Zeitzeugen. Haben Euch Eure Großväter vom Krieg erzählt?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • aquila
    Heerführer


    • 20.06.2007
    • 4522
    • Büttenwarder

    #1

    Zeitzeugen. Haben Euch Eure Großväter vom Krieg erzählt?

    Mein Großvater hatte nur zwei kleine Geschichten parat. Beide handelten davon, wie er, mit grossem Glück, nochmal davon gekommen ist.

    Er hat aber sonst nie etwas über seine Erlebnisse im Russlandfeldzug erzählt. Er konnte auch keine Kriegsfilme ertragen.

    Was habt Ihr für Erfahrungen mit den Euren gemacht?

    LG Aquila
    Zuletzt geändert von aquila; 14.02.2009, 21:52.
    Ich sehe verwirrte Menschen.
  • allradteam
    Landesfürst


    • 06.12.2005
    • 910
    • Bayern
    • XP DEUS II, Minelab Manticore, Eigenbau-PI-Großschleife, und noch mehr

    #2
    meiner erzählt ab und zu davon; aber die Geschichten sind immer die gleichen und somit nichts neues mehr für mich; von den "harten Dingen" will er nicht erzählen. gerne wäre ich mit ihm zu den Orten gefahren, von denen er ab und zu erzählt. Aber das packt er leider gesundheitlich nicht mehr.

    Kommentar

    • chabbs
      Heerführer


      • 18.07.2007
      • 12179
      • ...

      #3
      Mein Großvater hat mir alles erzählt. Und nur mir, sonst keinem in der Familie. Seitdem mag ich Krieg nicht mehr.

      Kommentar

      • Terra Inc.
        Landesfürst


        • 22.10.2005
        • 671
        • Holzland->Franken->Leipzig
        • 2 Augen & ein Feldstecher ;o)

        #4
        Mein Schwiegervater erzählt mir oft vom Krieg. Er würde auch gerne die Stellen in Frankreich besuchen, an denen er damals war, aber die Gesundheit läßt es nicht zu. Einige Orte habe ich schon selber aufgesucht. An vieles erinnert er sich aber nur lückenhaft, wobei er manche Details nennen kann, andererseits aber wichtige Sachen (z.B. die Nummer seines Panzers oder in welcher Kompanie er war) einfach vergessen hat. Das macht die Forschung und Nachforschung schwierig....
        ----------------------
        Thou hast no right but to do thy will.
        Do that, and no other shall say nay.

        Kommentar

        • Rat-Balu
          Heerführer


          • 09.06.2008
          • 1849
          • Sauerland
          • C.Scope CS6MX

          #5
          Mein Opa mütterlicher seits war beim Nachschub bei der Luftwaffe.
          Viel hat er nicht erzählt, war auch für mich damals nicht ganz so Interessant.
          Erst viel später als er schon tot war, hätte ich gern mehr erfahren.
          Er war wohl auf der Krim, in Murmansk und ist auch kurz vor der Einkesselung in Stalingrad gewesen.
          Zum Kriegsende ist er im Kaukasus gewesen und ist über Österreich wieder nach Hause gekommen.
          Der Kriegsgefangenschaft ist er dadurch entgangen das er bei der Gefangennahme durch die Amis angegeben hat er sei Maurer.
          Wichtig für den Wiederaufbau.
          Meine Oma hat nicht viel davon erzählt.
          Sie haben damals in der Nähe einer Straße gewohnt, auf der des nachts die toten Kriegsgefangen aus dem STALAG 6A Hemer zum Massengrab im Duloh gekarrt wurden.

          Der Opa väterlicherseits war in Eckernförde auf einem Torpedofangboot als Zivilangestellter bei der TVA (Torpedoversuchsanstalt) beschäftigt.
          Bei der TVA sind damals einige Köpfe gerollt, als bei der Operation Weserübung die meisten Torpedoversager auftraten.
          Ein Vetter von meiner Mutter ist als junger Spund noch zu ner Totenkopfeinheit gekommen, was genau weiß ich nicht, nehme an er war bei den Panzern.
          zum Wohle, Gruß Balu

          Am 8. Tag schuf Gott das Bier, und seitdem hört man nichts mehr von ihm.

