Blöder Bauer vermiest mir den Tag!

[carpkiller]

MoinMoin,
Nach deinen Schilderungen ist wohl mehr dein Auftreten daran Schuld, als die schlechte Laune des Bauern..
Mach dir nix draus, bis man die Sprache der Bauern erlernt hat vergeht ein wenig Zeit.
Auf jeden Fall nicht aufgeben! Wenn du ihn das nächste Mal auf dem Feld siehst, einfach mal anhalten und fragen, ob du nicht 2-3 Bahnen mitfahren kannst. und wenn du die Zeit einfach gar nix sagst(vielleicht,das beste, solange du nicht gefragt wirst), aber so bekommt er vielleicht den Eindruck, dass du doch ne ganz netter Jung bist.

Nicht zu dick auftragen, das Leckerchen für den Hund(falls vorhanden) reicht normalerweise schon, um von den Bauern als "koscher" angesehen zu werden.
Ich nenn es mal "Konserve", also ein schon geplantes und vorbereites Geschenk z.b. Fresskorb, niemals bei dem 1. Auftreten mitbringen-dies kann einen falschen Eindruck erwecken.
Dann eher 1-2Bier, die du rein zufällig dabei hast, wenn du rein zufällig gen Feierabend vorbeischaust...

In einem Gespräch darfst du dich nicht runterputzen lassen-selbst wenn der leibhaftige Kartoffelkönig vor dir steht.
Wenn er sagt, da sind zuviel Fußabdrücke-mußt du sagen, dann warte den nächsten Regen ab oder sei froh, dass ich nicht auf allen 4ern übern Ackern bin...

Angemessene Erscheinungsbild (Zitat Sorgnix"Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen"), kleine Aufmerksamkeit mitbringen, Zugang zudem Herrn finden- Gesprächsthema- nach etwas Zeit dir Gehör verschaffen und vielleicht ein paar vorhandenden Funde vorstellen- Münzen,Musketenkugeln etc...
Auch mal fragen, ob er nicht noch ein paar Gerätteile vermisst,die du vielleicht wiederfinden kannst..
Viel Glück

[sirente63]

Die ältere Generation der Landwirte sind schon teilweise stur oder eigenartig.
Ein Tag so,anderen Tag anders,kenn Ich ebenfalls.
Ein Gespräch unter Bauern wie:Lass die nicht mit Sondengeher ein,die beklauen dich,und unterschlagen die Goldmünzen.
Kannste im Internet sogar nachschauen
Das wird dann beim nächsten Bauernstammtisch zum heißen Thema,und andere Sondengeherkollegen dürfen dann komischerweise auch nicht mehr auf Ihren Stammacker!
Wäre nicht das erste mal,alles selber schon erlebt.....

[2augen1nase]

sorry...

aber wäre ich bauer und würde diese überschrift lesen und vor allem die "heucheleitipps" die hier so von manchen gegeben werden... ne, also da würd ich auch keenen aufn acker lassen... nicht wegen vermeintlicher fundunterschlagung oder sowas, sondern einfach nur, weil ich mich nich veräppeln lassen wollen würde...

mich würds ja mal interessieren, obs in nem bauernforum auch nen thread gibt "blöder sondler vermiest mir den tag"

wenn das einer nicht will, ist das doch sein gutes recht... warum den armen kerl dann noch weiter belästigen und ihm interesse vorheucheln....? also ich weiß ja nicht wie die bauern bei euch so drauf sind, aber die bauern die mir bekannt sind, sind sozial sehr intelligente menschen.... blöde sind die auf jeden fall nicht.

ich würd mir dann einfach nen anderen bauern suchen, gleich von anfang an ehrlich + vor allem freundlich mit dem umgehen und dann halt andere äcker absuchen...



grüße

[Sorgnix]

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


DANKE!!!!!
Jörg

[TuNichtGut]

So einen ähnlichen Fall hatte ich auch schonmal erlebt, einen Schäfer, ein Bauer, wie aus den Bilderbuch. Er fährt immer mit dem Mopped Patroille oder hinter seinen Schafen hinterher. Jedesmal wenn er vom Weiten vorbeifährt, hebt er drohend die Faust in meine Richtung.
Ab und zu kommt er aber mal auf Armlänge ran um zu reden(in Wirklichkeit zum Gucken)
Als Erstes schimpft er 2-3Sätze, wie das denn wieder aussieht hier, und seine Schafe und das macht hier sonst auch keiner nur ich, hier gibts doch eh nix! - Sein Standartprogramm. Danach folgten immer friedliche Gespräche über Gott und die Welt.

