ZF neu brünieren

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  • Wigbold
    Heerführer

    • 25.11.2000
    • 3670
    • 76829 Landau / Pfalz
    • OGF - L + W

    #31
    HA !

    Verruchter !

    Adressewegschleppenderweise, Wigbold
    Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

    Mark Twain



    ... weiter neue Wege gehen !

    Kommentar

    • hopfenhof
      Heerführer

      • 16.03.2003
      • 2906
      • sa
      • Xlt,Deus,Sea Hunter,Aquanaut,Förster-Ferrex&Sensys-Magneto,Propointer

      #32
      die ist nur gut wenn sie selenhaltig ist und da seleen mitlerweile wie vieles gute vom markt genommen werden mußte ist die streichbrünierung nicht mehr das was sie mal war
      leider is so
      Belächle niemanden der einen Schritt zurück macht denn er könnte nur Anlauf nehmen wollen.

      Kommentar

      • C-4
        Heerführer

        • 01.08.2002
        • 2106
        • D

        #33
        Generelles zum Thema Brünieren

        Mal etwas zum Thema:

        Brünieren und Schwarzfärben

        Die echten Brünierungen auf Eisen und Stahl bestehen aus Eisenoxiden, spez. Eisen – 2,3 – oxid Fe3O4, die Farbe kann dabei je nach Erzeugungsmethode von dunkelbraun über dunkelgrau und tiefblau bis zum tiefen Schwarz reichen.
        Um diese Oxidschichten direkt (ohne vorherige Schritte) auf dem Metall zu erzeugen, werden starke Oxidationsmittel benötigt, zum Beispiel Natriumnitrat, Natriumnitrit oder Kaliumnitrit, mitunter auch Salpetersäure HNO3.

        Im Prinzip machen diese Oxidationsmittel das Gleiche, was auch der Sauerstoff der Luft auf dem Metall erzeugt, allerdings wesentlich schneller und dichter. Beim Erhitzen von Stahl an der Luft bilden sich mit zunehmender Temperatur die sog. Anlauffarben, die Schichten von Eisenoxiden darstellen, die mit zunehmender Temperatur dann immer dichter (und damit auch dunkler) werden: (Temp. in °C)

        210 / Weiß-Gelb ; 220 / Strohgelb ; 230 / Gelb; 240 / Dunkelgelb; 250 / Gelb-Braun ; 260 / Braun-Rot ; 270 / Rot ; 280 / Violett ; 290 / Dunkelblau ; 300 / Tiefblau ; 400 / Grau bzw. Blaugrau

        Das früher viel praktizierte Bläuen von Stahlteilen beruht auf diesen Verfahren, auch das sog. ‚Bunthärten’ gehört dazu. Dabei kommt es auf sehr genaue Einhaltung der Arbeitsbedingungen und der Rezepturen an, um gute Resultate zu erzielen. Diese Verfahren waren daher früher gut gehütete Geheimnisse der Schmiede und Kunsthandwerker.

        Die altbewährte Methode der Brünierung besteht im Tauchen des Metalls in Lösungen von Natriumhydroxid (Ätznatron, Natronlauge) bzw. alternativ Kaliumhydroxid, wobei diese Lösungen sehr konzentriert sein müssen, etwa 400 – 600 g / l. Diese konzentrierten Laugen lassen sich auf 150 – 180 ° erhitzen, ohne zu kochen. Die eigentlichen Oxidationsmittel Kaliumnitrat und Natriumnitrit werden den Laugen vor dem Erwärmen beigemischt. Bei der hohen Temperatur beginnt deren Wirkung, unterstützt von der stark alkalischen Lauge. Dabei lassen sich mit dieser Lösung hier


        Natriumhydroxid: 400 g

        Kaliumnitrat: 10 g

        Natriumnitrit: 10 g

        Wasser: 600 ml

        Die Behandlungsdauer bei diesen Lösungen ist unterschiedlich, sie reicht je nach Fortschritt der Färbung von 10 min bis zu einer halben Stunde. Dabei sind die blauen oder schwarzen Färbungen nur bis zu Temperaturen von 180 °C möglich, bei höheren Temp. entstehen die braunen Tönungen.
        Es gibt zahlreiche verschiedene Rezepturen zu diesem Verfahren, eine ähnliche:

        Natriumhydroxid: 800 g

        Dinatriumhydrogenphosphat: 100 g

        Natriumnitrit: 50 g auf 1000 ml Wasser.

        Die meisten ähnlichen Zusammensetzungen sind brauchbar.

