Zusammenarbeit mit dem LDA

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  • Romata

    #1

    Zusammenarbeit mit dem LDA

    Morgen,

    ich wollte mich hier mal an dieser Stelle zu einem Thema äußern, welches in der Rubrik "Topokarten etc." aufgekommen ist. Wie erfolgreich mit den Behörden umgehen, Vertrauen, etc.

    Mir fällt da schon gleich ein Problemchen auf, welches sicherlich maßgeblich dafür verantwortlich ist, daß es wahrscheinlich niemals richtig zu einer Akzeptanz der Sondengänger von der Öffentlichkeit führen wird.

    DIE RAFFGIER !!! ALLES MEINS !!!

    Die Meisten von uns Sondengängern hängen ZU SEHR an den gemachten GUTEN Funden und rücken demnach auch nichts an die Museen oder LDA´s raus (es gibt aber auch rühmliche Ausnahmen!)

    Wenn man die meisten Sucher fragt, ob denn eine Zusammenarbeit mit den Behörden erwünscht ist:
    "Klar, gerne und ich werde auch ALLES schön abgeben"

    Und genau da fängt alles Unheil erst an. Beim Vorsprechen
    beim LDA schön verstellt, schön artig sein; ach so schön muss eine Zusammenarbeit sein!
    Mit Kartenmaterial ausgestattet fein, trampelt "Mäxchen" in
    die Felder rein. Schön geschwenkt und fleißig die Thaler
    aufgelesen - ups, das wars dann wohl gewesen!
    Schnell die Thaler in die Tasche und sich Mäxchen flugs vom Acker mache. Keine Seele weit und breit, "Hurra ich bin reich" - es ist soweit!
    Beim LDA dann angekomm´ wird Mäxchen dann arg vernomm.
    Ich hab alles hier anbei (NUR SCHROTT :-) - Nein, Thaler
    waren nicht dabei. Und so zieht dann Mäxchen lachend von dannen - heut´ Abend ein Saufgelage mit meinen Mannen.
    Doch Mäxchen nix verträgt, etwas über die Stränge schlägt.
    Und dabei prahlt er im Lokal , daß er Reich ist ohne Qual.
    Das hört Meister Fuchs vom LDA, gleich schon die Polizei ist da. Nimmt Mäxchen mit großem Wehklagen mit...oh shit!
    Meister Fuchs nun ziemlich sauer ist, nun kein Freund mehr von den Suchern ist!

    Die Moral von der Geschicht...kann sich ein Jeder selber aussuchen!

    Ich glaube, wenn JEDER seine Funde KOMPLETT abgeben würde
    und sich auch ein bisschen Mühe machen würde, den Fundzusammenhang zu gewährleisten (mit exakter Fundstelle),
    selbst mit der Möglichkeit das ein oder andere Objekt nicht mehr wiederzubekommen...dann wäre es sicherlich ein wichtiger Schritt (nur der erste) in eine GEMEINSAME Zukunft.

    Ach übrigens ist meine Vitrine leer, die schönsten Funde
    bei den Behörden und nur der Schrott liegt bei mir rum. Ich habe auch schon gute Sachen zwecks wissenschaftlicher Auswertung verschenkt. Ich gebe aber auch zu, noch nicht so
    Unmengen von wertvollen Dingen gefunden zu haben. Bei ein paar Teilen wurde es mir aber schon schwer ums Herz.

    Gruß Fund Romata
  • Juergi

    #2
    Hallo Romata
    Im grossen und ganzen stimmt Dein Sprüchlein schon,aber ich habe bisher alles von den Behörden zurück bekommen(auch recht seltene und wichtige Funde).
    Wenn die Behörden reges intresse an Funden haben,machen Sie dem Finder ein Angebot!
    Also keine angst um Eure Funde,Ihr bekommt alles zurück!
    Gruss Juergi


    Kommentar

    • Romata

      #3
      Hi Juergi,

      stimmt genau - man bekommt in der Regel auch alles wieder, zumal die LDA´s in der Regel an dem Fundzusammenhang interessiert sind und nicht an dem Objekt als einzelnes.

      Ich muß noch etwas warten, bis ich meine ersten Funde wiederbekomme (6 Monateoderlängerfrist).

