verkommt die Deutsche Sprache?

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  • Lucius
    Heerführer


    • 04.01.2005
    • 5783
    • Annaburg;Sachsen-Anhalt
    • Viel zu viele

    #31
    Ich hab im Weltnetz dazu einen sehr passenden Artikel gefunden:
    Wir joggen, walken, trinken Kaffee to go: Schick ist, wer Anglizismen nutzt. Auch an Hochschulen wird Deutsch stetig entwertet. Muss das sein? Gastbeitrag von H. Kotthoff

    Auch große Unternehmen wie die Bahn rudern inzwischen zurück-vom Counter zum Schalter...
    Mein Therapeut hat mir geraten, die Namen der Menschen, die ich hasse, auf kleine Zettel zu schreiben, sie ins Feuer zu werfen und zuzusehen, wie sie verbrennen. Das habe ich getan, und ich muss sagen, jetzt fühle ich mich viel besser.
    P.S. Was mache ich jetzt mit den Zetteln??

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    • chabbs
      Heerführer


      • 18.07.2007
      • 12179
      • ...

      #32
      Zitat von Drusus
      Bei mir in der IT-Branche (oh, sorry… ähhh Tschuldigung… emm Entschuldigung natürlich, ich wollte sagen in der "EDV-Branche")

      Nope. Das heißt "Wirtschaftszweig"... EDV-Wirtschaftszweig.

      Yo, language, bitch, Mr. White, yo!


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      • sugambrer
        Heerführer


        • 16.02.2004
        • 1475
        • Wolkenkuckucksheim

        #33
        Wenn man bezüglich der Anglizismen mal genau hinschaut, geht es hier nicht um die Veränderung von Sprache, sondern um deren Austausch durch eine bereits existierende - und dies gilt, wenn auch nicht ausschließlich, besonders und paradoxerweise für die deutsche Sprache, welche präziser als die englische Sprache ist.
        Nicht umsonst galt Deutsch vor den Weltkriegen als Sprache der Wissenschaft.
        In diesem Zusammenhang kann man schon von Verlust von Identität und somit Kultur sprechen.
        Aus diesem Grund und der Tatsache, daß Anglizismen häufig dort verwendet werden, wo Dinge angepriesen, mißverständlich gemacht, oder schlichtweg beeindrucken sollen, boykottiere ich dieses "Geschenk" der neuen Sprache in ebendiesen Situationen und spreche auf dem Boden meiner Heimat (uppsala, darf man das heutzutage noch so formulieren, ohne in Verdacht zu geraten...?) den Gesetzen der Natur folgend meiner mir vertrauten Muttersprache.
        Meine Freundin (um das engl. Wort Partner/in hier zu vermeiden) fürchtet sich mittlerweile aufgrund des "Fremdschämens" in meiner Nähe zu sein und als zu mir gehörig erkennbar, wenn ich mit solch einem Anglizismus-Denglisch-Geschwurbel konfrontiert werde, da ich mich dann immer bezüglich meiner Englischkenntnisse und -aussprache gerne ein paar Jahrzehnte älter mache ...
        Dabei kommt es darauf an, den Anglizismus meinerseits immer falsch auszusprechen und den Verkäufer/in während des Gesprächs zu nötigen, mich zu korrigieren und auf meine Nachfrage hin mir mehrmals höflich vorzusprechen, was ich dann artig, aber meistens falsch, mache...
        In diesem Stadium des Gesprächs stehen Verkäufer/in und ich in der Regel nur noch zu zweit da...
        Ich mag diese peinliche und nachdenklich machende Situation zwischen mir und Verkäufern, die schon aufgrund meiner schlechten Aussprache mit sich ringen nicht lachen zu müssen, wenn ich mir beschämt erklären lasse, was der von ihm verwendete englische Begriff bedeutet und ihm/ihr nach Aufklärung dann enttäuscht bis leicht empört vorwurfsvoll frage, warum er/sie mir das nicht gleich auf deutsch gesagt hat...
        Solche Situationen veranschaulichen doch, daß sich diese Veränderung der Sprache eben nicht entwickelt hat.
        Das eine resultiert doch aus dem anderen und nicht umgekehrt, sprich-man kann doch nicht mehr von einer natürlichen Entwicklung, welche dem Streben nach kultureller Weiterentwicklung und höchstmöglicher Lebensqualität (wozu auch zweifelsfreie Kommunikation/Sprache zählt) folgt, sprechen, wenn sich plötzlich in einem jahrhundertealten Sprachraum einer Sprache bedient werden soll, die nicht jeder in diesem Raum Lebende verinnerlicht hat und noch nicht einmal beherrscht oder gar versteht.

