Annaberg-Buchholz

[Deistergeist]

Tore, Türen und Gitter hat man nicht mit Gewalt zu öffnen. Wo ein offenes Loch zu finden ist, kann man darin verschwinden. Das Bergamt in Form eines Oberbergrates (oder weniger ) kann und darf dich daran hindern, wenn sie akute Gefahr für dein Leib und Leben zu erkennen glaubt.

Besonders geschützte Fledermausquartiere sind noch ein Sonderfall, da muss man ja auch nicht unbedingt zur Schlafenszeit reinlatschen.

In einfachen Worten von mir mal dargelegt, wie es mir der Oberbergrat mal vor Jahren erklärt hat.


Glückauf!

[affenbrotbau]

...Das Bergamt in Form eines Oberbergrates (oder weniger ) kann und darf dich daran hindern, wenn sie akute Gefahr für dein Leib und Leben zu erkennen glaubt...

Ganz so einfach ist das nicht! Es kommt immer darauf an, wer die Sicherungspflicht hat.

Für die Sicherung eines UT-Zugangs auf einem Privatgrundstück ist der Eigentümer verantwortlich, im Staatswald der Forst, ansonsten der Bergbaubetrieb. Besucherbergwerke werden vom Bergamt geprüft und genehmigt, die Verantwortung liegt dann beim Betreiber.

Das Bergamt kann im "Altbergbau ohne Rechtsnachfolger" diese Sicherungspflicht, und damit auch die Haftung, übernehmen! Selbiges hat aber natürlich keinerlei Befugnis, dich am Betreten einer offenen Grube, Höhle etc. zu hindern. Ob das für dich nun gefährlich ist oder nicht.
Da überschätzt der Bergrat wohl seine Kompetenzen!

Bestenfalls kann er die Polizei beauftragen, dich am Betreten zu hindern, was auf einem Privatgrundstück aber auch nicht leicht realisierbar ist...
(Und nach Abschaffung des generellen Betretungsverbots, darf wohl auch der Sachse den Zugang zur Grube in seinem Keller legal nutzen)

Das Aufbrechen einer Verwahrung ist natürlich wieder eine ganz andere Nummer:
Zum einen natürlich Sachbeschädigung, evtl. auch Hausfriedensbruch, (wird nur nach Anzeige verfolgt) und bei frei zugänglichem Gelände wohl eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.

Dazu kommen dann noch (meist konstruierte) Verstöße gegen Natur/Denkmalschutz und was man sich sonst noch so alles an Schikanen ausdenken kann

Hoffentlich meldet sich hier aber noch ein Fachanwalt des Bergrechts, um diese laienhafte Interpretation zu überprüfen/korrigieren

Glück auf
Micha2

[Deistergeist]

Das sieht die Forst ganz anders, die müssen ja Geld verdienen. Und keine Löcher bewachen. Aber meist finden sich die Betroffenen zu einer Art von Kompromisslösung zusammen.
Generell gilt vermutlich auch hier: wer viel fragt, bekommt nur unerwünschte Antworten.

[BOBO]

In allen anderen Bundesländer (auch Thüringen) gab (und gibt) es kein explizites Befahrungsverbot!

....darauf wollte ich hinaus.

[affenbrotbau]

...Aber meist finden sich die Betroffenen zu einer Art von Kompromisslösung zusammen.
Generell gilt vermutlich auch hier: wer viel fragt, bekommt nur unerwünschte Antworten.

Absolut richtig
Wenn man eine Grube nicht (ohne eine Straftat zu begehen) befahren kann,
redet man am besten mit den unmittelbar Verantwortlichen/Schlüsselgewaltigen persönlich.
Das ist wesentlich zielführender, als irgendwelche Anfragen ans Bergamt zu stellen!!!

Ich glaube eh nicht, daß das Bergamt irgendwelche Befahrungsgenehmigungen oder Verbote erlassen kann.
Eben weil es kein allgemeines Befahrungsverbot (mehr) gibt.
Aber es kann wohl bei "Gefahr im Verzug" Sicherungsverwahrungen anordnen/beauftragen.
Siehe in Sachsen mit seinen zahlreichen BeSi-Baustellen.