          Kommentar

          • seewolf
            Heerführer


            • 06.12.2005
            • 4969
            • Schöneweide
            • Ebinger Uvex 710,Metromag 880 Schiebestangenfinder Minelab XS-2 PRO & Whites IDX PRO

            #6
            Mein Vater erzählte mir das einer seiner engsten Freunde etwa 4 Meter vor Ihm lief und dann kam eine Granate und traf seinen Freund .Im nächsten moment hing der Freund teilweise an meinem Vater,mein Vater war unverletzt aber war in der Seele getroffen.Er sagte mir das sein Leben darauf ausgerichtet ist das seine Kinder sowas nie erleben müssen.Er bediente ein MG und es gab erzählungen vom Hasenschießen im Saarland.(Viele Menschen versuchten einen Hügel zu erstürmen und von Oben schoß das MG)
            Gruß andreas
            S.S.S.S

            Kommentar

            • Front Koblenz
              Heerführer


              • 14.12.2007
              • 1099
              • Köln

              #7
              Mein einer Opa war bei der Luftwaffe,er hat auch von schlimmen Dingen an der Ostfront erzählt,mein anderen durfte ich nicht kennenlernen er war Infanterist,war auch in Russland...
              "SIEGER ZWEIFELN NICHT; ZWEIFLER SIEGEN NICHT"
              "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!"

              Kommentar

              • Watzmann
                Heerführer

                • 26.11.2003
                • 5014
                • Großherzogtum Baden

                #8
                Der eine Opa von mir war damals Lokführer und wurde mitsamt Lok in Jugoslawien von Partisanen in die Luft gejagt.
                Der andere Opa starb als ich 4 war.
                Er war in Norwegen und Russland und aufgrund meines damaligen Alters hat er mir auch nie etwas erzählt,zumal ich damals ja nicht mal wußte,was Krieg ist.
                War auf jeden Fall heftig,da ich ein paar Jahre später seine Fotokiste gefunden habe und als heimlich die Bilder angeschaut habe.
                Abgestürzte Flugzeuge,tote Piloten,ausgebrannte Panzer mit verkohlten Leichen,aufgehängte Personen an den Bäumen und Strassenlaternen ...
                Und daß mit ca. 10 Jahren anschauen,da ist man für einige Zeit restlos bedient.

                Kommentar

                • Immelmann
                  Heerführer


                  • 23.12.2004
                  • 5638
                  • Hessen

                  #9
                  Mein Großvater Mütterlicherseits war noch zu klein.
                  Mein Großvater Väterlicherseits war auch ein Kind, jedoch etwas älter.
                  Das einzigste was er mir ertzählte ist, das er mal von einem Amerikanischem Jagdflieger beim Kartoffellesen angegriffen wurde und mit Bordwaffen beschossen wurde.
                  Das hatt er letztes Jahr zum erstem mal ertzählt. Dies wusste aus der Familie niemand.

                  Ein Urgroßvater starb kurz bevor ich geboren wurde, meine Großeltern sagten mir das er immer Geschichten von früher ertzählte, von ihm habe ich auch ein Fotoalbum mit Bildern von der Front und seiner Kameraden.
                  Ein Urgroßvater starb nur kurze Zeit nachdem er aus 10 Jähirger Russischer Gefangenschaft kahm an den Folgen den Misshandlungen ect. die er in der Gefangenschaft erlebte.
                  Ein Urgroßvater starb in den 70er, er ertzählte nie etwas vom Krieg oder von früher.
                  Vom vierten Urgroßvater weiß ich leider nichts.
                  Mein Urgroßonkel (98Jahre) ertzählt mir immer seine Erlebnisse von der Russischen Front wenn ich ihn besuche.
                  Unteranderem ertzählt er jedesmahl wie seine besten Freunde starben und er dabei nur knapp dem Tode entkahm.

                  Seit langem habe ich mir schon vorgenommen seine geschichten aufzuschreiben...
                  Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
                  "Semper Fi - you rat, you fry!"

                  Kommentar

                  • Mini-Man
                    Bürger


                    • 18.07.2006
                    • 192
                    • Perleberg / Brandenburg

                    #10
                    Ich kenne nur einen Opa, der war Jahrgang 1929, sein Bruder ca. 4 Jahre älter. Beide waren nie im Krieg und haben auch nie was erzählt. Auch wenn ich meine Oma frage (sie lebt noch), auch sie weiß nichts. Vom Alter her, hätten sie eigentlich in den letzten Kriegstagen doch eingezogen werden müssen. Nach Kriegsende wurden mein Opa und sein Bruder zur Zwangsarbeit in ein Bergwerk gebracht (Thüringen?).

