Loch- und Arbeitsstein?

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  • Henge
    Einwanderer


    • 25.05.2006
    • 1
    • Hessen

    #136
    Bezug zu anderen Kultplätzen

    Hallo Forumsteilnehmer!

    Mit Spannung habe ich eure Beiträge zu diesem Kalenderstein verfolgt. Bei uns in Hessen gab/gibt es auch eine Einrichtung, die ebenfalls auf ein Kalendarium hindeuten könnte. Das hessische Landesdenkmalamt hatte einen Kreis von 70m Durchmesser festgestellt, der durch Löcher gekennzeichnet war, in denen Baumstämme gestanden hätten. Wenn ich es mit Laurins Kalenderstein vergleiche, könnten auch hier die Schatten der Stämme an bestimmten Tagen übereinander gefallen sein. Zudem gibt es unweit von hier am Glauberg solch ein Kalendarium, welches wieder aktiviert wurde.

    Obwohl unser „Heiligtum“ bisher noch nicht erforscht wurde, wird ihm vom hessischen Landesdenkmalamt der gleiche Status wie Stonehenge zugesprochen. Ich bezeichne diese Stelle als Heiligtum, da von der kath. Kirche eine Kapelle direkt in die Nachbarschaft des „Baumkreises“ gesetzt wurde. Auch bekam der Berg mit dem Bau der Kapelle einen neuen Namen: Aus dem verteufelten „Räuberberg“ wurde der heutige „Kapellenberg“.
    Wie man weiß, gibt es überall Geschichten, in denen aus der Vorzeit überkommene Heiligtümer von der Kirche verteufelt wurden. Bei uns kommt interessanterweise noch hinzu, dass man hier eine der alten Göttinnen verehrt, die zu den sog. „Drei Heiligen Jungfrauen“ gezählt wird.

    Auch in der Gemeinde, wo Laurins Kalenderstein steht, werden die „Heiligen Drei Jungfrauen“ verehrt. Als Fides, Spes und Caritas sind sie in der kleinen Dorfkirche auf dem Hauptaltar zu finden. Gibt es da nicht frappierende Ähnlichkeiten in beiden Gemeinden? Wo ein heidnisches „Heiligtum“ stand/steht, ersetzt die Kirche dieses mit den sogenannten „Hl.Jungfrauen“. Ob die jetzt als Barbara, Katharina und Margaretha, Fides, Spes und Caritas oder wie in Meransen als Ambeth, Borbeth und Wilbeth durch die Flure getragen werden, spielt keine Rolle. Es weist darauf hin, dass es hier ein heidnisches Heiligtum gegeben haben muss. Wie in Laurins Fall eben dieser Kalenderstein, dessen Löcher garantiert nicht mit einem Akkugerät gebohrt wurden.

    Kennt jemand von Euch ähnliche Plätze oder Situationen?

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    • gallus319
      Einwanderer


      • 21.04.2013
      • 1
      • Tirol

      #137
      Sensationell

      Schalensteine und andere Steinmonumente sind meine große Leidenschaft. Durch Zufall bin ich auf den hoch interessanten Beitrag von Laurin5 in diesem Forum gestoßen. Das Ergebnis, nahezu perfekt nachgestellt unter realen Umständen und festgehalten mit einer Kamera, ist für mich sensationell. Ein derartiges "System" ist mir bis dato noch nicht untergekommen. Mit einfachen Stäben durch Schattenwurf oder durch Peilung die Sonnenwenden und den überlebenswichtigen Zeitpunkt der Aussat festzustellen, ist so einfach wie genial. Sonnenuhren funktionieren ja nach einem ähnlichen Prinzip, nur zeigen diese in der Regel die Tageszeit an. Da ich vermute, dass die Anlage prähistorisch ist, ist es naheliegend, dass für die bäuerliche Bevölkerung von damals das Wissen um wichtige Zeitpunkte im Jahreslauf ungleich wichtiger war als das Wissen um die Tageszeit, die jederzeit am Sonnenstand leicht abgeschätzt werden konnte. So gesehen, sehe ich in diesem Monument von Laurin5 in gewisser Weise einen Vorläufer der späteren Sonnenuhren. Die "Leistung" dieser an sich sehr einfachen Anlage unterscheidet sich kaum von jener von Stonehenge, der Kreisanlage von Gosek, der Himmelsscheibe von Nebra und anderen bekannten Monumenten. Ich denke sogar, dass das von Laurin beschriebene Prinzip in gewisser Weise sogar genauer war als so manch andere prähistorische Kalenderanlage. Unter diesem Aspekt muss diese Entdeckung künftig auf JEDEN Fall ihren gebührenden Platz in unseren Geschichtsbüchern einnehmen. Dieser Kalenderstein ist für mich weit mehr als nur ein beredtes Zeugnis vom Erfindergeist und der hohen kognitiven Leistung unserer Vorfahren. Seine Entdeckung und Erforschung ist eine wahre Sensation!

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      • Laurin5@gmx.
        Geselle


        • 07.11.2004
        • 56

        #138
        Die Komplimente von Gallus finde ich sehr schmeichelhaft. Natürlich hoffe ich, dass der Stein irgendwann als Denkmal auch von offizieller Seite anerkannt wird. Ob das System so einzigartig ist, vermag ich schwer zu sagen; persönlich kenne ich keinen Stein, der nach dem Prinzip Schatten bzw. Peilung wichtige Zeitpunkte im Jahreslauf anzeigt. Tatsache ist aber auch, dass viele Denkmäler nach astronomischen Gesichtspunkten ausgerichtet sind, auch christliche Kirchen. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, in den kommenden Monaten alles genau zu dokumentieren.
        Herzliche Grüße
        Laurin5

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        • Laurin5@gmx.
          Geselle


          • 07.11.2004
          • 56

          #139
          Dokumentation der Ergebnisse

          Guten Tag!
          In der Zwischenzeit hat sich rund um den Kalender- oder Sonnwendstein wieder einiges getan. Eine ausführliche Dokumentation über die Ergebnisse findet ihr unter [URL="/http://www.kraeuterhof.it/deutsch/wielenberger-mythos/sonnwendstein/"]
          Herzliche Grüße
          Laurin5

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          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19522
            • Barsinghausen am Deister

            #140


            Glückauf! Thomas
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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