Kurze Anekdote am Rande:
Ein Bergamt in Thüringen wollte das Mundloch einer kleinen Grube (mitten im Wald) verwahren/zusprengen. Im benachbarten Örtchen gab es ein Jugendwohnheim. Für die Ausführung war das örtliche Forstamt zuständig.

Nach einer ersten Befahrung fanden wir (GAG) diese Grube aber durchaus erhaltenswert. Bei einem Gespräch mit dem zuständigen Forstamtsleiter boten wir an, auf eigene Kosten eine sichere Verwahrung auszuführen.
Der hat uns (nach Rücksprache mit dem örtlichen Bürgermeister) die Genehmigung dazu gegeben.

Nach ein paar GAG-Arbeitswochenenden war die Sicherung dann fertig,
Der Heimatverein incl. Bürgermeister und Dorfpfarrer waren recht angetan von der Arbeit und der Grube selbst und haben das Ding dann als Goldstollen benannt.
(Den Dreikantschlüssel für die Tür kann man beim Bürgermeister abholen, wenn man die Grube befahren will. Ein entsprechender Hinweis haben wir am Mundloch angebracht.

Beim 10. Bergbauworkshop in Thüringen war das auch ein recht gut besuchtes Exkursionsziel.
(Was aber wohl auch mit an der kompetenten, hübschen und sympathischen Exkursionsführerin lag )
-> Bilder dazu

https://bilder.untertage.com/index.php/Deutschland/Th-ringen/10-Internationaler-Montanhistorikworkshop-2007/UCUNQH

[RedSun]

Tolle Aktion! Es könnte alles so einfach sein und alle sind zufrieden

[affenbrotbau]

Tolle Aktion! Es könnte alles so einfach sein und alle sind zufrieden

Ja, das war eine völlig unkomplizierte und entspannte Zusammenarbeit:
Wir konnten vor Ort zelten, Lagerfeuer machen und wenn bei den Baggerarbeiten ein Baum im Weg war, hieß es einfach: Dann fällt ihn doch...
Auch in der nahegelegenen Forst/Jagdhütte konnten wir kostenlos übernachten.

Und scheinbar kümmern sich die Wickersdorfer auch weiterhin noch um die Grube (ab Seite3)

https://www.saalfeld.de/files/17B26D63814/HPanorama_2018-10.pdf

[trilobit]

heil wickersdorf!

[ogrikaze]

Oh oh...

[trilobit]

doch doch👍

[affenbrotbau]

heil wickersdorf!

Und was soll uns das jetzt sagen?

[trilobit]

über das mundloch habe ich schon mehr als einmal geschrieben...

[ghostwriter]

und wo?

[elexx]

Zurück nach Annaberg-Buchholz.

Auch wenn es da keine Neuigkeiten gibt, könnte es dienlich sein, sich dieses Video von Dr. Mark Benecke mal anzuschauen:

• https://www.youtube.com/watch?v=RQAkM_nQh0k

Er befindet sich gerade auf einem Kongress für Gerichtsmediziner in den USA und berichtet über eine Doppelblindstudie, die mit Leichenspürhunden und deren Hundeführern durchgeführt wurde. Das Ergebnis in der Erkennungsrate ist recht niederschmetternd.

[Deistergeist]

https://www.freiepresse.de/erzgebirge/annaberg/ein-jahr-nach-dem-unglueck-im-erzgebirge-familie-setzt-grabstein-fuer-oliver-k-artikel13985386


Zitat: "Freunde und Bekannte lösen ihr Versprechen ein: Mithilfe von Spenden soll so an das Schicksal des 34-Jährigen gedacht werden.

Am 8. Oktober 2024 verliert sich in Frohnau die Spur des Schwarzbefahrers..."


Schlussstein? Oder doch unendliche Geschichte?


Mit herzlichem Glückauf! Thomas