        Da erhitze Laugen nicht gerade harmlos sind, ist bei diesen Verfahren etwas Vorsicht geboten.
        Erfahrungsgemäß liefern mit diesen Verfahren der Heißbrünierung erzeugte Brünierungen mit die besten Ergebnisse, was Aussehen und Haltbarkeit betrifft.

        Eher harmlos und bequem in der Anwendung sind dem gegenüber die sog. kalt- oder Schnellbrünierungen, bei denen es sich immer um Lösungen bestimmter Chemikalien in Wasser bzw. Säuren handelt. Dazu gibt es zahlreiche Rezepturen, von denen einige hier angeführt werden sollen:

        Brünierlösung aus:

        1000 ml destilliertes Wasser

        30 g Ethanol (Spiritus)

        20 g Salpetersäure, 69 %ig

        75 g Eisen (3) - chlorid, FeCl-3

        20 g Kupfer-2-sulfat


        oder eine der sog. ‚Schweizer Brünierungen’:

        Kupfer – 2 - sulfat: 5 g

        Eisen – 3 - chlorid: 70 g

        Salpetersäure, konz.: 15 g

        Salzsäure, konz.: 5 g

        auf 1000 ml Wasser auffüllen


        oder auf ähnlicher Basis:

        Eisen-2-chlorid: 70 g

        Eisen-3-chlorid: 12 g

        Quecksilber-2-chlorid: 2 g

        Salzsäure, konz.: 15 ml zu 1000 ml Wasser.

        Weiterhin:

        Eisen – 2 - sulfat. 30 g

        Eisen – 3 - chlorid: 15 g

        Kupfer – 2 - sulfat: 15 g

        Ethanol: 50 g in 1000 ml Wasser.


        Die Arbeitsweise ist bei diesen Mischungen fast immer die Gleiche, die Lösung wird mit einem Pinsel oder Schwamm auf das blanke Metall aufgestrichen, man lässt das Stück dann an einem warmen ort einen oder mehrere Tage trocknen. Dabei bildet sich auf dem Metall eine unansehnliche, rostbraune Schicht. Diese muss dann noch mit kochendem Wasser oder Wasserdampf behandelt werden, um schwarze Färbungen zu erzeugen. Man nennt daher diese Lösungen auch ‚Ankochbrünierungen’
        Von diesen Rezepturen hab ich zig verschiede mit verschiedensten Stählen ausprobiert, dabei waren die Ergebnissen nicht unbedingt befriedigend. Am ehesten klappt das Verfahren noch bei den unlegierten Stählen, bei niedrig legierten beginnen bereits die Schwierigkeiten, höher legierte Stähle können damit nicht oder nur sehr schwer behandelt werden. Bei Vorhandensein einer starken Wasserdampf – Quelle, wie zum Beispiel einem Schnellkochtopf, waren die Ergebnisse bei kleineren Teilen recht ansehnlich, auch die Haltbarkeit der Brünierung gut. Bei größeren Stücken helfen diese Verfahren jedoch nicht wirklich weiter.

        Das wohl älteste Verfahren, von dem sich auch der Begriff Brünieren ableitet, ist das sog. ‚Bräunen’. Dabei wird eine Gemisch aus pflanzlichen Ölen und Antimontrichlorid, der sog ‚Spießglanzbutter’, auf das blanke Metall aufgetragen. Es bilden sich schnell dichte, braune Rostschichten, Diese müssen dann mit verschiedenen Verfahren behandelt und mehrmals mit Bürsten gekratzt werden, um dichte, glatte Brünierungen von dunkelbrauner Farbe zu erhalten. Das Verfahren ist langwierig, aber an sich einfach durchzuführen, liefert aber recht gute Ergebnisse. Mit dieser Methode wurden zahlreiche Waffen und Waffenteile behandelt.


        Noch ein weiteres Verfahren wurde vor allem in früherer Zeit sehr häufig angewandt, um Stahl schwarz zu färben. Das Verfahren beruht darauf, dass man Fett oder Öl (Leinöl z.B.) auf dem erhitzen Metallstück abbrannte. Auch dabei bilden sich dunkel gefärbte Überzüge, die teilweise sehr haltbar sind.
        Sehr brauchbar in dieser Hinsicht ist eine Paste aus Talg und Schwefelpulver, die auf die zu brünierenden Gegenstände aufgetragen wird, Die Teile werden dann soweit erhitzt, das die Paste nur abraucht, der Schwefel aber noch nicht mit blauer Flamme brennt.

