Schöner Fund vom Franz/Ösi-Acker

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  • Stonewall
    Landesfürst


    • 11.04.2007
    • 719
    • Thüringen (AP)

    #16
    Zitat von Drusus
    Hi Zeitzer,

    die Häufigkeit, mit der diese doch recht gleichen "Doppel-D" Schnallen auftauchen, würde für ein Ausrüstungs- oder Uniformstück sprechen, dass serienmäßig verwendet wurde. Gab es ein standardisiertes Schuh-Modell oder hat hier jeder Soldat angezogen, was er wollte bzw. was gerade da war?

    Viele Grüße,
    Günter

    PS: zeig doch mal eine Viereckige... ich glaub, die gibt’s hier nicht.
    Hi Günter!

    Ein standardisiertes Schuh-Modell gab es so weit nicht, es wurde einfach das genommen, wie du schon geschrieben hast, was gerade da war. Natürlich waren die Schuhe, zumindest wenn sie im gleichen Arsenal ausgegeben wurden, vom gleichen Typ. Viele Soldaten marschierten schließlich barfuß durch die Gegend. Dann hatte man sich natürlich damit beholfen, sich neue Schuhe zu besorgen. Holzschuhe wurden auch ganz gerne getragen, häufig bis zum Rande ausgefüllt mit Stroh (lässt sich ganz gut damit laufen, wie ich mal feststellen musste). Besonders bis 1808 wird wahrscheinlich bei den Franzosen eine Vielfalt bei den Schuhen extrem gewesen sein, da ja auch bei den Uniformen noch eine Menge zivile Kleidungsstücke dabei waren.

    Viele Grüße,
    Matthias
    Zuletzt geändert von Stonewall; 14.04.2008, 21:26.
    ,,Brave 18ème, je vous connais, l'ennemi ne tiendra pas devant vous !''

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    • chabbs
      Heerführer


      • 18.07.2007
      • 12179
      • ...

      #17
      Zitat von Stonewall
      Hi Günter!

      Ein standardisiertes Schuh-Modell gab es so weit nicht, es wurde einfach das genommen, wie du schon geschrieben hast, was gerade da war. Natürlich waren die Schuhe, zumindest wenn sie im gleichen Arsenal ausgegeben wurden, vom gleichen Typ. Viele Soldaten marschierten schließlich barfuß durch die Gegend. Dann hatte man sich natürlich damit beholfen, sich neue Schuhe zu besorgen. Holzschuhe wurden auch ganz gerne getragen, häufig bis zum Rande ausgefüllt mit Stroh (lässt sich ganz gut damit laufen, wie ich mal feststellen musste). Besonders bis 1808 wird wahrscheinlich bei den Franzosen eine Vielfalt bei den Schuhen extrem gewesen sein, da ja auch bei den Uniformen noch eine Menge zivile Kleidungsstücke dabei waren.

      Viele Grüße,
      Matthias

      Naja, zunächst einmal die Zwangseinzüge von der Bevölkerung... aber vergiss mir nicht die modischen Erscheinungen- wenn gewisse Schuhe nun mal IN waren, kann es eben vorkommen, dass Du von diesen Exemplaren auch mehrere findest.

      MfG


      Bjoern

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      • Das Hemmert
        Heerführer


        • 12.02.2008
        • 3124
        • 12345

        #18
        Zitat von Stonewall
        Hi Günter!

        Ein standardisiertes Schuh-Modell gab es so weit nicht, es wurde einfach das genommen, wie du schon geschrieben hast, was gerade da war. Natürlich waren die Schuhe, zumindest wenn sie im gleichen Arsenal ausgegeben wurden, vom gleichen Typ. Viele Soldaten marschierten schließlich barfuß durch die Gegend. Dann hatte man sich natürlich damit beholfen, sich neue Schuhe zu besorgen. Holzschuhe wurden auch ganz gerne getragen, häufig bis zum Rande ausgefüllt mit Stroh (lässt sich ganz gut damit laufen, wie ich mal feststellen musste). Besonders bis 1808 wird wahrscheinlich bei den Franzosen eine Vielfalt bei den Schuhen extrem gewesen sein, da ja auch bei den Uniformen noch eine Menge zivile Kleidungsstücke dabei waren.

        Viele Grüße,
        Matthias
        Nicht ganz richtig.
        Es gab sehr wohl in der französischen Armee standardisiertes Schuhzeug. Als Napoleon die Invasion Englands abbrach und seine Armee gegen Osten schickte, wurden (auf Befehl Napoleons) auf den Marschrouten Trosse mit Ersatz-Schuhwerken vorausgeschickt, die die Truppen auf ihren Märschen immer wieder neu ausrüsteten. Nur durch diese Maßnahme und den schon zuvor vorangetriebenen Straßenausbau war die hohe Marschleistung der französischen Armee zu erklären.
        Holzschuhe, bei uns "Klumpen" genannt, wurden vorwiegend von den "deutschen Waffenbrüdern" getragen (wohl ne´Gewohnheitsache). Man kann zwar sehr lange und sehr bequem darin laufen, aber leider nicht sehr schnell (was wiederum die Mentalität der Westfalen erklären könnte...laaangsam).
        "Klumpen" mit Stroh, gab es eigentlich nur im Winter, zwecks Wärmedämmung.
        Grüße
        Das Hemmert

