Wikingerzeitliches und Frage zu Beifunden

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  • dcag99
    Heerführer


    • 11.09.2012
    • 4738
    • Königreich Württemberg
    • AT Pro

    #76
    Zitat von Preussengold
    Der Satz ist alles was du wissen must:



    Schlußfolgerung

    Seit etwa 200 Jahren wird das Phantom „Slawe“ bewußt aufgebaut, ihm werden willkürlich bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, und überall wird nach Bestätigung dieser willkürlichen Zuweisung gesucht. Und dann bestätigen sich diese willkürlichen Einordnungen natürlich gegenseitig, selbst wenn keine für sich allein Bestand hat:
    das kann schon deshalb nicht stimmen weil wikipedia sehr schön vermerkt:

    Der Slawist A.Brückner schrieb folgendes über Mag. Vincentius Kadlubek und stellte fest, dass dessen Sagen Erfindungen seien Nur ein einziger von allen, die sich je mit polnischer Urgeschichte beschäftigt haben, hat das Richtige eingesehen, der Lemberger Erzbischof Gregor von Sanok im XV. Jahrh. ... (er hat) die Angabe des Mag.Vincentius zurückgewiesen...Gregor erkannte richtig, dass allein die falsche Gleichung Poloni=Vandali den Mag.Vincentius zur Ansetzung seiner Vanda verführt hatte und wies sie folgerichtig ab; alle seine Nachfolger sind weniger vorsichtig gewesen und haben nur Irrthümer auf Irrthümer gehäuft. Da die Polen keinerlei Tradition aufweisen konnten, hat Mag. Vincentius die Legenden erfunden.[5]
    hier wurde also erkannt, dass die sage nur erfunden ist und widerspricht so deiner theorie, dass man diese sage genommen hat und nun versucht alles in die form zu pressen damit es passt.


    auch ignorierst du z.b. die sorben die es ja heut noch gibt.

    In der sogenannten Fredegar-Chronik werden für 631/32 Wenden und erstmals Sorben erwähnt, welche wiederholt plündernd in Thüringen und anderen Gauen des Frankenreiches einfielen: „Seither fielen die Wenden zu wiederholten Malen in Thüringen und anderen pagi des Frankenreiches ein, um sie auszuplündern; ja sogar Dervanus, der dux des Volkes des Sorben [lat. Dervanus dux gente Surbiorum], die von slawischer Herkunft waren und schon seit jeher zum Reiche der Franken gehört hatten, unterstellte sich mit seinem Volk dem Reiche Samos.“[32] Nach weiteren Überfällen durch die abtrünnigen Sorben wurde schließlich der in Thüringen herrschende Herzog Radulf mit einem bedeutenden Sieg 634/635 Herr der Lage und schloss 641 mit den benachbarten Slawenstämmen ein Bündnis auf der Basis der Gleichberechtigung.[33][34]

    Die in den Quellen des Früh- und Hochmittelalters als „Sorben“ (lat. surbi, sorabi) bezeichneten westslawischen Stämme, Bewohner der Gebiete zwischen Saale und Mulde, gerieten im 8. und 9. Jahrhundert zunehmend in die Abhängigkeit des (ost)fränkischen Reiches und die Grenz- und Schutzzone Limes Sorabicus entstand in diesem Gebiet. Für das Jahr 806 ist belegt, dass ein König der Sorben namens Miliduch (oder Melito) getötet wurde, woraufhin sich andere Könige, zum Teil nach erbitterten Kämpfen, unterwarfen. Sie wurden zu Tributleistungen gezwungen, dem christlichen Glauben zugeführt und durch die mittelalterliche Deutsche Ostsiedlung assimiliert. Über die weiter östlich im Elbtal lebenden Daleminzier und die in den Lausitzen lebenden slawischen Stämme der Lusitzi (auch Lusici, Lusizer oder Lausitzer) und Milzener, an deren Nachkommen heute der Name „Sorben“ haftet, geben die fränkischen Geschichtsquellen auch nur spärlich Auskunft.[33][34]
    (hier hast du gleich ne quelle zu erwähnten slawen )
    Gruss Matthias

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    • Preussengold
      Berufs-Querulant
      • 30.09.2012
      • 3577
      • Preussen

      #77
      weil wikipedia sehr schön vermerkt
      Ehrlich? Wiki als Quelle. Da ist ja das Neuschwabenlandarchiv seriöser.
      Warum gehts du nicht auf das von mir geschriebene oder zitierte ein sondern
      zitierst die fragwürdigste aller Weltnetzseiten?
      Ich komme mal zurück auf den Kern und da kannst du dich winden wie du willst. Warum ist(zumindest in den mir vorliegenen) Orginal-Chroniken, auch großer bedeutender Städte wie Stettin kein Sterbenswort über dieses ominöse Volk zu finden. Und das wo doch Pommern quasi das "urslawische" Siedlunggebiet ist wo sich "tapfere slawische Fürsten gegen germanische Barbarenhorden zu Wehr setzten".......(Zitat Ortswurstblatt).
      Komm, warum nicht. Alle Chronisten haben dieses famose Völkchen außen vor gelassen, bestimmt alles rechte/braune/revisionistische usw Slawenhasser.....
      Du kannst es dir selber ansehen, ich führe immer wieder Stettin an weil das mein Gebiet ist, ich habe alle Chroniken im Orginal seit 1611 und genau in der Chronik von Müller 1849 kommt zum ersten mal das Wort Slawe vor.....Hatten die vor ihm die nur vergessen? Oder sind Visitenkarten aufgetaucht? Friedeborn war bevor er Bürgermeister wurde Stadtschreiber, er hatte alle Archive zur Verfügung, alle Urkunden usw. Müller war Hobbyhistoriker und hat größtenteils abgeschrieben...wer hatte wohl bessere Quellen?!
      Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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      • dcag99
        Heerführer


