehen zu haben, der die Tarnung für einen Entlüftungsstutzen eines Bunkers darstellte. Im Inneren finden sich noch Überreste von elektr. Installationen. Aufgeteilt ist das Gebäude in - grobgesagt - 4 Räume, alle etwa gleich groß. Davon 2 ohne Türe/Tor und eine mit einem großen Stahltor. Länge ungefähr 5 m, also die Hälfte des Gebäudes. In den ersten Raum direkt links des Eingangstores führte einmal eine Holztüre, die aber schon herausgerissen wurde. Dort konnte ich im Halbdunkel einen Sicherungskasten und ein Waschbecken ausmachen. Später wurde dort (vllt von ortsansässigen Jugendlichen) auch eine Esse eingezogen, die aber keinesfalls aus DDR-Zeit stammt. Das Kuriose: In der Größe dieses "Waschraums" befindet sich direkt darüber eine über eine Leiter und eine kleine Luke direkt neben dem Eingangstor zugängliche "Zwischendecke" von ca. einem Meter Höhe. Direkt vor dem Gebäude findet man eine Fläche von ca. 2x2m, die betoniert ist. Hinter dem Gebäude auch eine Betonplatte von ca. 1x2m, die direkt neben einem großen Baum liegt. Das seltsame: Auf der Seite, wo die Platte liegt, wurden extra die Wurzeln des Baumes entfernt, sodass die Platte plan aufliegt.

    Was sagt ihr dazu? Was könnte das gewesen sein?

    Bilder folgen eventuell heute noch.

    MfG
  • achim11-76
    Bürger


    • 08.06.2008
    • 159
    • Nidderau

    #2
    stell mal bilder ein, hört sich auf jeden fall interessant an. Versuch doch auch mal den Besitzer ausfindig zu machen oder schau mal im Stadtarchiv nach ob du dazu was findest. In jedem Bezirk der DDR gab es doch Dutzende von Bunkern für MfS oder andere staatliche Organisationen, vielleicht hast du einen davon gefunden

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    • Barkeeper
      Anwärter


      • 23.06.2007
      • 23

      #3
      So, ich war nochmal da und hab Bilder mitgebracht.



      Hier haben wir erstmal die komplette Seitenansicht. Rechts am Bildrand die Front mit dem roten Tor und links hinten eine der DDR-PKW-Garagen.



      Nochmal dieselbe Seite, allerdings von hinten. Sehr gut sieht man das Garagentor. Ebenfalls zu sehen eine Leiter, die auf das Dach führt.



      Das Garagentor.



      Die andere lange Seite des Gebäudes mit dem zweiten Garagentor. Etwa 1m links des Bildrandes steht der später noch gezeigte Kran.



      Eine Aufnahme des Daches. Gut erkennbar der Tarnanstrich und die zwei Lüftungspilze, die allerdings nur in das Gebäudeinnere führen.



      Das Ende des nachträglich eingebauten Schornsteins. Dieser endet im Gebäude in einem Kamin, also ist meine Annahme, dass er von örtlichen Jugendlichen installiert wurde, fast zu 100% bestätigt.




      Der bereits erwähnte Kran. Das Komische: Es gibt keine Möglichkeit, von irgendeiner Seite mit einem Fahrzeug an den Kran heranzufahren. Der Ausleger würde über den (nicht mehr vorhandenen) Zaun reichen, allerdings steht genau da ein Baum. Also recht sinnfrei, den Kran da aufzustellen.



      Eine Betonplatte, ca. 3-4 m vom Kran entfernt direkt neben einem Baum liegend. Zwischen Baum und Platte sieht man (auf dem Bild vllt etwas undeutlich), dass eine Wurzel beschnitten wurde, damit die Platte genau plan aufliegt. Sehr seltsam. Wer macht sich solche Mühe, wenn er einfach nur eine Platte ablagern will?!



      Ein Blick seitlich unter das Dach. Unten sieht man das obere Ende der Betondecke, dazwischen ca. 25 cm Luft und oben ein Dach aus Holzlatten mit Dachpappe. Die Konstruktion ist an einigen Stellen schon eingebrochen, sodass man direkt auf der Betondecke läuft. Seitlich wie gesagt diese Öffnungen, die allerdings auch an einigen Stellen schon zugemauert wurden. Allerdings erst nachträglich, da an diesen Stellen der Tarnanstrich fehlt.

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      • Barkeeper
        Anwärter


        • 23.06.2007
        • 23

        #4


        Die Rampe zum Eingangstor. Das innere Bodenniveau liegt ca. 1,5 m unter dem äußeren.