      Nur rein theoretisch ist es schon möglich, daß sie etwas behalten möchten. Nicht immer sind Gelder für den Aufkauf da, sodaß diese schon mal ganz gerne
      Funde hätten, die sie nicht bezahlen dürfen.
      Deshalb sollte man dann schon mal abgeben können, OHNE
      Bares dafür zu verlangen...

      Ach ja, Ihr habt genau 6 Monate Zeit Eure Funde anzuzeigen, bevor Sie zu Fundunterschlagung werden!

      Gruß Fund Romata

      Kommentar

      • Harry

        #4
        Hallo Romata

        Ganz so einfach ist es nun nicht. Sicher kommt es vor, das Leute nicht alles abgeben, aus welchen Gründen auch immer. Es wurde beispielsweise hier in Hessen auch dieses Thema von den Archäologen angesprochen...ABER:

        Wie gesagt gab und gibt es eine Tolerierung. Da suchen Leute schon seit Jahrzehnten und haben dementsprechende Erfahrung und den Vorteil, das es "damals" noch viel mehr zu finden gab, und in weit besserem Zustand wie heute.

        Da sieht das Amt also nur: "Aha... vor 10 Jahren haben Sondengänger viele Sesterze abgegeben... und heute sind es gammelige Kleinbronzen. Da MUSS ja jemand die guten Sachen behalten".
        Es kommt weiterhin drauf an, WO sich das ganze anspielt. Wenn ein Archäologe die "toleriert" gefundenen Fibeln aus BW sieht und dann die Müll-Fragmente die hier meist abgegeben werden, dann fragt leider keiner nach Bodenbeschaffenheit.
        Und die woanders angesprochene Vetternwirtschaft / Tolerierung führte hier auch dazu das Archäologen Sondengängern ihre Grabungsgebiete mitteilten, so das die wiederum in hoch fundträchtigen Arealen suchen jonnten, mit entsprechender Fundhäufung.

        Noch ein Grund: Kleinschmidtchen, der alle 14 Tage mal 1 Stunde geht, findet viel weniger wie Kleinschmidt, der an jedem Tag draussen ist... "Aha, der gibt viel ab und auch gutes, der andere wenig und nur schlechtes".

        Das ganze ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Und das Funde allermeist zurückgegeben werden ist richtig.

        Kommentar

        • Landesfürst

          • 09.09.2000
          • 754
          • Bayern
          • Garrett GTI 2500

          #5
          Macchiavelli für Sondengänger und Archäologen

          Hallo Romata,

          eigentlich wollte ich nur schreiben, daß ich den von Dir erwähnten Weg als unrealistisch ansehe. Aber als ich pro und contra so für mich aufführte, kam mehr zusammen, eine Art Kommentar zum Verhältnis zwischen Sondengängern und Archäologen. Ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden.

          Gruß Thorsten



          Hallo,

          ich bin Sondengänger. In diesem Beitrag möchte ich aber nicht als Sondengänger sprechen, sondern versuchen die Rolle
          eines emotionslosen Beobachters einzunehmenm, der beide Gruppen, Archäologen und Sondengänger, betrachtet
          und ihre Situation analysiert. Die allermeisten Beiträge im Internet zu dem Verhältnis zwischen Sondengängern und
          Archäologen sind anklagende Darstellungen aus der Sicht einer Seite. (Üblicherweise sind das die Sondengänger; das kann aber auch daran liegen, daß mehr Sondengänger als Archäologen ihre Meinung im Internet publizieren).
          Diese Seite präsentiert ihre Vorzüge und beklagt dann in emotionaler und aggressiver Weise die Ignoranz der Gegenseite. Ich bin dieser Art von Darstellung langsam
          überdrüssig und möchte daher mal was anderes versuchen.

          Es geht also los. Macchiavelli für Sondengänger und Archäologen.

          Jede Zusammenarbeit setzt beidseitiges Geben und Nehmen voraus.
          Das, was eine Seite erhält, muß nach Meinung dieser Seite ihren Aufwand (=was sie gibt) rechtfertigen.
          Ist auch nur eine Seite der Meinung, daß sich die Sache für sie nicht lohnt, kommt die Partnerschaft nicht (oder nur
          auf dem Papier) zustande.