        • 11.09.2012
        • 4738
        • Königreich Württemberg
        • AT Pro

        #78
        Zitat von Preussengold
        Ehrlich? Wiki als Quelle. Da ist ja das Neuschwabenlandarchiv seriöser.
        Warum gehts du nicht auf das von mir geschriebene oder zitierte ein sondern
        zitierst die fragwürdigste aller Weltnetzseiten?
        Ich komme mal zurück auf den Kern und da kannst du dich winden wie du willst. Warum ist(zumindest in den mir vorliegenen) Orginal-Chroniken, auch großer bedeutender Städte wie Stettin kein Sterbenswort über dieses ominöse Volk zu finden. Und das wo doch Pommern quasi das "urslawische" Siedlunggebiet ist wo sich "tapfere slawische Fürsten gegen germanische Barbarenhorden zu Wehr setzten".......(Zitat Ortswurstblatt).
        Komm, warum nicht. Alle Chronisten haben dieses famose Völkchen außen vor gelassen, bestimmt alles rechte/braune/revisionistische usw Slawenhasser.....
        Du kannst es dir selber ansehen, ich führe immer wieder Stettin an weil das mein Gebiet ist, ich habe alle Chroniken im Orginal seit 1611 und genau in der Chronik von Müller 1849 kommt zum ersten mal das Wort Slawe vor.....Hatten die vor ihm die nur vergessen? Oder sind Visitenkarten aufgetaucht? Friedeborn war bevor er Bürgermeister wurde Stadtschreiber, er hatte alle Archive zur Verfügung, alle Urkunden usw. Müller war Hobbyhistoriker und hat größtenteils abgeschrieben...wer hatte wohl bessere Quellen?!
        sich nur einen ort rauszusuchen ist nicht so arg wissentschaftlich.

        nehmen wir doch mal deutlich frühere quellen als 1600:

        Chronica Slavorum von Helmoldus presbyter Bozoviensis
        Geschichte der Mission der slawischen Völker in Holstein vom 9. Jh. bis zum Jahr 1171, begonnen bald nach 1163, beendet 1172. Zur Geschichte dieses Raumes ist die Chronik die wichtigste Quelle; sie enthält aber auch bemerkenswerte Nachrichten zur deutschen und skandinavischen Geschichte im 12. Jh. Fortgesetzt wurde die Chronik bis zum Jahr 1209 durch Arnold von Lübeck
        Descriptio civitatum ad septentrionalem plagam Danubii

        Bekannter als Geographus Bavarus, oder Bayerischer Geograph (PND144033488) , aber besser Ostfränkische Völkertafel, zu nennen. Aufzählung der (vornehmlich slawischen) Völker an der fränkischen Ostgrenze; früher aufgrund der Handschriftenprovenienz einem Mönch von St. Emmeram in Regensburg zugeschrieben, aber wohl Mitte 9. Jh. im Umkreis des ostfränkischen Königshofs aufgezeichnet. Doch gibt es auch Datierungen in das frühe 9. Jh.
        Tractatus de captione urbis Brandenburg

        Ende des 12. Jahrhunderts verfaßte, älteste Chronik zur Geschichte der Mark Brandenburg, beschreibt v. a. die Kämpfe Albrechts des Bären (PND121052893) mit den Slawen. Sie ist nicht eigenständig überliefert, sondern als Insert der Fundatio ecclesie Letzkensis.
        Gruss Matthias

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        • Crysagon
          Moderator

          • 21.06.2005
          • 5669
          • "Throtmanni" So fast as Düörpm

          #79
          Zitat von Preussengold
          Der Satz ist alles was du wissen must:

          "Der polnische Chronist Vinzenz Kadlubek ging noch einen Schritt weiter und erfand die Wanda (Sage), um dem neu geschaffenen Herzogtum der Polanen eine weit zurückreichende Geschichte zu beschaffen. "


          Ich kopiere das hier mal rein weil es sehr schön zusammen gefasst ist:

          Schlußfolgerung

          Seit etwa 200 Jahren wird das Phantom „Slawe“ bewußt aufgebaut, ihm werden willkürlich bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, und überall wird nach Bestätigung dieser willkürlichen Zuweisung gesucht. Und dann bestätigen sich diese willkürlichen Einordnungen natürlich gegenseitig, selbst wenn keine für sich allein Bestand hat:

          Man spricht von einer „slawischen“ Mythologie, erklärt bestimmte Gottheiten der Ostgermanen als „slawisch“.
          Man unterscheidet die (künstlich eingeführte) Sprache vom Germanischen und leitet davon die Existenz von „Slawen“ ab.
          Man definiert ein Gebiet und alle Funde einer bestimmten Zeit in diesem Gebiet als „slawisch“.
          Man deutet andere Umstände (z. B. Hausformen, Dorfformen wie den Rundling) als „slawisch“.
          Man mißdeutet die Bezeichnung „Sclaveni“ (= Sklaven) als Name eines fremden Volkes.
          Kannst du mir bitte die Gottheiten einmal nennen die slawisiert worden sind ?

