Alter Dolch! Wer kann helfen?

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  • BERGMANN 78
    Heerführer


    • 02.06.2006
    • 5291
    • Preussen
    • Fisher F70, Ebinger 722 C, Aquanaut 1280X, OGF-W

    #16
    Pistoleser-Dolch

    Von der Machart her tendiere ich zu einem Pistoleser-Dolch.


    Merkmale:

    17. Jahrhundert

    Glatte,stark gegratete Klinge, ca. 35 cm.

    Größere Parierstange mit Daumenring,ovaler,facettierter Knauf.

    Verwendung:

    Diese Dolche waren für den Stoß mit der Spitze gedacht,weshalb die Klinge meist stark gegratet und so kräftig war,das man mit ihr leicht einen Brustschutz durchstoßen konnte.Viele die sich früher bedroht fühlten gingen mit einem kurzen Haubert oder einem Kettenhemd unter der Kleidung aus dem Haus.

    Anbei ein Bild,es ist auf den Dolch mit Daumenring zu achten.


    Gruß BERGMANN 78
    Angehängte Dateien
    Gruß B78


    Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt?

    Zitat: Oelfuss



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    • BERGMANN 78
      Heerführer


      • 02.06.2006
      • 5291
      • Preussen
      • Fisher F70, Ebinger 722 C, Aquanaut 1280X, OGF-W

      #17
      Zitat von Finderskeepers
      Hallo Erdspiegel,

      Du hast recht ich habe die Klinge nochmal begutachtet die ist tatsächlich abgebrochen es wird sich wohl doch eher um ein Teil eines Schwertes handeln.
      Vielen dank

      @hans und @Zappo euch beiden auch Danke für Eure Mithilfe
      Schwert ist auszuschließen,lege den Fund mal auf Papier und zeichne das Stück Klinge welches abgebrochen ist nach.Bei meinem gezeigten Dolch beträgt die Klingenlänge 35 cm,ich denke die deines Stückes dürfte in etwa auch so lang gewesen sein.

      Das gute Stück ist ein hervoragendes Exponat für ein Heimatmuseum.

      Echt ein toller Fund,auch wenn du ihn nicht selber gemacht hast.

      @Hans

      Danke für dein vertrauen.

      Gruß BERGMANN 78
      Gruß B78


      Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt?

      Zitat: Oelfuss



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      • Zappo
        Heerführer


        • 28.04.2006
        • 2428
        • Baden

        #18
        Zitat von Sorgnix
        Seh ich da recht, und erkenne am Knauf so etwas wie golddurchwirkte Fäden????
        Das seh ich es jetzt auch-man sollte doch immer alle Bilder betrachten.

        LASS DAS ANGUCKEN - von Museum, Archäologen, was auch immer.

        Gruß Zappo

        Kommentar

        • Janzee
          Ritter


          • 09.04.2008
          • 362
          • Niedersachsen

          #19
          Zitat von Aliakmonas
          Ein Rapier, kein Dolch!
          Denke ich auch.
          Vgl. Rapier des Schwedenkönigs aus dem dreissigjährigen Krieg.

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          • Crysagon
            Moderator

            • 21.06.2005
            • 5669
            • "Throtmanni" So fast as Düörpm

            #20
            Rapier würde ich auch sagen, allerdings ist eine Einordnung ziemlich schwer.
            Wäre prima wenn evtl ein Archi eine Schmiedemarke finden würde.

            Kommentar

            • Finderskeepers
              Bürger


              • 02.08.2008
              • 180
              • Bayern, München
              • GARRETT ACE 250 & GARRETT GTI 2500

              #21
              Zitat von BERGMANN 78
              Von der Machart her tendiere ich zu einem Pistoleser-Dolch.


              Merkmale:

              17. Jahrhundert

              Glatte,stark gegratete Klinge, ca. 35 cm.

              Größere Parierstange mit Daumenring,ovaler,facettierter Knauf.

              Verwendung:

              Diese Dolche waren für den Stoß mit der Spitze gedacht,weshalb die Klinge meist stark gegratet und so kräftig war,das man mit ihr leicht einen Brustschutz durchstoßen konnte.Viele die sich früher bedroht fühlten gingen mit einem kurzen Haubert oder einem Kettenhemd unter der Kleidung aus dem Haus.

              Anbei ein Bild,es ist auf den Dolch mit Daumenring zu achten.


              Gruß BERGMANN 78
              Hallo Bergmann,

              damit könntest Du auch recht haben, das Bild sieht sehr treffend aus, ich meine auch unten am Knauf eine ähnliche Verdrahtung zu sehen wie auf den
              Foto von Dir.

              Im Blankwaffenforum wurde auf einen deutschen Felddegen getippt 16 Jhdt, denke, dass Dein Foto da weit treffender.

              Ich werde das Stück beim Denkmalpfleger abgeben. Mal sehen was die so rausbekommen, vielleicht ist es sogar ein historisch wertvolles Stück.

              Vielen Dank für Deine Hilfe
              Viele Grüße

              Volker
              Wer suchet der findet .... Never give up !!!

              Kommentar

              • BERGMANN 78
                Heerführer


                • 02.06.2006
                • 5291
                • Preussen
                • Fisher F70, Ebinger 722 C, Aquanaut 1280X, OGF-W

                #22
                Gibt es schon Neuigkeiten?
                Gruß B78


                Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt?

