Besprechungsprotokoll vom 26.8.1943 (U-Verlagerung)

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  • Henry
    Landesfürst

    • 02.07.2001
    • 855
    • Friedrichshafen

    #31
    Aus der Speer Chronik Seite 180 R3 1777:

    ....]Die A-4-Männer hatten zur Beschleunigung der Fertigung starke Unterstützung bei der SS gefunden. Brigadeführer Kammler setzte im Auftrag des Reichsführers Häftlinge für die Arbeiten ein. Über Einzelmaßnahmen und die Wahl der Herstellungsorte wurden sehr geheime Verhantlungen beim Minister gepflogen, an der außer Kammler General Dornberger, Direktor Degenkorb und HDL Saur teilnahmen.[....
    Das ist Alles !! mehr gibt die Speer Chronik nicht her !

    Wagner schreibt in „Produktion des Todes“ Seite 85 nun nachfolgenden Satz zu diesen Zeilen: ...] Am nächsten Tag trafen Dornberger, Degenkolb und Kammler zu Verhandlungen über die Fortsetzung des Raketenprogramms mit Saur und Speer zusammen. (137) Hierbei fiel vermutlich die entgültige Entscheidung für die Verlagerung [...

    Wagner vermutet also an dieser Stelle noch, in anderen Publikationen ist er dann nicht mehr so deutlich. Aber immerhin weis er es dann doch nicht so genau !
    Nun gut, Wagner ist auch nicht unbedingt das Problem sondern Florian Freund.
    Bei Freund ist nun schon nichts mehr von einer Vermutung zu lesen .

    Florian Freund Schreibt in „Ebensee“ Seite 61 ...] Am 26. August 1943 wurde in einer Besprechung, an der Rüstungsminister Speer, Kammler, von Seiten der SS, Dornberger für das Heereswaffenamt, Degenkolb vom Sonderausschuss a4 und Hauptdienststellenleiter Saur vom Ministerium Speer teilnahmen, beschlossen, unter Einsatz von KZ-Häftlingen ein neues unterirdisches Werk zu errichten . (3) [...
    Es ist natürlich wie Wagner Schreibt, zu vermuten das es so ist, sicher weis man es aber nicht.

    Neufeld Schreibt in „Die Rakete und das Reich“ Seite 243 zu dem gleichen Thema :

    ....]Bereits am nächsten Tag, dem 26. August, fiel die Entscheidung über den Ort des neuen Untertagebetriebes. Speer rief Saur Dornberger, Kammler und Degenkolb zu „Streng geheimen Besprechungen“ in sein Büro zusammen, in denen sie sich darauf einigten, dass in einem Stollensystem in der Nähe der thüringischen Stadt Nordhausen das Hauptwerk für die A4 Produktion entstehen sollte. [..... (13) R3 1738 = R3 1777

    Auch hier wird eine Vermutung als Fakt dargestellt !

    Bei Eisfeld „Mondsüchtig“ Seite 106 steht nun nichts konkretes zum Inhalt dieser Besprechung vom 26.8.1943.

    Unter dem Strich ist festzustellen das es wohl keine originalen Schriftlichen Überlieferung der Besprechung vom 26.8.1943 gibt und folglich in besonderen Florian Freund seine eigene Wahrheit über die Verantwortlichkeiten der „A-4-Männer“ bastelte.

    Bei diesen Sätzen : „Die A-4-Männer hatten zur Beschleunigung der Fertigung starke Unterstützung bei der SS gefunden. Brigadeführer Kammler setzte im Auftrag des Reichsführers Häftlinge für die Arbeiten ein.“
    Geht es nach meiner Ansicht um die Fertigung des A4 b.z.w. der Teilefertigung für das A4. Freund macht daraus Bauarbeiter die, die Bauliche Voraussetzung für die A4 Fertigung schaffen sollten. Im Grunde heißt es aber :“ Brigadeführer Kammler setzte“, folglich handelt es sich um ein Mitteilung in der Besprechung die über die laufende Fertigung mit KZ Häftlingen berichtet. Die geheimen Besprechung über Einzelmaßnahmen und die Wahl der Herstellungsorte, dürfte dagegen ein eigenes Thema sein ! Ich denke das hier suggistirt werden soll das alle Teilnehmer der Besprechung den Beschluss fassten die geplanten Fertigungsstätten durch KZ Häftlinge errichten zu lassen . Also z.B. Dornberger, Speer u.s.w. eine Verantwortlichkeit unterstellt wird die möglicherweise nicht gegeben ist !

    Das wäre nun eine völlig andere Interpretation des Textes aus der Speer Chronik !

    Gruß Henry
    [
    Thomas Kliebenschedel

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