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          • insurgent
            Heerführer


            • 26.11.2006
            • 2126
            • schleswig Holstein
            • GMP2

            #80
            Zitat von elcapitan
            Die Wenden sind Vandalen und damit ein germanischer Stamm.....

            Ja klar, die Vandalen sind über Spanien nach Nordafrika und dann wohl über Ägypten, den Irak Richtung Kaukasus und dann über Osteuropa zurück nach Mecklenburg

            Dabei haben sie Ihre Bestattungssitten, Tracht (sie kannten auf einmal keine Fibeln mehr ) ihre Keramikherstellung, Häuserbau und vieles andere völlig vergessen und machen jetzt was komplett anderes

            Immer diese blöden neuzeitlichen historischen Schriftnachweise ohne mal zu schauen was es an archäologischen Nachweisen gibt.

            Und wenn, ob jemand im 18. Jh. mal was zu den Slawen geschrieben und sie erfunden haben soll ist so was von uninteressant da es hunderte von Quellen aus der Zeit der Slawen über sie gibt.

            Ich verweise nochmal auf das Bild aus Reichenau um 1000 n. Chr. das die Völker zeigt, die Otto III huldigen und Geschenke bringen
            Angehängte Dateien
            Mitglied der Detektorengruppe SH

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            • dcag99
              Heerführer


              • 11.09.2012
              • 4738
              • Königreich Württemberg
              • AT Pro

              #81
              Zitat von insurgent
              Ja klar, die Vandalen sind über Spanien nach Nordafrika und dann wohl über Ägypten, den Irak Richtung Kaukasus und dann über Osteuropa zurück nach Mecklenburg

              Dabei haben sie Ihre Bestattungssitten, Tracht (sie kannten auf einmal keine Fibeln mehr ) ihre Keramikherstellung, Häuserbau und vieles andere völlig vergessen und machen jetzt was komplett anderes

              Immer diese blöden Historen Schriftnachweise ohne mal zu schauen was es an archäologischen Nachweisen gibt.

              Und ob jemand im 18. Jh. mal was zu den Slawen geschrieben und sie erfunden haben soll ist so was von uninteressant da es hunderte von Quellen aus der Zeit der Slawen über sie gibt.

              Ich verweise nochmal auf das Bild aus Reichenau um 1000 n. Chr. das die Völker zeigt, die Otto III huldigen und Geschenke bringen
              ja aber diese ganze theorie ist ähnlich wie dieses Reichsbürger Thema (von wegen BRD ist ne GmbH und das deutsche Reich existiert noch bla bla) einfach daran gebunden, dass man folgende Sachen macht (bzw nicht macht):

              - man ignoriert unliebsame Literatur
              - man deutet Texte um
              - man hält sich an Formulierungen fest um alles damit zu erschlagen
              - man glaubt nur best. Autoren. Anderen nicht.
              - Funde werden entweder ignoriert oder umgedeutet

              Gerade Punkt 3 ist ja eines der Hauptargumente von Preussen. Hier wird sich an das Wort "Sclaveni" geklammert. So wird dann eben auf deinem Bild aus dem Slawen ein Sklave.
              Das Sklaven seltener mit Königskronen rumrennen und reich gekleidet sind etc übersieht man geflissentlich ( Text / Bild umdeuten). Usw. usf.



              ein schönes zitat das auch auf unseren preussen passt bei diesem thema:

              [Der Leser] konstatiert … mit einer von Seite zu Seite wachsenden Bestürzung den haarsträubenden Dilettantismus des Verfassers, der sich selbst mit diesem Buche in der peinlichsten Weise bloßstellt, ja – es muß gesagt werden – sich das wissenschaftliche Todesurteil spricht. Seine umwälzenden ‚Ergebnisse‘ hat er lediglich dadurch erzielen können, daß er sich auf einige wenige Quellenzeugnisse beschränkt – die er noch dazu mit denkbarer Willkür interpretiert –, während er von allen anderen absieht. Zudem zieht er die bisherige Forschung nur dort heran, wo es ihm paßt.“
              aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Slawenlegende
              Gruss Matthias

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              • Preussengold
                Berufs-Querulant
                • 30.09.2012
                • 3577
                • Preussen

                #82
                Zitat von Crysagon
                Kannst du mir bitte die Gottheiten einmal nennen die slawisiert worden sind ?
                Der Einfachheit halber kopier ich dir einfach rein, hier ist es umfassend erklärt, besser als selbt ich es könnte.:


                Svantevit

                Dieser Name wird nur bei Saxo Grammaticus und der von ihm abhängigen, fabulierfreudigen Knytlinga saga erwähnt, sowie bei Helmold von Bosau. Er hat allerdings eine ganz interessante Deutung. Im 2. Buch, 12. Kap. schreibt er von der Zerstörung des "Zwantewit"-Bildes von Arcona auf Rügen und fügt folgende Sage hinzu:

                >Freilich geht eine dunkle Sage, Ludwig, Karls Sohn, habe einst das Land der Rugianer dem heiligen Veit in Corvey geweihet, weil er jenes Kloster gegründet hatte. Von da ausgehend, sollen Verkündiger des Evangelii das Volk der Rugianer oder Ranen zum Glauben bekehrt und dort zu Ehren des Märtyrers Veit, zu dessen Verehrung das Land bestimmt war, ein Bethaus gegründet haben. Nachher aber, als die Ranen oder Rugianer, da ihre Verhältnisse sich änderten, vom Lichte der Wahrheit abwichen, wurde ihr Irrglaube ärger als zuvor; denn den heiligen Veit, den wir als einen Knecht Gottes bekennen, begannen die Ranen als einen Gott zu verehren, indem sie ihm ein sehr großes Bild formten, und "dienten dem Geschöpfe mehr, denn dem Schöpfer". Dieser Aberglaube bei den Ranen aber wurde so stark, daß Zwantewit, der Gott des Landes der Rugianer, unter allen Götzen der Sclaveni den Vorrang erlangt hat, so daß er durch Siege am berühmtesten, in Orakelsprüchen am wirksamsten sein soll.<

                Helmold geht also offenbar von einer Übersetzung des Namens "Svantevit" von "Suancte Vitus"("Sankt Veit") aus und sieht in diesem Gott nur eine mißverstandene Übernahme eines Heiligen. Wenn man bedenkt, daß in dieser Region die Ostkirche zuerst missioniert hatte, wo St. Veit ein wichtiger Heiliger ist, dann kann man sich auch vorstellen, daß eine spätere römische Mission noch auf Reste der ersten Mission stoßen konnte. Ähnlich werden wir es im Falle von Jutrbog noch sehen.

                Diese Sichtweise des Helmold bestätigt übrigens indirekt auch Prof. Zdenek Vána ("Mythologie und Götterwelt der slawischen Völker" 1992, S. 89):

                >Es scheint jedoch, daß der Kult Svantovits erst in der ersten Hälfte des 12. Jh. aufblühte ... Im 11. Jh. war er noch unbekannt, es kannten ihn weder Thietmar von Merseburg noch Adam von Bremen, zumindest hinterließen sie keine Nachricht von ihm. Helmold dagegen projiziert den Svantovit-Kult bis in das 9. Jh. zurück<

                Vána übersetzt den Namen "Svantovit" von "svet" (= heilig, mächtig, kraftvoll) und –vit (= der Herrscher, Sieger), und schreibt (S. 89):

                >Schon das weist darauf hin, daß der Name aus dem Attribut "der mächtige Herr" ("der Sieger") eines Gottes entstanden ist, dessen Name urspünglich anders lautete.<

                Wir dürfen raten, wie dieser Gott wirklich heißt. Seine Attribute sind ein großes Trinkhorn (Mimirs Horn), Speere (Gungnir), über die ein Pferd geführt wurde, je nachdem, mit welchem Fuß es darüber trat, deutete man das als gutes oder schlechtes Zeichen für eine Schlacht, sowie das große, weiße Roß (Sleipnir), auf dem nach dem Glauben der Rügener der Gott in der Nacht herumreitet (= Wilde Jagd). Auch der Name des Ortes von seinem Haupttempel, "Arcona" ("Adlerkönig" oder "Erntekönig") sind Hinweise auf Wodan. Der Name Svantevit läßt sich auch übersetzen als "der heilige Viðr" und wäre somit auf Wodan zu beziehen. Aber auch "der heilige Weiße" (= "heiliges Licht") oder der "Schwan-weiße", sowie "der heilige Wissende" sind möglich. In der Knytlinga saga heißt der Gott "Svanraviz", dort ist nur die Zerstörung des Heiligtums Arcona nach Saxo Grammaticus wiederholt.




                Nach Saxos Beschreibung soll Svantevit vier Köpfe gehabt haben. Als man in Wolin ein kleines Holzidol mit vier Gesichtern gefunden hatte (siehe Abb. links), hielt man es für ein Svantevit-Bild. Doch widerspricht dem Prof. Vána (S. 91):

                >Doch in dem Gebiet, wo der summus deus Triglav herrschte, gibt es ansonsten keine Hinweise auf den Svantovit-Kult. Mit Blick auf die geringe Größe der Figur (9,5 cm) und ihre phallische Form handelt sich wohl eher um ein Amulett, das seinem Besitzer auf magische Weise Geschlechtskraft und Fruchtbarkeit sichern sollte.<

                Auch auf die bekannte, vierkantige 2,7 Mtr. hohe Kalkstenstele von Zbruc, unweit Husjatyn in Galizien, die vier Gesichter unter einem Hut trägt (siehe Abb. links oben am Rand), geht Vána ein:

                >Gegen die Deutung, daß die Statue Svantovit darstellt, spricht vor allem die geographische Lage – so weit nach Süden reichte dieser lokale Kult sicher nicht – und die Form des Idols. Die Gestalt mit dem Trinkhorn z. B. hat weibliche Merkmale und gehört also eher einer Göttin, dasselbe gilt wahrscheinlich für die Gestalt mit dem Ring, und nur die restlichen beiden Figuren sind männlich. Das Idol von Zbruc zeigt also vier selbständige Gottheiten, deren Bedeutung und Funktion weiterhin fraglich ist<.