                Zitat: Oelfuss



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                • Septimius
                  Heerführer


                  • 10.01.2009
                  • 3990
                  • Königreich Bayern

                  #23
                  Ich denke es handelt sich um einen sog. Parierdolch des 16. Jhdts., die Drahtreste sind der Abschluß der Griffwicklung, des sog. Türkenbunds.
                  Die Felddegen kenn ich mit etwas massiveren (breiteren) Klingen, aber möglich ist das narürlich auch, denn der Griff ist doch recht lang, Feiner Fund !
                  Zuletzt geändert von Septimius; 30.05.2009, 11:53.
                  Gruß Septi

                  ------------------------------------------------------

                  Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

                  "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
                  Jebediah Springfield

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                  • Septimius
                    Heerführer


                    • 10.01.2009
                    • 3990
                    • Königreich Bayern

                    #24
                    Also ich habe nochmal meine kleine Bibiothek gewälzt und denke, dass es sich nicht um eine Dolch handelt, denn die Proportionen stimmen für einen solchen nicht (Grifflänge zur Klingenlänge), das ist wohl echt ein früher Stossdegen gewesen, quasi ein Urvater aller Rapiere, Anfang 16. Jhdt. bis kurz vor 1580, dann kamen nämlich die Rapiere mit den Bügelgefässe in Mode.. in dem Fall würde ich auf ein Infanterieteil tippen, denn die Kavallerie benutzte bis weit nach dem 30jährigen Krieg Schwerter, denn auch die sog. Pappenheimer Rapiere wurden als Schwert bezeichnet. Die Infanterieklingen sind schmäler und in diesem Fall ist es ziemlich sicher ein sehr guter Stossdegen, kein Felddegen, (der Terminus Technicus wurde für spätere, sehr massive kürzere Seitengewehre benutzt), mit solchen Dingern wurde die Neue Welt leider "erobert".
                    Wie gesagt, legs aml dem Fachmann vor, der wird sich freuen, obwohl sich die meisten auf Vor- und Frühgeschichte spezialisieren....
                    Und lass uns wissen, was rauskam
                    Das ist ein typischer Felddegen, man achte auf die Klingenbreite...
                    Historica Arma ist ein Kunsthandel für historische Waffen. Wir bieten und kaufen ausschließlich hochwertige und originale historische Waffen.
                    Gruß Septi

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                    • Septimius
                      Heerführer


                      • 10.01.2009
                      • 3990
                      • Königreich Bayern

                      #25
                      Und hier ein sog. Türkenbund einer leider sehr groben Griffwicklung aus meiner Sammlung...
                      Angehängte Dateien
                      Gruß Septi

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                      • Finderskeepers
                        Bürger


                        • 02.08.2008
                        • 180
                        • Bayern, München
                        • GARRETT ACE 250 & GARRETT GTI 2500

                        #26
                        Hallo Septimius,

                        habe heute mal wieder per Zufall reingeschaut und gelesen, dass Du noch was über den Dolch bzw. Degen herausgefunden hast. Der liegt immer noch bei mir und ich habs noch immer nicht geschafft den abzugeben. Das werde ich wohl jetzt diese Woche machen, bei mir liegts nur rum.

                        Werde auf den Acker wo wir es gefunden nochmal suchen geht aber erst, wenn die Felder wieder abgeerntet sind.

                        Vielen Dank für Deine ausführlichen und guten Beiträge hier und natürlich im Forum.

                        Viele Grüße

                        Volker
                        Wer suchet der findet .... Never give up !!!

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                        • DieKlinge
                          Geselle

                          • 28.05.2002
                          • 55
                          • NRW
                          • Minelab Quattro MP, Whites Surfmaster PI

                          #27
                          besser spät als nie

                          Hallo, dies ist ein sog. Parierstangendolch. Ein Dolch der sich in der Mitte des 16. Jhdts entwickelt hat. Er wurde als Einzelwaffe geführt und gehörte zur Männertracht. Dies ist kein Linkhanddolch der zum fechten mit dem Degen oder Rapier geführt wurde. Man erkennt diese deutlich an den geraden und kurzen Parierstangen. Ein Linkhanddolch (oder auch Fechtdolch) hat weit ausladende, zur Klinge hin gebogene oder S-förmige Parierstangen um die gegnerische Klinge abfangen zukönnen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, das dies natürlich kein Degen sein kann, da die Dimensionen des Gefäßes dafür viel zu klein sind (Parierstangen zu kurz, Parierring zu klein, Knauf zu klein für eine lange Klinge). Zeitlich kann man den Dolch in das Ende des 16. Jhdts bis Anfang des 17. Jhdts einordnen. Also kurz, um 1600.

                          Quellen :

                          EUROPEAN & AMERICAN ARMS von Claude Blair, Katalogteil Abb.212 (gleiches Heft-andere Klinge)

                          EUROPÄISCHE DOLCHE UND MESSER von HERMANN HISTORICA OHG, Objekte Nr. 19-24
                          Zuletzt geändert von DieKlinge; 16.06.2009, 00:22.
                          Gut Fund und viel Glück !

                          Vorsicht vor Halbwahrheiten aus dem Internet !
                          Lieber mal Geld für gute Literatur ausgeben !

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