Das "Rätsel" der Kerben

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  • Fingerhueter
    Heerführer


    • 12.01.2014
    • 1170
    • Hessen

    #1

    Das "Rätsel" der Kerben

    Ich habe nun schon 2 Tuchplomben mit handgeschnitzten Kerben gefunden, da sich beide Schnitzereien vom Aufbau stark ähneln interessiert mich natürlich was es damit auf sich hat. Im Internet konnte ich lesen, dass bei Tuchplomben anhand von Zahlen die Länge des Tuches in Ellen angegeben wurde.

    Könnte das hier auch zutreffen?

    Habt ihr Links oder weitere Informationen zu dem Thema?

    Lieben Gruß und Danke im voraus!
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  • Fingerhueter
    Heerführer


    • 12.01.2014
    • 1170
    • Hessen

    #2
    Hier noch ein weiteres "Rätsel":

    Viele meiner gefundenen Bleikugeln weisen Kerben auf, manche sind einfach Kratzer, doch einige sind auch handgemacht. Hier mal ein Beispiel bei dem das sehr gut deutlich ist. Der Schnitt geht hier 2 mal komplett um die Kugel und schneidet sich auf beiden Seiten zu einem Kreuz.

    Warum wurde das gemacht?
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    Kommentar

    • ghostwriter
      Moderator

      • 24.09.2003
      • 12048
      • Großherzogtum Baden
      • Suchnadeln

      #3
      zu den plomben was aus dem forum:

      >>> http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=62961


      ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
      … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

      dr. koch - "1984"
      😲

      Kommentar

      • Fingerhueter
        Heerführer


        • 12.01.2014
        • 1170
        • Hessen

        #4
        Genau, da war ich auch drauf, aber ich bin verunsichert weil Hier unter Abb. 1.11. steht, dass die Kerben die Qualitätsstufe einer Färberplombe auszeichnen.


        Edit: Ich Trottel...

        Hätte den ganzen Absatz lesen sollen..

        Die Ritzungen oberhalb des Schriftzuges sind
        durch die Identifizierung als Färberplombe auch erklärbar. Bereits bei den
        Trierer Wolltuchplomben wurde erkannt, dass es sich um Längenangaben
        handelt. Jede Linie, die die große Hauptlinie im rechten Winkel schneidet, ist ein Zehner. Wird hingegen die Hauptlinie berührt, handelt es sich
        um Fünfer, sind die Nebenstriche von der Hauptlinie abgesetzt, sind es
        Einer. Am Beispiel sind zwei Zehner, ein Fünfer und zwei Einer erkennbar.
        Dahinter sind drei mondförmige Körnungen erkennbar. Diese sind nicht
        zufällig. Damit wird der Bruch ¾ angegeben. Da das Wolltuch nach dem
        Färbevorgang einlief, wurde es neu gemessen und die Länge (in Ellen)
        durch diese Ritzungen auf der Plombe vermerkt.
        Hätte mir den Thread also sparen können, naja, hilfreich ist's dennoch zum nachschlagen..

        Meine erste Plombe zeigt also 20 Ellen länge, die zweite 43 Ellen.

        Entschuldigt den Überstürzten Thread, erst lesen - dann schreiben...
        Die Frage zur Kugel steht noch..
        Zuletzt geändert von Fingerhueter; 15.01.2016, 11:44. Grund: Diverse Verbesserungen

        Kommentar

        • insurgent
          Heerführer


          • 26.11.2006
          • 2126
          • schleswig Holstein
          • GMP2

          #5
          Ich glaube, die Keben haben was mit der Länge des Stoffballens zu tun. Da wurde die verkaufte Menge mit beschrieben oder die Restlänge.
          Mitglied der Detektorengruppe SH

          Kommentar

          • chabbs
            Heerführer


            • 18.07.2007
            • 12179
            • ...

            #6
            Zitat von insurgent
            Ich glaube, die Keben haben was mit der Länge des Stoffballens zu tun. Da wurde die verkaufte Menge mit beschrieben oder die Restlänge.
            Exakt so wurde mir das auch mal von einem Fachmann bestätigt.

            Kommentar

            • Fingerhueter
              Heerführer


              • 12.01.2014
              • 1170
              • Hessen

              #7
              Alles klar, vielen Dank euch! In Beitrag 4 hat sich das ganze ja von selbst gelöst..

              Zu der Kugel eine Idee? Oder nur die Laune eines Soldaten?