                Fazit: Einen slawischen Gott "Svantevit" hat es nie gegeben, es handelt sich um einen Beinamen für den heiligen Veit oder für einen germanischen Gott, wahrscheinlich Wodan.



                Triglav

                Siehe hierzu auch unseren eigenen Artikel "Die Gottheit Triglav".

                Von dieser Gottheit berichten Ebbo, Herbord und der Chronist des Bischofs Otto von Bamberg, eine Brandenburger Chronik des 13. Jh. sowie der czechische Chronist des 14. Jh., Pulkava. In Wolin, Stettin und Brandenburg befanden sich Tempel dieser Gottheit. Diese Gottheit hat drei Köpfe, die – nach Ebbo – die drei Sphären Himmel, Erde und Hölle symbolisieren. Prof. Vána schreibt (S. 93):

                >Man weiß nicht, ob dies ein ursprünglicher Name ist oder nur das Attribut eines anders benannten Gottes, der aufgrund seiner Dreiköpfigkeit diesen Namen nachträglich erhielt. Sicher handelt es sich wieder um eine lokale Gottheit, deren Kult sich nicht weiter als bis nach Brandenburg verbreitete.<

                Und weiter heißt es:

                >In dieser Vorstellung glaubte man, christliche Einflüsse erkennen, ja Triglav selbst als eine Deformation der heiligen Trinität deuten zu können. Es wurde in der christlichen Ikonographie die heilige Dreieinigkeit manchmal mit drei Köpfen oder Gesichtern dargestellt, aber erst seit dem 13. Jh.<

                Die Gottheit Triglav (oder Triglaf) wurde in der älteren Literatur immer als weiblich gesehen, heute eher männlich. Der Name ("dreiköpfig") ist lediglich eine vom Griechischen abgeleitete Bezeichnung für eine Gottheit, deren Zeichen eine Dreiheit war. Die Mönche/Chronisten der Ostkirche haben auch Namen der griechischen Mythologie verwendet, um germanische heidnische Gottheiten zu bezeichnen, genauso, wie die Römer (z. B. Tacitus) Namen der römischen Mythologie für germanische Gottheiten verwendeten. Da "Tricephalos" ein Name der Hecate ist (mit der exakt gleichen Bedeutung, wie das angeblich "slawische" Triglav), ist die Theorie, daß Triglav eine Göttin bezeichnet, glaubwürdiger, zumal auf den sog. Triglavheiligtümern nach der Missionierung Kirchen von weiblichen Heiligen errichtet wurden: In Brandenburg (Harlunger Berg, jetzt Marienberg) eine Marienkirche, in Berlin (Petrikirchplatz, Spittelmarkt) ein Gertraudenspittal. In Stettin war der Nußbaum Triglav geweiht, da aber die Haselnuß der Frick geweiht ist, liegt es nahe, hinter Triglav einen Namen für die Göttin Frick zu sehen. Auch das schwarze Pferd, welches dort als heiliges Tier Triglavs erwähnt wird, ist dafür ein Indiz. Otto von Bamberg hatte also ein Frick-Heiligtum zerstört. Der Berg Triglaf in Slovenien ist leiglich nach seinen drei Gipfeln benannt und hat nichts mit der Gottheit zu tun.





                Mittelalterliche Hecate-Darstellung.



                Eine Gottheit namens "Triglav" wurde hier niemals verehrt, es handelt sich entweder um eine Übernahme der christlichen Dreieinigkeit, oder um einen griechischen Namen der dreiköpfigen Göttin Hecate (siehe Figur), die hier natürlich unter einem germanischen Namen, vermutlich Frick (Frigg), verehrt wurde.



                Svarozic/Svarog-Radegast

                Dieser Gott wird im Jahre 1008 bei Bruno von Querfurt erwähnt als "Zuarasiz diabolus", auch Thietmar von Merseburg erwähnt Tempel und Kult dieses Gottes auf der Burg Radegost oder Riedigost, desgleichen erwähnt ihn Adam von Bremen, aber nicht unter dem Namen Svarozic, sondern als Redigast. Hier wurde also der Name der Burg auf den Gott übertragen, und von Adam von Bremen haben auch Saxo und Helmold die Geschichte übernomen.

                Attribute sind: Kriegsrüstung und ein Pferd, auch ein Eber. Bezeichnend ist, daß auch von diesem Gott dasselbe Speerorakel überliefert wird, das wir schon bei Svantevit fanden (siehe Abb). Somit deuten alle Attribute auf Wodan hin, selbst der Eber, der Wodan als Gott der eberköpfigen Schlachtreihe anspricht. Auf den Gott Freyr passen die Attribute weniger.



                Pferde- Speerorakel des Svantevit und Svarozic-Radegast (aus: Zdenek Vána).

                Der Name des Gottes ist nicht bekannt, denn "Zuarasiz diabolus" ist nur lateinisch "der schwarze Teufel" und kein Gottesname. Es ist möglich, daß Svarozic mit "Svaixtix" identisch ist. "Svaixtix" aber ist in einem byzantinischen Text nur eine verderbte Form des griechischen Gottes Hephaistos und wird dort zur Kennzeichnung des Gottes Dazbog verwendet. Jedenfalls verwendete Adam von Bremen den Namen Svarozic nicht, weil der nicht echt ist. "Radegast" hingegen ist ein typischer Vikingername und bedeutet "der klug-ratende Gast" oder einfach "Gast im Rat". Das ist in jedem Falle nur ein Beiname, und zwar wahrscheinlich des Wodan.

