Das "Rätsel" der Kerben

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  • kugelhupf
    Ritter


    • 21.01.2013
    • 354
    • Baden Württemberg

    #31
    Ich finde es immer spannend, die Spuren an den Kugeln zu deuten. Zur Gussnaht habe ich hier mal ein paar Vergleichskugeln gegossen: Bild1
    Die anderen Bilder wollte ich euch dann auch nicht vorenthalten, Kugeln aus der Zeit Napoleons und eine selbstgemachte Spaltkugel.

    Gruß
    kugelhupf
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    • Eisenknicker
      Heerführer


      • 03.10.2015
      • 5463
      • NRW
      • Akten

      #32
      Vielen Dank für die "Gegenprobe". Zumindest ist etwas Grat zu erkennen so das ein Nachkalibrieren sionnvoll währe um beim Laden der Kugel keine schwierigkeiten zu bekommen. Währe interessant ob dann Rillen entstehen.

      Bei der einen alten Kugel mit Angussrest habe ich aber sehr starke Bedenken ob man mit wieder einlegen in die Gussform sollche Rillen erhält! Der Angussrest und unmittelbar daneben die Rille , das geht eigentlich nicht beim Kalibrieren in der Gussform!

      Hat jemand eine Orginalgussform oder weiss einen Link aus jener Zeit? Würde mich interssieren ob die Rillen nicht schon in der Form sind... wo für auch immer...
      „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

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      • Sparus
        Ratsherr


        • 16.06.2012
        • 209
        • Berlin

        #33
        Hallo Eisenknicker, ich habe so gut 20 alte Kokillen aber keine einzige hat so eine Rille. Ich möchte daher ausschließen, dass diese Rillen aus der Form sind.
        Sobald das Wetter besser ist kann ich ja mal wieder Bleigießen und das Nachpressen versuchen. Ein Kalibrieren dürfte aber m.E. bei Rundkugeln nicht nötig gewesen sein. Voller Spannung warte ich auf die Auflösung.....................Sparus

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        • Andi08/15
          Heerführer

          • 26.06.2003
          • 2048
          • Lkr. RT/Baden-Württemberg
          • Garret ACE250

          #34
          Hmm, Kugeln einkerben zur Identifikation des Schützen halte ich für unpraktikabel.
          Erstens treten auch Vorderladerkugeln oft wieder aus und zweitens werden die auch in Weichteilen, respektive Knochen stark verformt, abgerieben und beschädigt. Die kleinen Kerben wären dann vollkommen "überdeckt", somit nicht mehr sichtbar.
          (Innen-)Ballistisch macht das auch keinen wirklichen Sinn, da beim Vorderlader die Kugeln mit einen fettigen Stück Lumpen im Lauf verdämmt werden.
          § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
          (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

          ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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          • Edgaralan
            Bürger


            • 09.01.2010
            • 122
            • Wilder Süd-Westen

            #35
            Das "Rätsel" der Kerben

            Nachdem die gezeigten Einkerbungen überwiegend in gestörten Böden gefunden werden, vermute ich mal eine mechanische Beschädigung bei der Bodenbearbeitung durch landwirtschaftliche Maschinen beim Pflügen, insbesondere aber durch Scheiben- oder anderen Eggen.

            Es sollte doch einen "Murmelsammler" im Forum geben, welcher mal einen Bauern bittet, mehrmals mit der Scheibenegge über eine Handvoll ausgestreuter, ungezeichneter Kugeln zu fahren und sie dann anschließend zu ununtersuchen. Vlt. ist ja auch ein Landwirt hier im Forum, der es selbst mal ausprobiert.

            Es wird wohl mit viel Wunschdenken etwas interpretiert, was man da sehen bzw. erkennen könnte.

            Meines Erachtens sind die "erkannten" Muster reine Zufallsprodukte.

            Grüße!

            Hans

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            • saugnapf
              Bürger


              • 24.02.2013
              • 193
              • Bayern
              • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

              #36
              Zitat von Edgaralan
              Es wird wohl mit viel Wunschdenken etwas interpretiert, was man da sehen bzw. erkennen könnte.

              Meines Erachtens sind die "erkannten" Muster reine Zufallsprodukte.


              ... das möchte ich stark bezweifeln.

              Du hast sicher recht, dass viele der Kerben zufällig entstehen, beim Flug der Kugel durch Unterholz, Streifen von Ästen, und vor allem beim flachen Aufprall auf Erdboden. Auch landwirtschaftliche Maschinen können hier Spuren hinterlassen.

              Das alles gilt aber nur für die kurzen (oft annähernd parallelen) Kerben, die auf den Kugeln zu finden sind.