              Kommentar

              • Schneewolf
                Heerführer


                • 18.07.2011
                • 1192
                • Süd-Niedersachsen
                • Tesoro Tejon + Cortes

                #8
                Zu den Kugeln kann ich dir nichts neues berichten. Ich kann das nur genau so bestätigen. Ich habe etliche Kugeln mit diesen "Verzierungen". Auch habe ich die interessantesten Bleiufos in 2 Lagern der Franzosen aus dem 7jährigen gefunden.
                Platte Runde mit Kreuzen, Würfel aus Blei, Pferdchen/Soldaten,Bajonett (alles als sehr amateurhafte Miniatur) und solche Dinge.

                Vielleicht hatten Soldaten einfach manchmal auch zu wenig zu tun oder konnten nicht schlafen. Es war ja doch eben Krieg... und wieviel wissen wir denn über das genaue Lagerleben wenn dort 4 Wochen 40000 Mann lagen?

                Gerade deshalb sind diese Dinge ja so interessant. Und mit jedem dieser Ufos kommt wieder ein kleines Teil mehr zu Tage, mit dem gerätselt werden kann und darf
                Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

                Albert Einstein

                Kommentar

                • Eichbergwolf
                  Landesfürst


                  • 19.02.2014
                  • 812
                  • Deutschland
                  • Wünschelrute

                  #9
                  Hab irgendwo mal gehört, dass Soldaten ihre Kugeln "anschneiden" also tiefe Ritzen reinmachen, dass die dann im Lauf zerbrechen und wie eine Art Schrot funktionieren. Deswegen findet man auch gelegentlich viertel Musketenkugeln. Deine Ritzen sind jedoch zu klein und zu flach.

                  Kommentar

                  • Habachtaler
                    Heerführer


                    • 05.03.2009
                    • 1096
                    • Niedersachsen

                    #10
                    Idee:
                    Wenn die Kugel im Lauf zu lose ist, erreicht man durch das Einritzen einen besseren Halt.
                    "Wer von einem Schatz weiß, um dessen Ruhe ist es geschehen, und er wird sie nicht wiederfinden, eher er den Schatz gehoben hat oder daran zugrunde gegangen ist"

                    Joseph Conrad

                    Kommentar

                    • insurgent
                      Heerführer


                      • 26.11.2006
                      • 2126
                      • schleswig Holstein
                      • GMP2

                      #11
                      Die eine "Rille" ist die Gußnaht
                      Mitglied der Detektorengruppe SH

                      Kommentar

                      • Duisburger
                        Landesfürst


                        • 27.03.2012
                        • 823
                        • Niedersachsen
                        • Augen, Canon EOS 600D

                        #12
                        Zitat von Fingerhueter
                        ...

                        Meine erste Plombe zeigt also 20 Ellen länge, ...
                        Moin

                        Müsste man die zwei Kerben am Rand nicht noch dazuzählen? So sehe ich es zumindest.

                        Gruß
                        Andreas
                        Angehängte Dateien
                        Schaut mal bei den Fotowettbewerben rein!

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                        • Mathias75
                          Ritter


                          • 07.05.2011
                          • 448
                          • Thüringen

                          #13
                          Antwort

                          zur kugel: die meisten Kerben,wenn nicht sogar fast alle,kommen im Nachhinein dran...durch Ackergerätschaften. Selbige Kugeln im Wald gefunden weisen derlei Kerbungen nicht auf....

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                          • Eisenknicker
                            Heerführer


                            • 03.10.2015
                            • 5463
                            • NRW
                            • Akten

                            #14
                            zur Kugel: kannst du bitte evtl. noch ein Foto von der Rückseite zeigen?

                            Wenn die zwei Rillen durchgängig sind, ist es wahrscheinlich "von Menschenhand mit Hilfsvorrichtung" zugefügt.
                            Gussnaht würde als Grat nach außen sichtbar sein, wenn in der Gussform diese Rillen währen dann hätte man arge Probleme mit der Herausnahme der abgekühlten Kugel aus der Form - "Hinterschneidung". Spätestens beim Ausdrücken aus der Form würde die Rille fast verschwinden und währe nicht als Rille sondern eher als plattierte Linie zu sehen.

                            Die Aussage mit dem Anpassen an del Lauf finde ich gut aber dafür müssten die beiden Rilllen eigentlich rechtwinklig zu einander Laufen Interessant währe wie die Rillen nachträglich angebracht worden sind. Sind recht gleichmäßig so das ohne eine Vorrichtung so etwas eigentlich unmöglich ist.