                Man hat versucht, den Namen mit dem russischen Gott Svarog zu verbinden, doch ist das wenig glaubwürdig, da Svarozic in einer Zufügung der Ipatejev-Chronik mit Dazbog gleichgesetzt und als Sohn des Svarog bezeichnet wird. Svarocic ist lediglich Verkleinerungsform von Svarog, daraus hat man gleich versucht, einen Sohn des Svarog zu construiren. Er soll ein Gott des Himmels und der Sonne sein. Der Name weist indo-iranische Herkunft auf. So bedeutet svar schon im Rigveda "Licht" und "strahlender Himmel", iranisch hvar = Sonne. Sva oder svar ist - so man es nicht als verschliffenes Latein ansehen will - ein indogermanisches Wort und bedeutet „strahlend, licht“, verwandt sind der Óðinsbeiname "Sváfnir" und der Name des Sommervaters "Svásuðr" (der Liebenswerte), Rog oder Roc bedeutet entweder „Herrscher“ (vgl. den Óðinsnamen Rögnir) oder ist Mehrzahl zu „Regin“ (Götter). Auch eine Ableitung von Regis (König, Herrscher) ist zu erwägen. Diese Begriffe haben ja den gleichen Wortstamm. „Lichtherrscher“ ist aber nur ein Beiname und nichts fremdes, „slawisches“.



                Dazbog

                In der Ipatejev-Chronik des Johannes Malalas aus Antiochien wird der Sohn des Gottes Svarog "Dazbog" genannt und mit dem griechischen Sonnengott Helios verglichen. Bei den Südslawen heißt der Gott Dabog, er wird hier allerdings als "Zar der Erde" (Teufel) dem christlichen Gott des Himmels gegenübergestellt. Der Name stammt nicht vom Imperativ "dazd" (= gib) ab, sondern ist eindeutig germanisch zu deuten. Das "z" im Namen war ein ursprüngliches "c" und als solches wie ein "k" zu sprechen: "Dac-Bog", das ist der nordgermanische Gott Dagr (= Tag). "Bog" (indogerm. bharga) ist nur Bezeichnung für "Gottheit". Daß das G und das C einst identische Buchstaben waren (das G war ein C mit Beistrich: C,), sieht man schon daran, daß das Alphabet der Römer als 3. Buchstaben das C hat, das Alphabet der Griechen hier aber das Gamma, also ein G. Aus DAG oder DAC, wurde Daz, Dasch oder nur Da.

                Prof. Vána schreibt (S. 70):

                >Doch darf man auch die Beziehung zur indogermanischen Wurzel dag – (altindisch dah – brennen) heranziehen, die ebenfalls die Funktion des Sonnengottes und des Feuers andeutet.<

                Dazbog wird auch mit Belbog gleichgesetzt, der aber in den Chroniken nicht vorkommt, sondern nur durch Ortsnamen und Sagen bekannt ist. Bel ist dabei die sprachliche Weiterentwicklung des germanischen Götternamens Baldr (wiederum die Wandlung des "a" in ein "e"), vgl. den angelsächsischen Beldegg (Baldr-Dagr).



                Perun

                Dieser Gott der Russen wird in der byzantinischen Legende "Das Leben des hl. Demetrios von Saloniki" (7. Jh.) als "Pyrenos" zuerst erwähnt. Hier befragt der Heerführer Chatzon das Orakel und bekommt von „Pyrenos“ die Antwort. In der bulgaischen Übersetzung dieses Buches (der "Alexandreis" aus dem 10. Jh.) wird dieser „Pyrenos“ zu „Porun“. Aber „Pyrenos“ ist wohl eher auf die orakelgebende Pythia oder das Feuer (Pyro) zu beziehen. Viele weitere Quellen erwähnen den Gott, dabei ist interessant, daß in einer Quelle gesagt wird, die Varäger in Nowgorod hätten ein großes Götterbild und nannten es Þórr. In einer andern Quelle wird genau dieser Gott dann Perun genannt. Damit ist die Identität beider Götter erwiesen. Der Name, "Perun" soll von "perti" (= Schlagen) stammen (vgl. "Peitsche"), doch viel wahrscheinlicher handelt es sich um die Übernahme des baltischen Donnergottes, Perkunas/Perkons, dessen Name ursprünglich "Eiche" bedeutet. Eine heilige Eiche des Perun stand auf der Dnjeprinsel Chortice. Ein wichtiges Attribut des Perun ist die Axt, die als über den Himmel fliegende Feueraxt ein Symbol des Blitzes war.

                Auf Rügen wurde nach Saxo Grammaticus der fünfköpfige Gott Porenutius (siehe Abb. unten bei Rugievit) verehrt, dessen Name nur die latinisierte Form von "Perunic", d. h. "Sohn des Perun" darstellt.

                Perun oder Percunas ist also nur der baltische-ostgermanische Name für Þórr.