          Wer halbwegs erwachsen ist weiß: Das passiert jeden Tag tausend Mal! Rendezvous oder Vorstellungsgespräche, die zu nichts führen, sind eine völlig normale Sache. Insgesamt werden viel mehr Angebote abgelehnt als angenommen. Zum Leidwesen des Anbietenden. Der Chef vergibt den Traumjob nicht an mich, den Profi, sondern an irgendeinen Dillettanten. Die Traumfrau heiratet nicht den tollsten Mann der Welt (mich), sondern irgendeinen usw.

          Ob die ablehnende Seite dabei objektiv unklug handelt (wer will das schon feststellen können?) ist praktisch irrelevant. Für jeden ist das wahr, was er als wahr ansieht. Klagen der anbietenden Seite, sie selber
          sei so toll und die Gegenseite ist lediglich zu dumm, dieses zu erkennen, helfen nie. Zumindest nicht in dem Sinne, daß die Gegenseite ihre Meinung ändert. Das geht, wenn überhaupt, nur durch Nachbesserung des Angebots und/oder seiner Präsentation. Es geht überhaupt nicht, wenn der abgewiesene Anbieter durch einen Tobsuchtsanfall der Gegenseite derartig unsymphatisch geworden ist, daß sie ihn überhaupt nicht mehr anhören will.

          Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, daß die Leute auf der anderen Seite des Tisches nicht dumm, böse oder mißgünstig sind.
          Ein ganz kleines bischen schon, es sind schließlich Menschen, aber sie sind zumindest nicht dümmer, böser und
          mißgünstiger als wir. Das gilt für Chefs, für Traumfrauen..und für Archäologen.

          Das war der allgemeine, sozusagen beziehungstheoretische Teil. Kommen wir jetzt zu dem konkreten Verhältnis zwischen
          Sondengängern und Archäologen und untersuchen wir die Frage, ob die Interessenlagen beider Parteien eine
          Zusammenarbeit erlauben. Wie ist die Interessenlage der Parteien und über welche Machtmittel verfügen sie, diese Ziele durchzusetzen?

          (Einschränkend muß ich sagen, daß ich die Interessenlage der Archäologen nicht besonders
          gut kenne. Wenn ein Archäologe diesen Artikel zufällig liest, wäre ich für die Beantwortung der Frage, ob
          Sondengänger ihm irgendwie helfen können und was er für diese Hilfe zu geben bereit ist, interessiert.)


          Sachlage aus der Sicht des Archäologen:
          Ich bin daran interessiert, daß in Deutschland möglichst wenig gegraben wird. Jede Grabung -
          selbst die durch die Archäologen -
          zerstört etwas unwiederbringlich. Auf der anderen Seite können gewisse Informationen nur durch Grabungen erhalten werden.
          Sie stellen also ein notwendiges Übel dar. Hin und wieder werden wir also graben; jedoch lange nicht soviel wie es unsere (begrenzten) Mittel erlauben würden.
          Wenn schon gegraben wird, dann auf eine Art, die möglichst viel Informationen erbringt. Nur Berufsarchäologen graben so. Schon Laien, die darauf achten nichts kaputt zu machen, machen etwas kaputt. Laien, denen das egal ist, umso mehr.
          Andererseits werden von interessierten Laien jedes Jahr hunderttausende von Arbeitsstunden erbracht.
          Dabei werden durchaus auch interessante Dinge gefunden. An diesen Dingen und die Information, wo sie lagen, bin ich
          prinzipiell interessiert. Allerdings sind Privatleute Informationsquellen zweiten Ranges. Die Angaben sind, z.B. aus der Furcht vor rechtlichen Konsequenzen, möglicherweise unwahr. Wenn ich meine Arbeit auf solchen Informationen aufbaue, wird das ihren Wert in den Augen der Fachkollegen mindern oder sogar ganz zunichte machen. Ich muß praktisch am vom Laien genannten Fundort selber graben. Des weiteren tummeln sich ziemlich finstere Gestalten in den Reihen der
          Sondengänger. Wenn ich lese wie im Internet über das Entschärfen von Sprengfallen in unterirdischen Anlagen
          der Nationalsozialisten gesprochen wird, dann bekomme ich schon den Eindruck, daß ich mit diesen Leuten sehr
          wenig gemein habe.