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        • Zeitzer
          Heerführer


          • 18.05.2005
          • 1485
          • im Osten
          • Minelab Sovereign

          #19
          Aus einem zeitgenössischen Buch, das nach Erinnerungen von napoleonischen Soldaten geschrieben wurde. Kurz vor dem Feldzug 1813 wurde der kleine, fußlahme Uhrmacherlehrling Joseph Bertha zwangsrekrutiert und war dann in Lützen, Leipzig, Waterloo... mit dabei.
          „Währenddessen hatte ich wie betäubt den Kopf auf die Knie gelegt. Er (sein Meister) erhob sich und holte aus dem Wandschrank einen Tornister aus Kalbfell und legte ihn auf den Tisch. Ich stierte darauf und dachte nur an die Trennung. „Hier ist dein Tornister“ sagte er, „ich habe alles notwendige hineingetan, zwei leinene Hemden und zwei Flanelljacken. In Mainz erhälst du noch zwei Hemden, mehr brauchst du nicht. Aber ich habe dir ein paar Stiefel anfertigen lassen, denn die gelieferten sind unmöglich. Sie sind meist aus Pferdeleder, die Füße brennen darin. Du bist ohnehin nicht gut zu Fuß, so soll dir wenigstens der Schmerz erspart bleiben. So- weiter ist nichts nötig“
          @ Günter- einige davon sehen sich schon mal ähnlich.

          Gruß Zeitzer
          Angehängte Dateien
          "Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht." Waterloo- 1815

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          • Stonewall
            Landesfürst


            • 11.04.2007
            • 719
            • Thüringen (AP)

            #20
            Zitat von Das Hemmert
            Nicht ganz richtig.
            Es gab sehr wohl in der französischen Armee standardisiertes Schuhzeug. Als Napoleon die Invasion Englands abbrach und seine Armee gegen Osten schickte, wurden (auf Befehl Napoleons) auf den Marschrouten Trosse mit Ersatz-Schuhwerken vorausgeschickt, die die Truppen auf ihren Märschen immer wieder neu ausrüsteten. Nur durch diese Maßnahme und den schon zuvor vorangetriebenen Straßenausbau war die hohe Marschleistung der französischen Armee zu erklären.
            Holzschuhe, bei uns "Klumpen" genannt, wurden vorwiegend von den "deutschen Waffenbrüdern" getragen (wohl ne´Gewohnheitsache). Man kann zwar sehr lange und sehr bequem darin laufen, aber leider nicht sehr schnell (was wiederum die Mentalität der Westfalen erklären könnte...laaangsam).
            "Klumpen" mit Stroh, gab es eigentlich nur im Winter, zwecks Wärmedämmung.
            Grüße
            Das Hemmert
            Du hast recht. Es geht aber um die Frage, ob die Schuhe alle gleich aussahen oder nicht und das war nicht der Fall. Wenn man die Schuhe wieder aus einem anderen Arsenal bezog, dann sahen die eben anders aus, als die des letzten Arsenals. Durch die enorme Marschleistung sind die Schuhe rasch kaputt gegangen, deshalb hatte man versucht dafür zu sorgen, dass möglichst ein Arsenal nicht weit weg war.
            Hier mal ein Bild, wie man es sich ungefähr vorzustellen hat. Man beachte die Schuhe:
            Angehängte Dateien
            ,,Brave 18ème, je vous connais, l'ennemi ne tiendra pas devant vous !''

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            • Das Hemmert
              Heerführer


              • 12.02.2008
              • 3124
              • 12345

              #21
              Hmm,
              ich dachte die wären genormt.
              Auf dem Bild sind aber größtenteils diese Schuhe abgebildet--oder?--Französischer Infanterieschuh Mod. 1791-1817/18.

              Schau mal hier: www.Ledermanufaktur.com

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              • Zeitzer
                Heerführer


                • 18.05.2005
                • 1485
                • im Osten
                • Minelab Sovereign

                #22
                Diese Normen bei Bekleidung und Ausrüstung standen doch nur auf dem Papier und das ist geduldig. Wenn man sich verbessern konnte hat sich jeder gegriffen was zu haben war. Gerade um 1813 waren viele Einheiten mit einem hohen Anteil an Nationalgardisten nur noch ein bunt zusammengewürfelter Haufen- da sehen die heutigen Re- Enactor manchmal originaler aus als die Originale selber.

                Gruß Zeitzer
                "Die Garde stirbt, aber sie ergibt sich nicht." Waterloo- 1815

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                • Drusus
                  Heerführer


                  • 31.08.2005
                  • 3464
                  • München, Bayern
                  • Goldmaxx, was sonst?? ;)

                  #23
                  Hi Zeitzer,

                  vielen Dank für das Bild. Eckige mit Mittelsteg sind mir bisher noch nicht untergekommen. Ohne schon. Und auch Einfach-D-Schnallen.

                  Viele Grüße,
                  Günter
                  Quis custodiet ipsos custodes?

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