                Veles

                Veles (Igor-Lied), Volos (Nestor-Chronik) oder Velos. Es ist der litauische Gott Velinas (älter: Velenas), Jägergott, Gott der Toten und des Viehs, führt die Schar der veles an, der „Wilden Jagd“, die Russen schworen bei Perun und Veles. Der Gott wurde nach der Missionierung als Teufel bezeichnet, und das litauische véles bezeichnet die Unterwelt. Sein Name durfte nicht ausgesprochen werden, weswegen es viele andere Namen für Ihn gibt. Velinas ist einäugig, Veles erscheint dem Apoll ähnlich, ist Dichtergott und Todesgott, Er wird als aufrechtstehender Wolf dargestellt und Er trägt einen Stab. Da Stab (Zauberstab) altnord. Völr bedeutet, kann Veles/Volos von Valus/Völr kommen. Der Name wird aber auch auf Vol (= Ochse) zurückgeführt, sowie als Anlehnung oder Umbildung des Namens des Schutzpatrons des Viehs, des hl. Blasius (Vlas, Vlasij) angesehen. Dieser Gott ist zweifellos Óðinn.



                Stribog

                In drei Quellen des 10.-12. Jh. wird dieser Gott erwähnt, die Winde werden "Enkel Stribogs" genannt, weswegen man auf einen Windgott geschlossen hat. In Wahrheit handelt es sich wohl eher um eine Übernahme des iranischen Stríbagha (= der schöne Gott), ein Beiname von Ahura Mazda.



                Chors

                Auch dieser Gott stand in Kiew, eine der Quellen nennt ihn den "jüdischen Donnerengel", und deutet damit schon seine orientalische Herkunft an. In einer Chronik ("Slovo o polku Igorev") scheint angedeutet, daß es ein Sonnengott ist. Deswegen geht man von einem iranischen Ursprung aus, wo es den Sonnengott Chordad gibt (chursid, chorsed = die strahlende Sonne).



                Liuba

                Zu Liuba siehe unseren Artikel "Die Göttin Liuba".

                Liuba oder Luba, die wendische Liebesgöttin, aus Sagen erschlossen. Im Spreewald (Lübben) ist eines Ihrer Heiligtümer, der danebenliegende Frauenberg und Ostergrund sind Belege, daß es sich bei Liuba um die Göttin Frova-Ostara (Freyja) handelt. Luba, Lupa, Liuba kommt vom germ. Leob (= Liebe) und ist eindeutig nicht "slawisch". In der Edda findet sich der Name für eine der Dienerinnen der Freyja, "Lofn" (mit dem bekannten b/f-Wechsel und dem Wandel des ursprünglichen "u" in ein "o", vgl. runisch þur, altnordisch Þórr).



                Holzy

                Holtschis, Altschis; Name der Götterbrüder bei den Wenden. Der Name ist aus dem germanischen Alkis (die Alken) genommen und nur sprachlich verunstaltet. Auch in der Funktion entsprechen diese Götterbrüder den germanischen Alken.



                Trojan

                Diese merkwürdige Gottheit der Russen ist gar keine. In dem apokryphen "Slovo i otkrovenije sv. apostol" wird ausdrücklich gesagt, daß es sich bei Trojan um den römischen Kaiser handele. Gemeint ist Kaiser Trajan (98-117 u. Zt.). Auch das apokryphe "Chozdenije Bogorodicy" sagt, es sei nur ein vergöttlichter Mensch. In jungen Quellen heißt er "Zar Trojan".





                Prove, Siwa, Radegast. Bilder der Bangert-Ausgabe von Helmolds Chronik von 1639.



                Prove

                Ein Gott, dessen Kult in Oldenburg von Helmold beschrieben wurde. Hier in einem Eichenhain kam das Volk jeden Dienstag zum Gericht zusammen, was auf den Gott Tius (Týr), den Gott des Þings, hindeutet. Wenn ein Gottesurteil stattfinden sollte, wurde Proves Eisenschild erhitzt, bis er glühend war. Der Deliquent mußte ihn eine gewisse Strecke lang mit bloßen Händen tragen. Tage später wurde nachgesehen, inwieweit die Brandwunden verheilt waren und so ggfls. die Schuld erwiesen.

                Derartige Gottesurteile nannte man "Probe", und in der niederdeutschen Mundart heißt Probe "Prove". Mit einem slaw. "prav" (= der Gerechte) hat das wohl nichts zu tun. Es ist also hier lediglich ein aus dem Kult erklärter deutscher Beiname des Gottes Tius (Týr) beschrieben.



                Podaga

                Eine Göttin, deren Heiligtum am Plöner See lag. Man hat sie als Wettergottheit gedeutet. Der Name ist aber skandinavisch: på-dag = vor dem Tag. Somit ist diese Gottheit in keiner Weise slawisch, sondern wir haben hier einen germanischen Götterbeinamen vielleicht der Sonnengöttin (Sól) oder der Morgenröte (Freyja-Ostara).



                Siwa

                Siehe hierzu auch unseren Artikel "Die Göttin Sif".

                Diese Göttin wird unter dem Namen Siwa bei Helmold erwähnt. Heute wird ihr Name gerne slawisiert zu "Ziva". In jungen Quellen wird Siwa mit der Erde (Ceres) identifiziert.

                Wir haben hier keine slawische Göttin vor uns, sondern den Namen der nordischen Göttin Sif, wie er bei dem Stamm an der Elbe verwendet wurde. Das nordische "f" ist im Süden ein "v" (vgl. fadr – Vater), so wird das "f" in Sif zu einem "v" oder "w", dazu die weibliche Endung des "a".