                    Zitat von Immelmann
                    Das einzigste was er mir ertzählte ist, das er mal von einem Amerikanischem Jagdflieger beim Kartoffellesen angegriffen wurde und mit Bordwaffen beschossen wurde.
                    War mal bei einer Kundin, die nach ein, zwei Nachfragen ganz frei aus dieser Zeit erzählte, auch sie war noch Kind. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als sie erzählte, daß die Amis auf Zivilisten inkl. Kinder auf freiem Feld geballert haben (in Mecklenburg Vorpommern).

                    Kommentar

                    • Siegi89
                      Landesfürst


                      • 17.01.2009
                      • 722
                      • Wesel/Büderich Nrw
                      • Xp Deus 28er und HF Spule Ex: M318 ,ACE 150 ,Adventis 2

                      #11
                      Mein uhr opa mütterlicher seits ist im krieg gefallen ich weiss nicht wo.Und mein anderer uhr opa ,davon weiss ich nichts .Mein oma vaterlicher seits lebte zu dem zeit punkt in holland und erzählte wie sie früher schokolade bekommen habe.Mhh mehr weiss ich nicht.
                      Gruss Siegi89
                      -----------------------------------
                      Manchmal verliert man etwas aus den Augen, aber nie aus dem Herzen

                      Kommentar

                      • Aliakmonas
                        Landesfürst


                        • 11.09.2005
                        • 947
                        • Kirrweiler/Pfalz

                        #12
                        Ja nun, mein alter Herr war auf dem Weg nach Stalingrad, als der Sack zugemacht wurde.Er kam bis auf den Kuban,dann kehrt marsch.
                        Irgendwo da unten erreichte in der Befehl, sich in Berlin zu melden.
                        Er war Funker und von Beruf Feinmechaniker, wohl irgenwie wichtig genug,der Marschbefehl soll von ganz oben gekommen sein.
                        Er dann mit allen möglichen Transportmitteln nach Berlin,er erzählte immer:
                        Es war außerhalb,eine Werkstatt,voll eingerichtet,aber nichts zu tun.
                        Er wohnte am Cafe Kranzler,erzählte vom Zoobunker und den Luftangriffen und da sie die ausgerissenen Tiere nach einem Angiff abschiessen mussten.Als Dank dafür hat ihn fast ein Riesensplitter erwischt, den er heute noch hat.
                        Nach Berlin kam er in seine Heimatstadt,sollte den Volkssturm ausbilden.Als die Amis kamen, hat ihn fast eine Jabo-Bombe erwischt,beim Türmen haben ihm die Amis mit dem Panzer nachgeschossen.
                        Dann Kriegsgefangenschaft im Lager bei Marseille.

                        Bei Kriegsfilmen sagt er immer: Das war so nicht...
                        Er erzählt eigentlich immer die lustigen Sachen,schlimme Erlebnisse (Mit Handgranaten und Flammenwerfer auf Partisanenjagd )sehr selten.

                        Er begeht heute seinen 88 Geburtstag und ich hoffe, das er noch einige Jahre in unserer Mitte ist.


                        Gerhard
                        ,, Der zweite Stern von rechts - Bis zum Morgengrauen"
                        ( James T.Kirk -Star Trek VI - Das unentdeckte Land )

                        Kommentar

                        • Garry83
                          Heerführer


                          • 02.02.2008
                          • 2195
                          • NRW Paderborn
                          • Fisher CZ 20, Teknetiks Omega ehemals ACE 150, Tesoro Cibola Se