Ich denke, er macht schon ewig seinen Job, viell. schon wie sein Vater und Großvater, er weiß was er kann, dem macht keiner was vor. Aber dann kommt einer aus der Stadt mit etwas womit er gleich gar nichts anfangen kann.
Also hatte er am Anfang zu mir auch 'Ja' gesagt, OHNE zu wirklich zu wissen wozu! So ein alter, verwurzelter Mann fragt nicht einfach wie in der Schule, so eine Blöße geben sich die Wenigsten.

Bei mir ist dieses seltsame Verhältnis daraus gewachsen, was oben beschrieben steht. Aber es liegt da nur an mir. Der Bauer/Schäfer rechnet nur mit seinem Land/seinem knappen Ertrag, ist stur, alt und hat viell. schon sein Leben gelebt, in so eine Welt einzubrechen und alles umzukrempeln das geht nur mit seinen Mitteln. Also kaufte ich eine kleine 0.5er Flasche braunen Brand für 'Opa'. Und genau dann war so eine zufällige Phase, wo man sich einfach nicht begegnete, über 1 1/2Monate hinweg, und jedesmal diese Flasche im Gepäck, meine Frau dachte schon, das wär jedesmal ne Neue, bis das Ettikett soweit zerkratzt war das es nicht mehr schön aussah, da hab ich sie selbst getrunken und später eine große Tüte Grassamen gekauft, großflächig und großzügig alle 'Buddelstellen' auf der Wiese und einem Hang bestreut. Da muss ich 'Opa' recht geben, man sieht auf einer Wiese auch nach einem Jahr noch eine 30x30cm große Stelle, wo gegraben wurde, auch eine abgestochene und wieder aufgesetzte Grassnarbe.

Und 'Oppa' ist ja nicht doof, wenn ich mal nicht da war, hat er mit Sicherheit an diesen Stellen rumgeschnüffelt, mit dem Fuss im Dreck gescharrt und den Kopf geschüttelt. Weil keiner da war, der ihn wieder runterholt ist seine 'Wut' geblieben und zeigte sich später im drohenden Arm.
Bis er die frische Saat gesehen hat. Seit dem fährt er vorbei und tut so, als sieht er einem nicht und guggt vom Weiten durch die Büsche zu(das seh ich zwar nicht, ...). Aber alles ist GUT, im Dorf grüßt man sich sogar über die Strasse hinweg.


Übrigens chabbs. Ich weiß wie du meinst, aber verteidigst du deine Wortwahl vom 'Social Engineering' auch nach dieser Definition:
http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Engineering

[chabbs]

Wikipedia ist kein Maßstab für meine Ausführungen. Aber gut- nennen wir es positive Beeinflussung.

Ich mag meine Bauern, unterschätze da auch niemanden und kenne da auch viele schon lange Jahre persönlich. Auch gibt es mindestens einmal im Jahr fette Fresskörbe

Nur manchmal muss man eben wissen, wie man sich und sein Hobby verkauft.

[splash]

@ 2augen1nase

Sondler sind in den Foren nicht so das "Feindbild" - die gehen ja meist Tagsueber und fallen auf - das "Feindbild" sind derzeit die Geocacher.

([oder auch Touris, Camper, Jogger, Fahrradfahrer, Crossbiker, Paerchen, Drachensteiger, Hundeausfuehrer] duck und weg =8o)

[jabberwocky6]

Nur mal was zu den Fußspuren an sich: Mir hat gerade ein mir sehr wohlgesonnener Bauer gesagt, daß dieses Jahr wegen der trockenen Böden die Sondelei nicht so tragisch wäre, da sich der (frisch geeggte) Acker da nicht so sehr verdichten würde. Es muß also schon irgendwas dran sein.

Ein kleiner, genereller Tipp: Ich lasse bei meinen bäuerlichen Vorstellungsgesprächen (die ich bevorzugt im Winter mache - da hat der Bauer Zeit!) neben einer Visitenkarte auch den Hinweis da, daß man mich bei einem eventuell versehentlich angerichteten Flurschaden ruhig anrufen soll und meine Haftpflichtversicherung dann den Schaden übernehmen würde. Kam zwar noch nie vor, nimmt dem Bauern aber eventuelle Bedenken.

LG Jan

[Watzmann]

mich würds ja mal interessieren, obs in nem bauernforum auch nen thread gibt "blöder sondler vermiest mir den tag"

Ne aber Sondengänger sind da schon ein Thema und teilweise haben die schon ihre negativen Ergebnisse gemacht.
Und da lassen sie auch die Sau raus.
Hauptsächlich haben sie aber Angst,das die Archäologen auftauchen,
wenn etwas gefunden wird.

[sugambrer]

Ja, ganz ehrlich!

Denkt an das social engineering! Er hatte ja vorher "ja" gesagt, so schlimm kann er also nicht sein!