        Ein Blick direkt geradeaus, wenn man im Tor steht. Zu sehen links ein durch ein Stahltor abgetrennter Raum und dahinter ein nicht abgetrennter Bereich. Beide etwa gleich groß. Die Räume nehmen in etwa die Hälfte des Gebäudes ein.



        Ein Blick leicht nach links, wenn man im Tor steht. Ganz hinten diesmal das Stahltor, danach der vordere, nicht abgetrennte Raum und ganz vorn der Eingang in einen Raum mit einer abgesenkten Decke, indem sich der nachträglich installierte Kamin, ein Waschbecken sowie ein großer Sicherungskasten mit allerlei Technik befinden. Die herausgerissene Holztür liegt ebenfalls noch im Objekt.



        Ein Blick von der hinteren Wand des Objekts zum Tor. Ein kleines Detail: Der Boden und die Seitenwände bilden keinen rechten Winkel, sondern die Wände gehen oben nach außen.



        Elektroinstallationen.



        Der erwähnte Sicherungskasten.



        Ein Blick in die abgesenkte Decke über dem Raum mit dem Sicherungskasten. Der Einstieg liegt etwa 2 m über dem Bodenniveau des Objektes. Man gelangt über eine Leiter und eine Stahlluke hinein. Das Mauerwerk recht gehört zu dem Schornstein. Das hintere Mauerwerk ist ebenfalls neueren Datums. Es kann sich nicht um die Außenwand handeln, da diese komplett aus Stahlbeton bestehen. Keine Ahnung, warum jemand dort eine Mauer hinsetzt, denn von der Mauer dort bis zur Außenwand können es meiner Schätzung nach nicht mehr wie ein Meter sein. Was da wohl dahinter ist?!



        So, soweit erstmal zu den Bildern. Vielleicht kann jemand jetzt schon eine Aussage treffen.

        MfG

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        • intravenoes
          Ritter


          • 04.10.2005
          • 428
          • Riedenburg

          #5
          Was stand denn auf dem Schild im Raum? (Bild 4, letzter Beitrag)
          Chris

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          • Barkeeper
            Anwärter


            • 23.06.2007
            • 23

            #6
            Zitat von intravenoes
            Was stand denn auf dem Schild im Raum? (Bild 4, letzter Beitrag)
            Puh, ich hab da nur mal flüchtig draufgeschaut. Wohl sowas wie "Stadtverwaltung Werdau. Betreten auf eigene Gefahr." So oder so ähnlich. Jedenfalls nichts objektspezifisches.

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            • achim11-76
              Bürger


              • 08.06.2008
              • 159
              • Nidderau

              #7
              hast du mal versucht durch das loch in der garagentür reinzuschauen ?

              Kommentar

              • Barkeeper
                Anwärter


                • 23.06.2007
                • 23

                #8
                Zitat von achim11-76
                hast du mal versucht durch das loch in der garagentür reinzuschauen ?
                Das ist leider kein Loch, sondern nur die Stelle, an der mal der Griff befestigt war. Haben zu zweit alles probiert, was uns eingefallen ist, aber man kann nicht reinsehen. Dem Geräusch nach zu urteilen sind beide Garagen leer. Aber wieso macht man sich die Arbeit und schweißt die zwei Tore zu (wenn sie eventuell leer sind) und lässt das Haupttor offen stehen?!

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                • achim11-76
                  Bürger


                  • 08.06.2008
                  • 159
                  • Nidderau

                  #9
                  mal ne motorflex mitnehmen *gg*
                  wenn da eh keiner ist ..........
                  aber jetzt mal spass bei seite, wenn man das objekt nicht mit fahrzeugen anfahren kann macht das ganze mitten im wald keinen sinn, aber da bleibt die frage offen wie wurde das material da hingeschafft und wofür ist der kran?
                  und für eine Bunkeranlage sieht mir das Ganze nicht stabil genug aus, das rote tor ist nach den Fotos zu urteilen ja nur so ein blechteil. vielleicht gehts nach der backsteinmauer weiter ins untergeschoss das richtig verbunkert ist.... ?