        Gruß,
        sugambrer
        Zuletzt geändert von sugambrer; 02.10.2013, 14:48.
        "Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens."

        Johann Gottfried von Herder

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        • DaddyCool
          Heerführer


          • 12.08.2008
          • 1602
          • Deutschland
          • XP Deus v5.2, Garrett PP

          #34
          Auch wenn ich bei manchen Diskussionen in diesem Forum bei der Argumentation von Preussengold und Sugambrer den Kopf geschüttelt habe, in dieser Sache stehe ich voll auf deren Seite und kann die vorgebrachten Argumente nur stützen.

          Sprache ist Identität!
          Nec soli cedit !

          DSU outside

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          • chabbs
            Heerführer


            • 18.07.2007
            • 12179
            • ...

            #35
            Nur noch mal als ernsthafter Einwurf von mir:

            Ich habe nichts gegen manche Anglizismen oder Fremdwörter, auch anderen Sprachwandel finde ich spannend und manchmal auch gut (bin eben Germanist )

            Aber!

            „Die Sprache ist eine Waffe – haltet sie scharf“ – Kurt Tucholsky

            Wenn die Änderungen unüberlegt sind, oder gar aus marketingtechnischen Erwägungen irgendwelche Schrottphrasen überall eingebaut werden (...das kann die Industrie ja sehr gut. Gibt ja keine Arbeiter mehr, sondern nur noch Manager!)...das verwässert und zerstört die Sprache. Und zwar die genaue, exakte Sprache. Die, in der jeder weiß, was gemeint ist und man Kulturtechnik ausbauen kann, weil sie zu komplexen Ausdrücken überhaupt erst fähig ist.

            Somit bin ich auch auf der Seite von Preussengold, Sugambrer und Daddycool.

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            • AndiObb
              Heerführer


              • 22.08.2011
              • 2031

              #36
              Wir sind doch noch gar nicht im Winterloch Heben wir uns sowas doch für die kalten Monate auf wenn wir nichts anderes mehr haben

              Die Diskussion ist nicht mehr ganz am initialen Thema, aber immernoch nahe dran. Zum momentanen Punkt aus meiner Sicht:
              "Facilitymanager" braucht kein Mensch
              das Wort "eigentlich" gibt es meines Wissens nach nur im deutschen Sprachgebrauch, soviel zur "Präzision".

              Gerade bei Großunternehmen die global tätig sind, hat sich der interne Sprachgebrauch doch deutlich gewandelt. Früher hat man etwas besprochen. Heute gibt es Meetings, Workshops, Workouts, Town-Hall-Meetings, Catch-Up, Scrum meeting... uvm. Und das für den Begriff "Termin". An vielen Stellen völlig überzogen, das könnte man jetzt aber auch noch weiter fortführen. Z.B. mit dem Wahn alles abkürzen zu müssen. Oder noch besser: sich fürchterliche Projektnamen auszudenken nur damit der jeweils erste Buchstabe dann zusammengeschrieben wieder ein schönes Wort ergibt.

              Auf der anderen Seite ist das Einschleichen von Anglizismen auch nachvollziehbar. Wenn man international arbeitet, ist die Sprache nun mal Englisch. Spricht / schreibt man das die Hälfte des Tages, rutschen einen auch in der deutschen Konversation diese Begriffe wieder rein.

              So... nun auch mal abgesenft. Oh, das wort gibt es ja gar nicht

              VG
              Andi
              andi hat das Forum auf eigenen Wunsch Anfang Mai 2015 verlassen.

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              • Hanshegen
                Bürger


                • 09.11.2012
                • 146
                • Gotha
                • Garrett Euro-Ace

                #37
                Ein tolles Beispiel fällt mir da ein:
                Hab Verwandte in der Tschechischen Republik. Und immer wenn dort im Fernsehen
                Colgate-Werbung lief, hab ich mit dem Kopf geschüttelt. Die sprechen Colgate englisch aus, also "Colgait". Jetzt hab ich letztens Calgate-Werbung auf Servus-TV gesehen.
                Ich dachte, ich hör nicht richtig. Auch die Österreicher sprechen Colgate englisch aus.
                Ach dachte, ja wie denn nu..., jetzt musste mal googeln.
                Und siehe da: Colgate ist eine amerikanische Firma/Marke.
                Wir Deutschen haben mal was "eingedeutscht"!
                Wahnsinn!
                Und ich hab mich immer über die Tschechen lustig gemacht, tja, so kann's gehen.