          Zusammengefaßt wird es meine Strategie sein, die Leute möglichst am Graben zu hindern; wo sich das nicht durchsetzen läßt, werde ich versuchen mir die Suchergebnisse - natürlich kostenlos - zu sichern und mit der gebotenen Vorsicht verwenden.
          Ich möchte also nicht viel von den Sondengängern. Entsprechend wenig will ich geben. Vielleicht mal einen Tip, wo Dinge liegen, die mich nicht interessieren, jedoch den Sondengänger. Eine wohlwollende Bearbeitung von
          harmlosen Suchanträgen. So etwas in der Preisklasse.


          Sachlage aus der Sicht des Sondengängers:
          Ich möchte möglichst schöne und alte Dinge finden. Sie dürfen auch gerne etwas wert sein. Das finanzielle steht
          jedoch nicht im Vordergrund. Wenn ich eine römische oder keltische Münze beim Händler kaufe, dann habe ich ein
          viel besseres Aufwand/Nutzen Verhältnis als wenn ich wochenlang mit zweifelhaften Erfolgsaussichten durch die
          Wälder laufe. Eine größere Rolle spielt das 'Abenteuer' in Zusammenhang mit meinem Interesse für Geschichte.

          Archäologen und Heimatpfleger teilen dieses Interesse offensichtlich. Sie können mir wertvolle Tips geben.
          Wenn sie das täten, wäre ich auch zu einer
          Gegenleistung bereit. Ich würde denen nicht den Fund schenken (dann wäre ich ja nur eine kostenlose Arbeitskraft).
          Jedoch wäre ich bereit, ihnen den Fundort zu verraten. Das setzt natürlich voraus, daß mir dadurch keine Nachteile
          entstehen. Wenn ich z.B. danach dort nicht mehr suchen dürfte, wäre die Sache für mich uninteressant.
          Zu einem kurzfristiges Überlassen zwecks wissenschaftlicher Auswertung (max. 1 Monat) wäre ich vielleicht noch bereit.
          Und eine Fundskizze habe ich zum Teil auch.

          Suchanträge sind ein unangenehmes Thema. Detaillierter möchte ich das hier nicht ausführen. Auf sie verzichte ich lieber ganz und bezahle dafür mit etwas mehr Streß beim Suchen. Auf Bodendenkmälern suche ich ohnehin nicht.

          Kurzum, interessiert wäre ich an Suchtips sowie an wohlwollenden Suchgenehmigungen, die mir wirklich weiterhelfen. Da ich beides nicht bekomme, gibt es keine Basis für eine Zusammenarbeit.


          Angehörige beider Lager werden zuweilen denken: Wenn die andere Seite zu schmutzigen Tricks greift,
          dann tue ich es auch... .


          Zusammenfassung: Die Interessen- und Machtlage der beteiligten Parteien führt - von Ausnahmen einmal
          abgesehen - zu keiner Zusammenarbeit, sondern eher zu einer Art 'Räuber und Gendarm' Spiel. Das mag der Eine oder
          Andere bedauern; es ist im Großen und Ganzen unvermeidlich. Natürlich kann jeder versuchen seine Interessen hintanzustellen und selber eine 'Ausnahme'
          zu sein.

          Gruß Thorsten

          Kommentar

          • Harry

            #6
            Wow... ewig langer Artikel der in groben Zügen richtig ist, aber eines vergessen hat:

            Die RECHTSLAGE. Objektiv gesehen :

            Ich kann so gut wie überall suchen, und auch graben. Es gibt keine Gesetze, die mich davon abhalten könnten. Mache ich dabei einen "ungewollten" antiken Fund, erwartet man von mir die Abgabe... ohne gleichzeitig Gelegenheit zu geben das auch vernünftig machen zu können.
            Was mich persönlich stört ist die Ungerechtigkeit bei all dem: Wenn ein Spaziergänger über ein Feld latscht und eine römische Scherbe findet, die abgibt und meldet fragt KEIN MENSCH nach Genehmigung, er wird höchstens lobend erwähnt. Latscht ein Sondengänger übers gleiche Feld und findet ebenfalls ZUFÄLLIG (denn die so oft angeführte "gezielte Suche ist ja Quatsch, auch Funde mit dem Detektor sind Zufallsfunde) eine Münze, wird das abgeben oft problematisch.

            Kommentar

            • Asgar

              #7
              Zufallsfunde?