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                  • Barkeeper
                    Anwärter


                    • 23.06.2007
                    • 23

                    #10
                    Man kann an das Gelände an sich ranfahren. Da sind Wege. Also das ist kein Problem. Nur innerhalb des Geländes (wenn man sich den nichtmehr vorhandenen Zaun dazudenkt) hat man durch Bäume und ähnliches keine Möglichkeit, ein Fahrzeug (und sei es nur ein PKW) bis zu den Garagen oder dem Kran zu manövrieren. Das Gebäude an sich ist kein Bunker, nein. Zwar ist es recht stabil (Die Seitenwände haben schon ihren guten Meter Dicke), aber ein Bunker ist es nicht. Jedoch für das Unterstellen von Fahrzeugen und einen Eingang in einen Bunker wie geschaffen. Vor allem durch die vielen Sachen, die sonst keinen Sinn machen würden.

                    - Kran an unzugänglicher Stelle, sehr gute Möglichkeit, Luftstützen zu tarnen
                    - seltsame Bauweise an sich (abgesenkte Decke mit Luke, später hinterer Teil vermauert)
                    - 2 Garagen, die verschweißt wurden, wobei der Hauptzugang offen gelassen wurde, zudem konnten die Garagen nie mit Fahrzeugen erreicht werden
                    - für die Größe des sichtbaren Objekts zu aufwendige Elektrik (mein Vater sah sich das ganze gerade an und meinte, dass da auch zwei Taster zum Öffnen von Toren oder ähnlichem zu sehen wären, aber es gibt dort keine Tore, die man hätte per Knopfdruck öffnen können
                    - gute Zufahrtsmöglichkeiten, da direkt neben Bundesstraße gelegen
                    - gut versteckt im Wald
                    - nähe zur Stadt (5 Min.)

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                    • rednex111
                      Landesfürst


                      • 19.01.2008
                      • 600
                      • berlin
                      • MD 3009, gut zum Gullideckel finden

                      #11
                      hallo,

                      schöne Foto´s. Meiner Meinung nach, ein Bau des Mfs. Sieht typisch danach aus. Wurden ja viele solche Bauten in der DDR " versteckt". Findest Du auch in Berlin. Die Frage stellt sich aber noch, wozu das ganze? Das rauszubekommen solltest vielleicht mal die örtliche Gauckbehörde fragen, die müssten bestimmt Unterlagen über solche Bauwerke haben.

                      Aber berichte weiter und halt uns mal auf dem laufenden,

                      mfg rednex
                      Suche alles über die Festungsfront Oder-Warthe- Bogen. Feldpost, Fotos usw.

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                      • achim11-76
                        Bürger


                        • 08.06.2008
                        • 159
                        • Nidderau

                        #12
                        du schreibst da sind tasten um tore zu öffnen. vielleicht liegt das ganze hinter der backsteinmauer

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                        • Barkeeper
                          Anwärter


                          • 23.06.2007
                          • 23

                          #13
                          Zitat von achim11-76
                          du schreibst da sind tasten um tore zu öffnen. vielleicht liegt das ganze hinter der backsteinmauer
                          Wie gesagt, mein Vater meinte die Schalter zu kennen. Die benutzen die Wohl auch auf Arbeit, um Tore zu öffnen. Ob sie wirklich dafür sind, kann ich nicht sagen. Ich müsste mal noch genau ausmessen, ob es überhaupt sein kann, dass hinter dieser Backsteinmauer ein Schacht/Gang nach unten geht, da ja direkt unter dieser Decke der Raum mit dem Sicherungskasten liegt. Wenn natürlich der Raum darunter länger ist als die Zwischendecke darüber bis zu der Backsteinmauer, dann kann man diese Theorie als zerschlagen ansehen, aber das gilt es herauszufinden.

                          MfG

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                          • metulszki
                            Lehnsmann

                            • 31.10.2003
                            • 37
                            • Zwickau
                            • Whites 6000 di pro sl

                            #14
                            Es gibt dort noch eine Auffälligkeit im Gelände. Wenn du vom dem Gebäude in Richtung Waldrand gehst, findest du einen ziemlich breiten und tiefen Graben. Der beginnt ca. dort, wo der Weg von der Fernverkehrsstraße in den Wald mündet auf Bodenniveau und senkt sich allmählich auf -3m (?) auf Höhe des Gebäudes ab. Dann steigt er wieder an. Da dort kein Bach o.ä. läuft müsste der Graben menschlichen Ursprungs sein. Außerdem fließen Bäche selten bergauf ;-) Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit dem Bau oder der früheren Nutzung?
                            Leute ohne Macke sind Kacke...

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                            • achim11-76
                              Bürger


                              • 08.06.2008
                              • 159
                              • Nidderau

                              #15
                              vielleicht wurde seinerzeit auch nur der weg aufgefüllt....und der graben ist nur durch zufall entstanden

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