        Es gibt noch zahlreiche andere sog. ‚Streichbrünierungen’ und Färbelösungen, wobei allerdings diese (wie auch schon die Kaltbrünierungen) streng genommen nicht zu den echten Brünierungen zählen. Vielmehr handelt es sich hier um Färbelösungen, die nicht einen aus dem Metall selbst „herauswachsenden“ Oxid – Überzug herstellen, sondern einen unterschiedlich gefärbten Niederschlag darauf erzeugen.

        Die früher sehr gebräuchliche Arsen- oder Arsenikbeize eignet sich zur Färbung der Metalle Eisen, Kupfer, Silber, Messing, Bronze, Neusilber, Rotguss und anderer. Die Färbungen sind dabei eher dunkelgrau bis schwarzgrau.

        Zusammensetzung :

        1500 – 2000 ml Salzsäure, konz.
        400 g Hammerschlag, gepulvert (Eisen - 2,3 – oxid)
        100 g arsenige Säure
        500 g Antimontrichlorid

        Diese Beize wurde sehr häufig zur Färbung von teilen für Messinstrumente und ähnliche Apparate verwendet, sehr viele Feinmechanische Erzeugnisse und kunsthandwerkliche Stücke verdanken ihre Optik dieser Methode. Das Verfahren wurde auch mitunter als „Grauen“ bezeichnet. Eine andere Bezeichnung war „Altdeutsch – Oxid“, auch die ursprüngliche Rezeptur des sog. „Pariser Oxids“ dürfte ähnlich gewesen sein.
        Leider ist Arsen nun einmal ein sehr giftiger Stoff, daher ist die Verwendung dieser Beize obsolet bzw. nur noch wenig in Gebrauch.
        Das gleiche in Bezug auf die Giftigkeit gilt für die zahlreichen Rezepturen auf Selen – Basis, obwohl das Selen bei weitem nicht die Giftigkeit des Arseniks erreicht. Bei sorgfältigem Umgang und Wahrung einiger Grundsätze sind diese selenhaltigen Lösungen durchaus sicher anwendbar.
        Zur Erzeugung glänzend schwarzer Überzüge eignet sich diese Lösung:

        100 Teile Wasser
        4-5 Teile konz. (50 %) Salpetersäure
        10 Teile Kupfersulfat
        6 Teile selenige Säure (Lösung von SeO2 in Wasser)

        Um mehr blauschwarze Färbungen zu erhalten, wäre diese Rezeptur geeigneter:

        100 Teile Wasser
        4 – 6 Teile konz. Salpetersäure (50 %)
        10 Teile Kupfersulfat
        10 Teile selenige Säure

        Die Stärke der Färbung richtet sich auch nach der Dauer des Eintauchens in die Lösung. Die Metallteile müssen bei dieser Färbemethode besonders gut entfettet und getrocknet werden.

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        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #34
          Kleiner Nachtrag noch dazu:
          Da ich grade beim Ausprobieren etlicher diverser Brünierungen bin, ist mir eine Mischung untergekommen, die von allen die besten Ergebnisse gezeigt hat. Diese hab ich noch etwas "nachgeschärft", scheint recht brauchbar zu sein.
          Bräuchte dazu aber noch ein paar "Laborratten", die sich opfern würde, und das Zeug mal kostelos testen wollen. An ein paar kleineren (oder auch größeren) Teilen. ich mach mal ein paar Fotos von zwei Hirschfänger-Klingen, die ich damit brüniert habe.

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          • C-4
            Heerführer

            • 01.08.2002
            • 2106
            • D

            #35
            Die Klinge des Hirschfängers hier ist mit der angesprochenen Brünier-Lösung behandelt worden. Nicht zu vergessen, es handelt sich um einen BODENFUND....
            Angehängte Dateien

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            • ossi
              Einwanderer


              • 31.12.2007
              • 2
              • thüringen

              #36
              Hallo C-4
              Diese Brünierung würde ich für Dich ausprobieren(man lernt ja nie aus)
              meine Adr.findest Du unter
              www.streichbrünirerung.de
              Gruss Erwin

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              • ossi
                Einwanderer


                • 31.12.2007
                • 2
                • thüringen

                #37
                es sollte natürlich
                www.streichbrünierung.de
                werden.Da hat sich was verwechselt,sorry.

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                • C-4
                  Heerführer

                  • 01.08.2002
                  • 2106
                  • D

                  #38
                  Danke, aber die Sache liegt schon einige Zeit zurück, gegenwärtig besteht kein Testbedarf mehr.

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