              Hallo Harry,

              hier muß ich auch einmal meinen Senf dazu geben.
              Die sogenannten Zufallsfunde sind doch Augenwischerei!
              Das glaubt doch kein ernstzunehmender Zeitgenosse. Sicherlich hast Du recht, wenn Du den Vergleich mit dem Scherbenleser anführst, aber wer geht denn schon ohne Recherche los und sondiert stundenlang einen Acker? Zufallsfunde sind es natürlich dann, wenn man sich einredet, daß man nicht in den Erdboden reinschauen kann.
              Ich denke die von Romata angesprochene Ehrlichkeit und Akzeptanz gegenüber den LDA´s leidet darunter, wenn man sich selbst einredet, alles nur aus purem Zufall zu finden.
              Fundorientierte Sondengänger helfen dem Zufall doch ganz gezielt auf die Sprünge, oder?

              Gruß
              Asgar

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              • Schlüsselsteiner

                #8
                LDA

                Nicht nur wir mit denen, sondern mindestens genauso schwer tun sich die LDA`er mit uns Suchern. Dort sind erhebliche Vorurteile und Berührungsängste zu überwinden. Wenn wir uns aber deshalb komplett verweigern, nützt das unserem Hobby wenig. Es ist wie im Krieg: Solang man miteinander spricht, wird nicht geschossen.Es wird auch weiterhin promovierte Archäologen geben die auf dem hohen Ross sitzen gegen jeden Versuch einer geregelten Zusammenarbeit sind. Immerhin ist ein zaghaftes Umdenken zu beobachten, zumindest in einzelnen Bezirken und dies hängt natürlich sehr von der Person des Verantwortlichen ab.
                Ich liefere seit Jahren relevante Funde beim zuständigen LDA ab. Ich habe manchmal relativ frech naiv gefragt, diesen oder jenen Berg mit einem bekannten Fundplatz zu begehen. Meist hatte man nichts dagegen (Auflage: Wirklich alle Funde vorzulegen, was ohnehin Gesetz ist). Mit der Rückgabe gab es noch nie Probleme. Aber es dauert lange.
                Hat das Amt Interesse an der Fundsache, so schaltet es je nach Wichtigkeit bzw. überregionaler Bedeutung des Fundes andere Ämter,oder, wie bei uns in Bayern, die präh. Staats-
                sammlung ein. Der Sucher hat 3 Möglichkeiten: Leihgabe - Rücknahme - Verkauf. im Falle des Verkaufs erhält in Bayern der Finder nur die Hälfte wenn er nicht zugleich Eigentümer des Grundstücks ist. Die Angebote sind fair.
                Die Probleme beginnen erst bei den Grundstückseignern, denn die kriegen meist den Hals nicht voll.
                Wie Ihr mit den LDA in Kontakt kommt ist individuell verschieden. Doch ist in der Regel Vorsicht geboten wenn Ihr es mit obergeilen Ehrenamtlichen als Eintrittskarte versucht. Macht es lieber alleine.(meine Erfahrung). Ich will nicht sagen, daß nun jeder zu seinem Amt rennen soll, wer aber intensiv sucht, sich darüber Gedanken machen müssen!
                Ich bin stolz wenn mein Fund in meiner Heimat ausgestellt wird, und nicht in der Vitrine eines Geldsacks verkümmert.
                Laßt euch die Laune nicht verderben
                Gut Fund







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                • Harry

                  #9
                  Wie gesagt, man kann das Thema nicht eindeutig festmachen.
                  Zufallsfunde: Sehe ich anders, und das wurde mir auch so bestätigt. Soll heissen: KEIN Zufallsfund ist wenn ich weiss da und da genau an dieser Stelle 1 x 1 Meter hat jemand 20 Goldmünzen verbuddelt. Zufallsfund ist, wenn ich ein ganzes Feld absuche und dabei halt eine Münze finde. Das IST nämlich Zufall, denn ich hätte genausogut dran vorbei latschen können. Sicher sind das "Wortspiele", aber sie sind wichtig.
                  Zweitens: Seine Fundchancen erhöhen... später ja, aber wer hat denn so angefangen? Ich bin die ersten Jahre völlig planlos rumgetappt. Da kann man nur umso mehr von Zufall sprechen.