These: Er hat nicht prinzipiell etwas gegen das Sondeln.
Fakt: Nachdem Du dort gesucht hast und noch mal bei ihm warst, hatte er auf einmal komisch klingende Gründe dagegen.
Grund: Fußspuren

Deduction:
- er hat auf einmal wirklich gemerkt, dass beim Laufen über den Acker Fußspuren entstehen --> Dummbatz

- Irgendwas an Deinem Verhalten hat ihm nicht gepasst--> Nachfragen, entschuldigen, Fresskorb und weitersuchen

- er hatte einen schlechten Tag (auf der Mutti, Tripper, Stress...)--> Nachfragen, entschuldigen, Fresskorb und weitersuchen

- er hat davon gehört, dass bei sowas archäologische Funde gemacht werden könnenn und Schiss gekriegt. --> Aufklärung, aber fix! Schrottfunde zeigen, Archis graben nur im äußersten Notfall und so gut wie nie auf gestörten Böden etc.

Denk ans Social Engineering. Ist der Kerl ein richtiger Bauer aus dem Bilderbuch, schon etwas älter...dann fang mit Sachen an, wie "mein Opa, der Heinz, hier ausm Dorpe, der war ja auch immer so an der Geschichte hier interessiert. Und wenn wir dann spazieren gegangen sind, dann hat er mir auch immer Geschichten hier über die Bauernschaft erzählt, da gibt es doch dieses Buch/diese Urkunde/die Sage.... ach ja, der Acker, wo da Mais drauf soll... Mais, ach ja, gabs da nicht letztes Jahr diesen Wurm? Wird ja auch immer schwerer, so als Landwirt. Und dann dieses Jahr die Kälte. Und Europa! Die machen ja eh was sie wollen!

Du weißt schon- red über Sachen, die den interessieren, bring den langsam auf Dein Thema! Entschuldige Dich, wenn er sich überfallen gefühlt hat oder ihm irgendwas anderes nicht gefallen hat.

Sowas ist noch nicht verloren! Da hatte ich schon schlimmere! Deutlich!

@chabbs: Deine hier arglos angepriesene Pseudowissenschaft des "Social Engineering" ist mir besser unter dem Begriff Hinterlist oder gar Heimtücke bekannt!
"Neusprech" vom Feinsten...

Gruß,
sugambrer

[chabbs]

Ja, sollte man nicht zu viel reindeuten. Geist auf deutsch einfach, dass man ordentlich mit den Landwirten sprechen muss. Sachen, die die auch interessieren. Und natürlich nimmt man in Gesprächen auch Einfluss auf Menschen. Wie auch immer man das dann nennen will. Kam von mit vielleicht falsch rüber.

Man hätte es genauso gut Small Talk nennen können.

[petrix]

Also mit 'blöder' war ja nicht sein Bildungs- oder Berufsstatus gemeint. Er ist halt wirklich nur richtig blöde mit mir umgegangen. Er schien ja schon genervt zu sein bevor ich überhaupt da war. Und ich hatte wirklich Musketenkugeln und Münzen von seinem Feld griffbereit in meiner Tasche, aber wenn er mich mich "ja was ist denn!?" begrüßt und nur aus seinem Haus heraus in 5m Entfernung zu mir spricht, dann ist es doch klar das ich hinterher ein wenig sauer bin wenn ich mich zu nichts äußern konnte. Er tat ja gar so als hätte ich seinen Acker vergiftet. Im Gegenteil, habe 3 Blei-Musketenkugeln rausgezogen
Er hätte mir ja auch ganz normal sagen können das ihm das mit den 'Tritten' nicht gefallen hat und das nicht gut ist für sein Feld, wenn es denn wirklich Schaden anrichtet, auch wenn es ungesät war. Dann hätte ich ihm trotzdem von meinen Funden erzählt und gezeigt, wäre einsichtig geworden und hätte mich dann trotzdem bedankt das ich mal drauf durfte
Und beim nächsten Feld 'verwische' ich einfach meine Tritte die besonders auffallen.
Egal, ich mache erstmal einen Haken an ihn dran und stecke es als Erfahrung ein. Ich kann ja im Herbst/Winter nochmal zu ihm, eventuell ist er ja dann anders drauf

Das mit 'ner Visitenkarte ist wirklich praktisch, werde ich wohl für die Zukunft mal machen. Kann man dann wohl draufschreiben 'Amtlich gemeldeter Sondengänger' oder ähnliches, oder bekommen die Bauern es dann mit der Angst zu tun?