              Interessanter sind die bei vielen Kugeln immer in Kugelmitte (äquatorial) umlaufenden Rillen. Das ist das "Rätsel".

              Wahrscheinlich kannst Du tausende Bleikugeln auf nen Acker streuen und bepflügen lassen, und am Ende findest Du keine einzige mit ner mittig umlaufenden Rille.

              Tatsächlich tauchen diese "mittig umlaufenden Kerben" bei gefundenen Kugeln aber sehr häufig auf, siehe u.a. Bilder oben von kugelhupf.

              Meiner Meinung nach können diese häufigen "mittig umlaufenden Kerben" keinesfalls zufällig zustande kommen, sondern nur

              entweder bei der Herstellung, inkl. absichtliches Einritzen, Kreuzen
              oder beim Ladevorgang,
              oder beim Abschuss.

              Jedenfalls nicht mehr, nachdem die Kugel den Lauf verlassen hat.

              Grüße.

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              • Spürhund
                Heerführer


                • 18.09.2006
                • 3167
                • Howitown, NRW
                • MD 3009, Minelab Musketeer XS Pro,Quattro MP, Nase

                #37
                @Saugnapf: Wahr gesprochen und aufs Wesentliche reduziert !
                @Edgaralan: Wurde alles schon besprochen - vll erst einmal alle Beiträge lesen ?

                Gruß
                Hubert
                Gruß
                Hubertus

                "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."
                Albert Einstein

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                • Eisenknicker
                  Heerführer


                  • 03.10.2015
                  • 5463
                  • NRW
                  • Akten

                  #38
                  Ok, jetzt schmeiße ich alle Gedanken mal rein- manchmal weit hergeholt aber wir müssen drüber nachdenken.

                  Umlaufende Rillen - also Vertiefungen - sind in einem Guss möglich aber diese müssen in einer Position gewesen sein die sich entformen lässt. Der Hinterschnitt darf nicht so sein, daß es das freie fallen der Kugel aus der Form verhindert. Oder meint ihr einer wollte die Kugeln aus der Form pullen?
                  Unabhängig davon währe früher so eine Formherstellung schwer gewesen.
                  (eines meiner letzten Kommentare an einer Kugel- so wie ich das sehe- lässt eine Rille in der Form nicht zu.

                  Einritzen der Kugel: auf den ersten Blick um die großen Unterschiede auszugleichen (Lauf zur Kugel) logisch aber wenn man sich die allgemeinen Daten Lauf zur Kugel Durchmesser anschaut nicht Logisch. Ein egalisieren des Unterschieds kann durch Ritzungen nicht erfolgen!


                  Rillen durch Bodenbearbeitung. Bitte , Beschädigung, Macke, Kratzer ja aber keine umlaufende Rille. Eher würde sich die Kugel im Boden wegdrücken als umlaufend dem Werkzeug des Landwirts zu folgen

                  Kalibrieren: Ja man könnte nach dem Nachdrücken/ Kalibrieren (in einer Form) auch was sehen aber es währe keine Rille., eher ein Versatz aufgrund von lockeren Scharnieren die , die eine hälfte der Form von der anderen durch spiel in den Scharnieren zeigen lassen.

                  Was wir aber mit unserer heutigen technologischen Wissen nicht wissen ist- was wussten die Jungs früher über Aerodynamik, Rillen zwecks Dum- Dum Geschosses, Anpassung des Durchmessers der Kugel an den Lauf für bessere Eigenschaften.
                  Möglicherweise wussten die viel weniger. So zu sagen Mund zu Mund -Propaganda /Glaube das die Kugel besser trifft wenn sie geritzt ist?
                  Nur als Vermutung, manche hatten durch die Ritzungen bei Ihren Musketen mehr Treffer (weil der Laufdurchmesser klein war und die Kugel nicht 1mm sondern wesentlich kleineren unterschied zum Lauf hatte. Das hatte sich vielleicht rumgesprochen - ohne wissen- das der Laufdurchmesser/Kugeldurchmesser besser gepasst haben und dadurch die Kugel gerade geflogen ist (mit kleinerem spiel) und mit mehr Druck.

                  Ist halt ein Ansatz um das Aufzuklären
                  „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

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                  • saugnapf
                    Bürger


                    • 24.02.2013
                    • 193
                    • Bayern
                    • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

                    #39
                    Da hab ich verschiedene logische Fehler gefunden, die ich behalte.