                          #13
                          Mein Uhrgroßvater erzählte mir immer mit Hingabe von seiner Dienstzeit in der Wehrmacht und seinen Einsätzen an der Ostfront, er war in Rußland stationiert gewesen. Er berichtete von den grauenhaften Schlachten. Einmal erzählte er mir von einem Angriff der Russen gegen die dort befindlichen Stellungen der Wehrmacht wo auch mein Großvater als MG Schütze eingeteilt war. Das werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Er berichtete das bei dem Angriff der Horizont schwarz gewesen zu sein scheint, alles voller Menschen die im gebrüll auf seine Stellugnen zu liefen, er sagte das er nur drauf gehalten hat und er wüsste nicht wie viele Menschen er wo möglich verwundet oder gar getötet hat. Er war, so sagte er, jedoch sehr sehr froh das er nie einem "Feind" Auge in Auge gegenüber gestanden habe. Auch erzählte er immer wieder von der Schrecklichen kälte und von den gefrorenen Körpern die bei jedem Granteinschlag vom erbebenden Boden in die Luft Sprangen! Eine Schreckliche Vorstellung!
                          Auch er wurde schliesslich in Sowjetische Kriegsgefangenschaft überführt und war einer der weinigen die nach Deutschland zurück kehrten, jedoch hatte auch er sehr krasse Probleme mit seiner Lunge auf Grund er dann auch verstarb!

                          Meine Oma erzählte mir auch ein Erlebnis das ihr als kleines Kind bei der Einnahme von Aachen geschah!
                          Sie kam bei den Gefechten um Aachen als kleines Kind genau zwischen die Fronten von Amerikanischen Truppen und der Wehrmacht, sie lief in Richtung der Amerikaner und wurde von einem GI zu boden gerissen, meine Oma wusste nicht was los war und versuchte den GI etwas zu fragen. Der GI war tot und hatte sich über meine Oma gestürzt um ihr das Leben zu retten!
                          Ich finde so etwas unglaublich und es läuft mir immer eine Schauer über den Rücken besonders wenn ich an der besagten Stelle vorbei komme das passiert ziemlich oft da mein Vater dort in der nähe ein Haus hat!

                          Ich wünsche uns allen das wir so etwas auch nicht unsere Kinder im Leben je durchmachen müssen!

                          Viele Grüße Garry
                          Gut Luft und Viele Grüße
                          Garry

                          Genug der Worte, so lasset uns zu Taten schreiten

                          Kommentar

                          • Colin († 2024)
                            Moderator

                            • 04.08.2006
                            • 10262
                            • "Oppidum Ubiorum"
                            • the "Tejon" (what else..?)

                            #14
                            Hatten leider von beiden Elternteilen keine Großeltern mehr kennenlernen dürfen..da meine Eltern beide sehr früh zu Vollwaisen wurden..Paps mit 8 und Mutter mit 13..

                            Aber selbst nach dem Tod von meinem Vater weiß ich so gut wie nichts von seinen Kriegsjahren, außer das er als sehr junger Soldat, glaube mit 17 kam er dazu, eine Meldereiter Position innehatte..aber gesprochen hatte er nie darüber.Die Kameradschaft hatte er öfter gelobt und Freundschaften aus der Zeit, noch viele Jahre so gut es ging gepflegt.Irgendwelche Papiere ließen sich auch nicht finden, aber die sollen eh irgendwo in englischer Kriegsgefangenschaft, oder in den Wirren danach abhanden gekommen sein..

                            So, mit ein wenig Phantasie kann man jetzt die Geschichte weiterdenken, und schon wird klar, warum ich in England geboren wurde..einen Haken..meine Eltern sind beide Deutsche...


                            Gruß Colin
                            Zuletzt geändert von Colin († 2024); 15.02.2009, 11:58.


                            "In dubio melior est conditio possidentis" - "Im Zweifel verdient der Besitzer Vorzug"



                            "Fotowettbewerbgewinner" 02.22 / 12.22 / 07.23 / 04.24
                            "Fotowettbewerbmitgewinner" 10.21 / 01.22 / 05.23


                            Colin hat uns am 16.07.2024
                            nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
                            In stillem Gedenken,
                            das SDE-Team

                            Kommentar

                            • linux_blAcky
                              Heerführer


                              • 10.09.2004
                              • 4898
                              • Köln / NRW
                              • Bounty Hunter Tracker 1D

                              #15
                              hi....

                              als kind / heranwachsender habe ich von meinem großvater väterlicherseits so einiges erfahren. den habe ich aber auch regelrecht ausgefragt danach.
                              den rest der verwandtschaft habe ich weniger erfolgreich "abgrasen" können. eines hatten aber alle gemeinsam: die schnauze voll vom krieg und allem was damit zusammenhing.
                              Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

                              Kommentar

                              Lädt...