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                • der_bünghauser
                  Heerführer


                  • 01.10.2007
                  • 2983
                  • Gummersbach
                  • Instinkt

                  #38
                  Zitat von sugambrer
                  Wenn man bezüglich der Anglizismen mal genau hinschaut, geht es hier nicht um die Veränderung von Sprache, sondern um deren Austausch durch eine bereits existierende - und dies gilt, wenn auch nicht ausschließlich, besonders und paradoxerweise für die deutsche Sprache, welche präziser als die englische Sprache ist.
                  Nicht umsonst galt Deutsch vor den Weltkriegen als Sprache der Wissenschaft.
                  In diesem Zusammenhang kann man schon von Verlust von Identität und somit Kultur sprechen.
                  Aus diesem Grund und der Tatsache, daß Anglizismen häufig dort verwendet werden, wo Dinge angepriesen, mißverständlich gemacht, oder schlichtweg beeindrucken sollen, boykottiere ich dieses "Geschenk" der neuen Sprache in ebendiesen Situationen und spreche auf dem Boden meiner Heimat (uppsala, darf man das heutzutage noch so formulieren, ohne in Verdacht zu geraten...?) den Gesetzen der Natur folgend meiner mir vertrauten Muttersprache.
                  Meine Freundin (um das engl. Wort Partner/in hier zu vermeiden) fürchtet sich mittlerweile aufgrund des "Fremdschämens" in meiner Nähe zu sein und als zu mir gehörig erkennbar, wenn ich mit solch einem Anglizismus-Denglisch-Geschwurbel konfrontiert werde, da ich mich dann immer bezüglich meiner Englischkenntnisse und -aussprache gerne ein paar Jahrzehnte älter mache ...
                  Dabei kommt es darauf an, den Anglizismus meinerseits immer falsch auszusprechen und den Verkäufer/in während des Gesprächs zu nötigen, mich zu korrigieren und auf meine Nachfrage hin mir mehrmals höflich vorzusprechen, was ich dann artig, aber meistens falsch, mache...
                  In diesem Stadium des Gesprächs stehen Verkäufer/in und ich in der Regel nur noch zu zweit da...
                  Ich mag diese peinliche und nachdenklich machende Situation zwischen mir und Verkäufern, die schon aufgrund meiner schlechten Aussprache mit sich ringen nicht lachen zu müssen, wenn ich mir beschämt erklären lasse, was der von ihm verwendete englische Begriff bedeutet und ihm/ihr nach Aufklärung dann enttäuscht bis leicht empört vorwurfsvoll frage, warum er mir das nicht gleich auf deutsch gesagt hat...

                  Gruß,
                  sugambrer
                  Wunderbar gesagt!
                  Ich selbst hatte mir auch mal über einen längeren Zeitraum dieses "Denglisch" angewöhnt. Man war halt jung & "doof"
                  Aber mittlerweile bin auch ich etwas älter geworden & habe gemerkt das so manches was man da von sich gegeben hat doch irgend wie ziemlich dämlich klingt. Aber was die Jugend zum Teil heute so vom Stapel lässt ist echt unter aller Sau. Wenn ich sätze höre wie "Ich geh Kino" oder "ey digga lass ma chilln" wird mir schlecht. Finde das klingt einfach nur noch unterbelichtet.
                  Suche Porzellan aus der Manufaktur Spitzer Dieringhausen. Fotos & Postkarten aus Dieringhausen, Gummersbach & Umgebung bis in die 1980er Jahre. Und Postkarten aus dem 1 WK.

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                  • Preussengold
                    Berufs-Querulant
                    • 30.09.2012
                    • 3577
                    • Preussen

                    #39
                    Langsam wirds unheimlich. Man pflichtet mir bei....Träne wegwisch)

                    Richtig ist, allen stößt auf wenn die Auskunft zum Infopiont wird aber keiner tut was. Im Interesse der Sprachbildung sind Mischworte nicht das Problem oder auch Worte die etwas besser ausdrücken, mir fällt da zB "cruisen" ein, was soll ich da sagen, ich kreuze mit meinem Cabrio oder ich wandere, mir fällt nix ein. Aber sinnloses wie Happy Birthday oder sorry find ich oberpeinlich. Wenn mich einer am Geb Tag anruft und das Hb singt leg ich auf.""
                    Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                    • Lucius
                      Heerführer