                            meine Meinung
                            „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

                            Kommentar

                            • Fingerhueter
                              Heerführer


                              • 12.01.2014
                              • 1170
                              • Hessen

                              #15
                              Kugel

                              Vielen Dank für die vielen Antworten und bitte entschuldigt das unübersichtliche Gehudel in diesem Thread.. Da dies ja doch 2 sehr interessante Themen sind würde Ich mich sehr freuen wenn ein Moderator die Themen trennen könnte. Falls dafür Zeit vorhanden ist schon mal ein Dankeschön im voraus!

                              Zitat von Schneewolf
                              Zu den Kugeln kann ich dir nichts neues berichten. Ich kann das nur genau so bestätigen. Ich habe etliche Kugeln mit diesen "Verzierungen". Auch habe ich die interessantesten Bleiufos in 2 Lagern der Franzosen aus dem 7jährigen gefunden.
                              Platte Runde mit Kreuzen, Würfel aus Blei, Pferdchen/Soldaten,Bajonett (alles als sehr amateurhafte Miniatur) und solche Dinge.

                              Vielleicht hatten Soldaten einfach manchmal auch zu wenig zu tun oder konnten nicht schlafen. Es war ja doch eben Krieg... und wieviel wissen wir denn über das genaue Lagerleben wenn dort 4 Wochen 40000 Mann lagen?

                              Gerade deshalb sind diese Dinge ja so interessant. Und mit jedem dieser Ufos kommt wieder ein kleines Teil mehr zu Tage, mit dem gerätselt werden kann und darf
                              So ungefähr stelle ich mir das auch vor, deine Funde klingen sehr interessant! Auch wenn meine Kugel nicht unter Spielzeug fällt, so war das "einritzen" sicher doch ein schöner Zeitvertreib.

                              Zitat von Eichbergwolf
                              Hab irgendwo mal gehört, dass Soldaten ihre Kugeln "anschneiden" also tiefe Ritzen reinmachen, dass die dann im Lauf zerbrechen und wie eine Art Schrot funktionieren. Deswegen findet man auch gelegentlich viertel Musketenkugeln. Deine Ritzen sind jedoch zu klein und zu flach.
                              Ja, auch solche Kugeln durfte ich finden, allerdings sind die Schnitte dort sehr viel grober, tiefer und gehen nicht 360° um die Kugel herum. (Bild 1)

                              Zitat von Habachtaler
                              Idee:
                              Wenn die Kugel im Lauf zu lose ist, erreicht man durch das Einritzen einen besseren Halt.
                              Das ist eine gut Idee, aber macht ein so minimaler Schnitt da einen gravierenden Unterschied?

                              Zitat von insurgent
                              Die eine "Rille" ist die Gußnaht
                              Stimmt, gut an der Verformung sichtbar, aber die andere Linie ist doch geritzt, oder?

                              Zitat von Mathias75
                              zur kugel: die meisten Kerben,wenn nicht sogar fast alle,kommen im Nachhinein dran...durch Ackergerätschaften. Selbige Kugeln im Wald gefunden weisen derlei Kerbungen nicht auf....
                              Auch solche Kugeln habe ich gefunden, aber ein Kratzer der 360° um die Kugel führt??

                              Zitat von Eisenknicker
                              zur Kugel: kannst du bitte evtl. noch ein Foto von der Rückseite zeigen?

                              Wenn die zwei Rillen durchgängig sind, ist es wahrscheinlich "von Menschenhand mit Hilfsvorrichtung" zugefügt.
                              Gussnaht würde als Grat nach außen sichtbar sein, wenn in der Gussform diese Rillen währen dann hätte man arge Probleme mit der Herausnahme der abgekühlten Kugel aus der Form - "Hinterschneidung". Spätestens beim Ausdrücken aus der Form würde die Rille fast verschwinden und währe nicht als Rille sondern eher als plattierte Linie zu sehen.

                              Die Aussage mit dem Anpassen an del Lauf finde ich gut aber dafür müssten die beiden Rilllen eigentlich rechtwinklig zu einander Laufen Interessant währe wie die Rillen nachträglich angebracht worden sind. Sind recht gleichmäßig so das ohne eine Vorrichtung so etwas eigentlich unmöglich ist.

                              meine Meinung
                              Danke für deinen Beitrag, habe mal ein paar Bilder nachgeschossen. Insurgent hat Recht, die eine Linie ist wohl die Gussnaht, die andere kreuzt diese auf beiden Seiten. Ich hoffe ich hab's richtig beschriftet, die von mir markierte Gussnaht hat die notwendige "Erhöhung" - Sichtbar u. markiert auf Bild 2.


                              Lieben Gruß & Danke euch allen.
                              Angehängte Dateien

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