                    Kommentar

                    • Eisenknicker
                      Heerführer


                      • 03.10.2015
                      • 5463
                      • NRW
                      • Akten

                      #40
                      Nein, nicht für sich behalten. Ich bin nicht Mr. Perfect. lege bitte die These auseinander! Ist gewollt. Je mehr Gedanken desto besser

                      Eventuell währe eine Rille beim nachkalibrieren möglich aber so sauber umlaufend...?
                      „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

                      Kommentar

                      • Edgaralan
                        Bürger


                        • 09.01.2010
                        • 122
                        • Wilder Süd-Westen

                        #41
                        Das "Rätsel" der Kerben

                        @ Spürhund
                        @ Saugnapf

                        Zuerst wehre ich mich mal dagegen, dass ich nicht alle Beiträge gelesen hätte. Das ist eine Unterstellung.

                        Ich versuche meinen vorangegangenen Beitrag mit etwas Verständis für Physik zu erklären: Wenn z. B. die rotierende Scheibe der Egge auf eine Musketenkugel trifft, übertägt sich deren Rotation auf die Kugel, während gleichzeitig die die Egge auf deren Oberfläche schleift.. Da die Mustenkugel im Boden schlecht bzw. nicht ausweichen kann, entsteht eine Einkerbung. Diese kann teilwiese (üblich) bis voll umfänglich (selten) ausgebildet sein. Durch wiederholte Kontakte können sich diese Kerben überschneiden und sich Kreuzmuster oder auch anderes ausbilden.

                        Grüße!

                        Hans

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                        • saugnapf
                          Bürger


                          • 24.02.2013
                          • 193
                          • Bayern
                          • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

                          #42
                          Sorry Eisenknicker, war nicht bös gemeint, nur wegen Deiner Signatur "Wer Fehler findet darf diese behalten" konnt ich halt nicht anders.

                          Rille in der Kugelzange: glaub ich nicht, sicherlich war man bestrebt, eine möglichst perfekte Kugel zu erzeugen, und hat dementsprechend die Kugelzangen angefertigt.

                          Einritzen der Kugel:"Ein egalisieren des Unterschieds kann durch Ritzungen nicht erfolgen!" seh ich auch so, außerdem wäre eine Einritzung nicht so geradlienig.

                          "Rillen durch Bodenbearbeitung" bin ich ganz Deiner Meinung.

                          "Kalibrieren" war halt mal so ne Idee von mir, erklärt das Umlaufende, hätte aber, wie Du auch schreibst, nicht unbedingt die Rille, sondern eher einen Versatz zur Folge.

                          Ist ja jetzt auch nicht weltbewegend, würde mich aber schon sehr interessieren, woher diese Kerben stammen.
                          Vielleicht könnte ein Vorderladerschütze (der seine Kugeln selber gießt) sich hierzu auch mal äußern.

                          Grüße.
                          Zuletzt geändert von saugnapf; 06.02.2016, 22:54.

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                          • Eisenknicker
                            Heerführer


                            • 03.10.2015
                            • 5463
                            • NRW
                            • Akten

                            #43
                            @ edgaralan ... sorry dein name ist schwer zu merken :-)

                            das eine gleichbleibende umlaufende Rille die in einem Boden entsteht der relativ weich ist und die wird die Kugel wird nicht nachgeben oder? 180° Rille könnte ich noch denken ist möglich aber 360?
                            Oder sind es nur steinige harte Böden wo die Rillen auftauchen? So zu sagen die Kugel muste dem Landwirt folgen?
                            Mechanische Physik- alle Kräfte halten sich gleich- es gibt nur input und output ;-) die macken sind dann das re´sultat? Mehr Lotto bitte
                            Zuletzt geändert von ghostwriter; 07.02.2016, 06:10. Grund: usernamenkorrektur
                            „Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist

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                            • saugnapf
                              Bürger


                              • 24.02.2013
                              • 193
                              • Bayern
                              • Whites 6000/Di PRO SL, BeachComber60

                              #44
                              @Edgaralan
                              das ist schon sehr theoretische Physik, die man selten im Acker finden wird.

                              edit ...seh grad, das Eisenknicker schon geantwortet hatte...

                              Kommentar

                              • Edgaralan
                                Bürger


                                • 09.01.2010
                                • 122
                                • Wilder Süd-Westen

                                #45
                                Das "Rätsel" der Kerben

                                Wie schon mal erklärt, überträgt sich die Rotation der Scheibenegge auf die Kugel. Dabei dreht sich die Kugel immer um ihre Mitte. Wenn diese manchmal nicht ausweichen kann oder auch in schweren lehm- oder tonhaltigem Böden, wie in einem Kugellager. Daher die manchmal umlaufenden Ritzungen.

                                Grüße!

                                Hans

                                Kommentar

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