                      • 04.01.2005
                      • 5783
                      • Annaburg;Sachsen-Anhalt
                      • Viel zu viele

                      #40
                      Zitat von Preussengold
                      Richtig ist, allen stößt auf wenn die Auskunft zum Infopiont wird aber keiner tut was.
                      Doch. Die Bahn!
                      Die gesuchte Seite ist leider nicht verfügbar (Fehlernummer 404)
                      Mein Therapeut hat mir geraten, die Namen der Menschen, die ich hasse, auf kleine Zettel zu schreiben, sie ins Feuer zu werfen und zuzusehen, wie sie verbrennen. Das habe ich getan, und ich muss sagen, jetzt fühle ich mich viel besser.
                      P.S. Was mache ich jetzt mit den Zetteln??

                      Kommentar

                      • Preussengold
                        Berufs-Querulant
                        • 30.09.2012
                        • 3577
                        • Preussen

                        #41
                        Ein Zitat das es auf den Punkt bringt:

                        Die Überflutung mit englischen Wendungen ist nur ein, wahrscheinlich der kleinste Teil des Problems. Der größere Teil besteht in ihrer kenntnislosen Aneignung zu dekorativen Zwecken. Viel spricht dafür, den Geist einer aufschneiderischen Werbung dabei am Werk zu sehen.

                        Aus dem Kreis der Weltsprachen ist das Deutsche schon verschwunden. Nun wird es auch in seiner Heimat zum Sanierungsfall.
                        Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                        • sugambrer
                          Heerführer


                          • 16.02.2004
                          • 1475
                          • Wolkenkuckucksheim

                          #42
                          ...ja, die Deutsche Bahn im Land der Dichter und Denker trägt bei der Erhaltung der Sprache so einiges bei...






                          Gruß,
                          sugambrer
                          "Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens."

                          Johann Gottfried von Herder

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                          • brauke
                            Bürger


                            • 09.01.2009
                            • 191
                            • Niedersachsen

                            #43
                            Hallo,

                            grad drüber gestolpert.

                            Seit vielen Jahren sind Grundschüler einem deutschlandweiten Feldversuch ausgesetzt: Reformer wollten kreativere Geschöpfe heranziehen. Nun lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben. Experten sprechen von einer Rechtschreibkatastrophe.


                            Gruß

                            Kommentar

                            • nabbi1
                              Ritter


                              • 03.03.2007
                              • 425
                              • NRW Bergisches Land
                              • alles was anschlägt, uralter whites, md 3009

                              #44
                              Nun, meine werten Leser. Anderswo kämpft man um den Erhalt der Vielfalt von Sprachen.
                              Auch hier, in unserem Lande will man die Vielfalt der Sprachen erhalten. Man denke hierbei an die verschiedenen regionalen Sprachen wie kölsch, friesisch, sächsisch, sorbisch, schwäbisch, .... . Aber an die ureigene Sprache, nämlich hochdeutsch, daran denkt keiner. Aber, das meine ich nicht abwertend, sondern einfach feststellenderweise, wird unsere Sprache durch Migration verwischt. Isch schwör Alder, ey. Das sind nun mal Sprachweisen, die in Zukunft leider unsere Sprache maßgeblich mitprägen werden.
                              Irgendwann kommt der Tag der Wahrheit ! Und dann heisst es : Lügen, Lügen, Lügen !

                              Kommentar

                              • Shakerz
                                Moderator

                                • 30.09.2005
                                • 3750
                                • Oberpfalz/Bayern
                                • Rutus Optima, Quest Q40 + Cors Strike, Whites TREASURE Pro, XP ADX 150 Pro, Teknetics Delta 4000 u. Omega 8000, Deteknix Xpointer, Garrett ProPointer

                                #45
                                Die Dialekte wären nicht einmal das Problem, sondern allgemein Geschriebenes, das vor Rechtschreibfehlern nur so strotzt u. einem daher die Augen beim Lesen schmerzen. Ich halte es einfach nicht für richtig dann auch noch so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Ich finde, solche Experten dürfen sich ruhig mal etwas anstrengen u. ihre schriftlichen Ergüsse vor dem Freischalten gewissenhaft nachprüfen.


                                Gruß

                                S.
                                Suche Heiligenanhänger aller Art. Bitte alles anbieten. Danke.

                                Kommentar

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