                  Ob das Augenwischerei ist? Keine Ahnung; da müsste man dann erst einmal klären, ab WANN etwas eine gezielte Suche ist. Dann, wenn unser erwähnter Spaziergänger statt einmal übers Feld zweimal drüber läuft?
                  Es ist ja wohl kein Geheimnis, das ich sehr stark FÜR eine Zusammenarbeit zwischen Archäologen und "uns" bin. Das heisst aber noch lange nicht, das ich nur um eine Genehmigung zu erhalten ja alles hinnehme, was mir vorgesetzt wird. Ich möchte eine Genehmigung, weil ich weiss das ich "unschädlich suche", und nicht weil ich kritikloser Diener bin, mal überspitzt ausgedrückt.

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                  • Asgar

                    #10
                    Zusammenarbeit mit den LDA

                    Mahlzeit,

                    ich denke wir möchten alle dasselbe und reden mal wieder aneinander vorbei
                    Sicherlich gibt es viele Wortspiele und Haarspaltereien, daß soll auch kein Diskussionspunkt sein oder werden. In anderen Foren wurde genug Wind um Postings gemacht, so daß es hier nicht auch so gehen sollte.
                    Ich bin nur der Meinung, daß man sich nicht hinter zweideutigen Aussagen verstecken sollte. Wer nichts zu verbergen hat, der sollte auch die Zusammenarbeit mit den Ämtern nicht scheunen! Das es Unterschiede in den Bundesländern gibt mag stimmen, dazu kann ich nichts sagen. Ich habe hier in NRW gute Erfahrungen gemacht. Es soll sich jeder seine eigene Meinung bilden ohne dabei zum "kritiklosen Diener" zu werden. Aber, wie Du schon sagtest, das Thema kann man nicht eindeutig festmachen.

                    Gruß
                    Asgar
                    [Editiert von Asgar am 19-12-2000 um 19:23]

                    Kommentar

                    • Harry

                      #11
                      Grins, im Gegensatz zu woanders hats hier so Ausfälle noch nie gegeben, und man konnte/kann sich durchaus auch kontrovers unterhalten. Ich sehe das ganze halt nicht nur aus Sicht eines "Antikenfreaks", sondern allgemein: Warum sollte jemand der lediglich WK II sucht irgendeine Zusammenarbeit oder Genehmigung wünschen/wollen? Und unserer Umfrage vor einiger Zeit nach (die anonym war, also einigermassen zuverlässig) suchen über die Hälfte aller Leute eben NICHT gezielt nach antiken oder alten Funden, sondern alles was sich finden lässt, von Heuteschmuck bis Gesternfibel. Wie soll man mit denen verfahren?

                      Natürlich soll keiner die Zusammenarbeit mit Ämtern scheuen, im Gegenteil. Aber man muss eben auch von Amtsseite dann Möglichkeiten anbieten! Ich höre immer nur von den Pflichten der Sondengängern, das sie sich an Gesetze halten sollen... ich höre wenig von Pflichten der Ämter, und noch weniger davon, das Sondengänger AUCH gesetzliche Möglichkeiten haben!

                      Kommentar

                      • Cookie

                        #12
                        Hallo zusammen!

                        Also ich sehe die Sache so:

                        Wir haben eine bestehende Rechtslage, und die ist nicht gerade optimal aus unserer Sicht. Sicher nicht alle, aber doch viele fänden es toll, wenn sie eingeschränte Nachforschungs- und Grabungsgenehmigungen für gestörte Bereiche über Bodendenkmälern bekommen könnten. Dazu zähle ich mich zum Beispiel. Zumindes hier in Baden Württemberg scheint das derzeit nicht möglich zu sein.

                        Wie Rabbit dargestellt hat, ist das Interesse der Archäologie an unseren Funden in der Regel relativ gering. Sie hat also keinen Grund irgendetwas an den bestehenden Regelungen von sich aus zu ändern. Die, die etwas haben wollen sind also wir. Das heißt jetzt nicht, daß man sich zum Affen macht und alles über sich ergehen läßt. Aber Kooperations- und Kompromisbereitschaft muß man wohl haben.

                        Mit unserer Sonde und der damit Verbundenen Buddelei können wir, bei nicht sachgerechtem Umgang, auch Schaden anrichten. In gestörten Zonen ist die Chance zwar extrem gering, aber diese Möglichkeit muß man einfach in Betracht ziehen. Keiner ist perfekt.
                        Angeln kann ja theoretisch auch jeder, und trotzdem sehen die meisten ein, daß ein Angelschein Sinn macht. Ich frag mich also, was denn gegen eine Art Sondengängerschein spricht? (Mein Meinungsbildungsprozess dazu ist noch nicht abgeschlossen, ich lasse mich also gerne überzeugen, daß sowas völliger Schwachsinn wäre.) So wie ich mir das vorstelle, wäre der Aufwand für uns akzeptabel und wir hätten den Vorteil dann ungestörter ganz geziehlt nach Zufallsfunden suchen zu können .