[AndiObb]

Also ich würde sagen dass eine Mischung aus allem hier das Richtige ist. Wenn man was findet, dann gehörts zur Hälfte dem Grundeigentümer. Da muss man dann auch ehrlich sein. Ich habe zwar noch nichts gefunden, das einen Wert von mehr als knapp 25 Cent hätte (50 Pfennig, mein total desolater Römer bringt wohl nichts mehr), aber wenns mal so ist, zeig ich´s her und bring nen Träger Bier mit - vgl. chabbs.

Jan, das mit der Haftpflicht und der Visitenkarte ist ne super Idee, finde ich klasse. Nachdem ich aber nur die Bauern aus meinem Dorf frage, würde bei mir ein mündlicher "Hinweis" aber sicher auch reichen. Die wissen wo ich wohne und ich seh sie ohnehin ständig.

Das mit dem Interesse an der Arbeit der Landwirte finde ich per se nicht schlecht. Ich habe schon öfter/länger auf dem Land gewohnt, aber mangels Berührungspunkte nie so wirklich drauf geachtet. Das hat sich inzwischen geändert. Und ganz ehrlich: ich würde mir nicht immer zutrauen zu beurteilen ob jetzt frisch eingesät ist oder nicht. Da frag ich lieber. Und ein Plausch übers Wetter ist allemal drin.

Da ich einen Hund habe, begegne ich den Bauern zwangsläufig immer wieder. Und ja: auch Hundebesitzer sind nicht überall gern gesehen. Aber ich z.B. räume den Dreck immer schön weg. Vielleicht wird das ja auch gesehen ohne dass ich es weiß und der Einstieg ist dadurch leichter?

Ich habe letzten Herbst begonnen und folgende Erfahrung gemacht: die ersten beiden Landwirte die ich fragte waren 1. mein Brennholzlieferant und 2. der beste Freund meines Nachbars (mit dem bin ich zusammen hin zum Fragen, Stichwort "Referenz"). Ergebnis: zweimal Erlaubnis, aber nur auf einem kleinen Teil ihrer Felder. Für mich völlig ok, alles weitere ergibt sich. Die nächsten 2 Bauern waren auch kein Problem, da konnte ich ja schon sagen "mit xy und yz habe ich auch gesprochen, die fanden es ok". Und da darf man keinesfalls lügen, dann hast versch... Übrigens sollte man hier die Haus/Hofnamen kennen und verwenden, zumindest bei uns spricht man da nie von Nachnamen. Und die Vornamen sind zu identisch

Ich hab übrigens auch nie bei einem Landwirt geklingelt (die meisten hätten auch keine), sondern sie immer bei der Arbeit erwischt. Mal ehrlich: nach einem anstrengenden Tag Arbeit hat wohl keiner Lust darauf dass einer einen wegen irgendwas "spinnerischem" vollquatscht, das ist wohl so interessant wie der Besuch eines Staubsaugervertreters.

Viele Grüße

Andi

[Ironpic]

Hallo,

Irgendwie macht Ihr das sehr kompliziert. Ich fahre bei uns am Niederrhein auf den Hof,
frag ob der Chef da ist und sage, dass ich mich für die Geschichte (Besiedlung) dieser
Gegend interessiere. Dann lass ich mir erklären, wem welche Felder gehören, jetzt weiß
ich schonmal wen ich noch fragen kann. Anschließend zeige ich ihm einige Funde,
Mumpeln, abgegrabbelte Münzen, was man halt so findet. Dann erwähne ich schonmal
unser Heimatmuseum oder den Heimatverein. Ich rede einfach mit ihm ganz normal. Da
ist nichts taktisches bei oder Fresskörbe oder so. Ich habe noch keinen Bauern erlebt,
der mir verboten hat sein Land zu betreten. Ich weise auch darauf hin, dass ich immer
frage bevor ich ein neues Stück absuche, es könnte ja was eingesät sein. So bleibe ich
auch in Kontakt. Manchmal hilft es mir, wenn ich einen anderen Bauern erwähne, der
mir erlaubt hat auf seinen Stücken zu suchen. Meistens bekomme ich eine
Generalerlaubnis für alle abgeernteten Felder. Wenn frisch geeggt ist, gehe ich eh nicht
drauf. Sehr häufig erzählen mir die Leute wie der Boden da und dort beschaffen ist, oder
wo mal andere Häuser bzw. Höfe gestanden haben, die es da nicht mehr gibt usw. Man
kann gerade von den Landwirten unheimlich viel über die Gegend erfahren. Manche
wissen sehr viel über die Geschichte, vor allem Dinge, die in keinem Buch und in keiner
Chronik stehen. Deshalb rede ich gerne mit ihnen.

[Schöfferhofen]

wurden in nrw nicht mal so schäbige flugblätter verteilt an die bauern, förster u.s.w. vieleicht hat der landwirt so ein zettel in die finger bekommen.