                        Das sich die Bunkerbuddler da nicht wiederfinden, kann ich nachvollziehen. Vielleicht muß man das irgendwie Unterscheiden - auch in Bezug auf die angesprochenen Scheine. Leider fällt es den Behörden nur immer so wahnsinnig schwer zu differenzieren. Die wollen halt einfache, klare und praktikable Regelungen. Ob das dann für alle Sondengänger genau das richtige ist, ist natürlich fraglich.

                        Machtet jut!
                        Cookie
                        [Editiert von Cookie am 20-12-2000 um 15:34]

                        Kommentar

                        • Juergi

                          #13
                          Sondengängerschein!!!!!!

                          Hallo Cookie
                          Du kannst das Sondengehen nicht mit Angeln vergleichen,(ich bin Angler)da geht es um artgerechtes verhalten den Tieren gegenüber.
                          Beim Sondengehen ist das etwas anders!
                          1.Auf Kulturdenkmälern ist das graben ohne hin verboten und selbst mit einer Grabungsgenehmigung kannst Du auf diesen stellen nichts reissen.
                          2.Es lohnt sich nicht auf éinem KD.zu graben ,weil das andere schon vor 20 jahren gemacht haben.
                          Jeder Sondengänger mit Grabungsgenehmigung darf auf bestimmten stellen(Äckern-Feldern d.h.bewegter Boden)graben,bis zur einer Max.tiefe von 20cm.
                          Gehen wir davon aus das wir auf einem Acker graben,was kann ein Sondengänger dort zerstören,eigentlich nichts,was der Flug zerstört das weiss wohl jeder.
                          Es gibt auch unterirdische Bodendenkmäler auf bewegten Flächen auf den man suchen darf,auf denen kann ein Sondengänger auch nichts zerstören,nur der Flug.
                          Nach einigen gesprächen mit den Archälogen sagten Sie mir, ein Sondengänger kann nur was retten, was noch nicht von einem Flug zerstört wurde.
                          Also was sagt uns das,daß ein Sondengängerschein(und ich spreche hier nicht von einer Grabungsgenehmigung)völliger Quatsch ist.
                          Ein Sondengänger kann nichts zerstören!
                          Gruss Juergi


                          Kommentar

                          • Asgar

                            #14
                            Schwenkerschein

                            Hallo auch,

                            das mit dem Sondengängerschein ist eine interessante Sache. Man muß sich nur darüber im Klaren sein, daß man dadurch natürlich aus der Anomymität auftaucht. Das sollte aber für die meisten Schwenker aber kein Problem darstellen, denke ich zumindest.
                            Eine gewisse Schulung, die mit der Ausstellung eines solchen Scheines verbunden sein müßte, wäre wohl auch eine gute Sache,wenn es einen gewissen Rahmen nicht sprengen würde. Man könnte dadurch wahrscheinlich nur lernen.
                            Der Vergleich mit einem Angelschein ist da ganz passend.
                            Allerdings sollte man auch abwägen, ob es nicht schon genug Scheine in Behörden Deutschland zu verteilen gibt.
                            Unsere WK Strategen sind davon mitunter aber auch betroffen, denn wie ich schon zu Beginn der Diskussion sagte, wer kann schon in den Boden gucken. WK Menschen können genauso antike Teile finden. Nur sollte man sich nicht von Beginn an einreden, daß man nur nach WK Teilen sucht, wenn dem nicht so ist.

                            Gruß
                            Asgar

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                            • Juergi

                              #15
                              Kleiner Nachtrag

                              Ein Bauer bei dem ich öffters suche,hat in den letzten jahren 3 Römische Särge in 60cm mit seinem Tiefenmeissel angekratzt und danach ausgegraben,Du willst doch jetzt nicht sagen das Sondengänger schäden anrichten.
                              Auf dem gleichen Acker ist noch eine Villa Rustika und die hat er auch schon zum teil zerhackt.
                              Ich fühle mich als "Heiland der Deutsche Geschichte",wenn ich dort eine gut erhaltene Münze finde.
                              Gruss juergi

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