                Gefälschtes angebliches Czernebog-Bild mit Runen aus Prillwitz.



                Cernebog

                Dieser Gott wird bei Helmold als böser Gott erwähnt; er nennt ihn "Diabol sive Zcerneboch", was übersetzt "Teufel oder Schwarzgott" bedeutet. Es ist also sehr wahrscheinlich, daß Helmold hier nur Bezeichnungen des Teufels anführt und unter dem Namen Cernebog nie ein heidnischer Gott verehrt wurde. Das auf ihn früher bezogene Metallidol von Prillwitz (siehe Abb.) ist eine Fälschung der Gebrüder Sponholz.





                So sollen die Götter Rugievit (links) und Porenutius ausgesehen haben.



                Rugievit

                Der Name eines bei Saxo mit Mars gleichgesetzten Gottes auf Rügen, in der Knytlinga saga "Rinvit" genannt. Der Name bedeutet "Herr der Rugier" oder "Viðr der Rugier" und bezieht sich auf den germanischen Stammesnamen der Rugier. Die Beschreibung des Bildes ist sicher nicht zutreffend. Danach soll dieser Gott mit sieben Gesichtern und sieben Schwertern im Gürtel sowie einem in der Hand dargestellt worden sein. In der Gylfaginning der jüngeren Edda wird vor Valholl ein Jongleur beschrieben, der mit 7 Messern jonglierte.

                Der Name Rugievit ist also wohl ein Beiname Wodans.



                Porenutius

                Der in Garz auf Rügen verehrte Gott mit angeblich vier Gesichtern und einem fünften auf der Brust deutet auf den Gott Perun hin, da er von "Perunic" (= Peruns Sohn) ableitbar ist. Die Knytlinga saga nennt ihn Turupit und deutet damit auf Þórr hin.



                Pripegala

                Diesem sonst unbekannten Gott wurden nach einer Urkunde des Erzbischofs von Magdeburg aus dem 12. Jh. Blutopfer gebracht. Man deutet ihn als Fruchtbarkeitsgott. Wenn es diesen Gott überhaupt gab, dann ist der Name auf Freyr zu beziehen, denn "p" kann mit "f" wechseln (Alp – Elf): "Frifegala" bedeutet "Fri-fé-gjafa" (Freyr – Viehgeber); eine Verbindung zu Priapos ist möglich.



                Porevit

                Dieser Gott wird nur bei Saxo und in der Knytlinga saga (Puruvit) erwähnt. Der waffenlose, fünfköpfige Gott soll in Garz auf Rügen verehrt worden sein. Der Name (på Revit) scheint nordgermanisch gebildet zu sein.



                Pizamar

                Wurde in Jasmund auf Rügen verehrt. Der wohl lateinische Name deutet auf Fischreichtum und das Meer hin (piza, pisces = Fische, mar = Meer).



                Simargl

                wird im "Povest vremennych let" als einer der Götter von Kiew genannt, in der "Slovo nekojego christoljubca" sind es zwei Götter: Sum und Rgl. Semargl ist laut Herbert Gottschalk wahrscheinlich eine fremde Gottheit. Die Namen sind entweder eine Verstümmelung der in der Bibel genannten Götter Aschera und Nergal aus Mesopotamien, oder der heilige geflügelte Hund der Iraner, Senmurv-Simorg.



                Mokos

                Nach den Quellen eine Beschützerin der Schafe und des Spinnens, der Name "mok, mokr" (= feucht) bezeichnet die feuchte Erde und ist wohl eine Übernahme der iranischen Göttin Ardvi Sur Anahita (ardvi = feucht), aber auch eine Übernahme der griechischen Vorstellung des malakia (sexuelle Entkräftung) ist möglich, wenn man dem "Slovo" des hl. Gregorius folgt; dann wäre das gar keine Gottheit.



                Tjarnaglofi

                Nur in der Knytlinga saga erwähnter angeblicher Gott von Rügen. Man hat den Namen mit Triglav oder Cernebog identifizieren wollen, die Deutung als "Schwarzkopf" weist auf eine Teufelsbezeichnung hin. Unter dem Namen Tjarnaglofi wurde hierzulande wohl niemals ein Gott verehrt.



                Jerovit

                In Wolgast verehrter Gott, über den die Biographen Ottos, Ebo und Herbord berichten. Er wurde im Frühlingsfest verehrt und hatte als Attribut einen großen Schild. Der Name hat einen Bezug zum germ. Wort "jera" (Rune *jeran) und bezeichnet den Gott des guten Erntejahres, wenn man nicht von einem g/j-Wechsel ausgehen will und "Gerovit" liest, was "Ger-Viðr" bedeutet und Óðinn als Speergott bezeichnet.



                Jutrbog

                In der Stadt Jüterbog angeblich in einem Tempel verehrte Gottheit. Der "Tempel der Morgenröte" wurde von Diakon Hannemann 1607 beschrieben, danach soll das Gebäude um 1567 eingerissen worden sein:

                >Von einer solchen heidnischen Entstehung der Stadt hat auch Anzeigung gegeben das uralte Templein, welches ungefähr nun vor vierzig und etlichen Jahren ist eingerissen worden, darinnen der heidnische Götzendienst der wendischen Morgengöttin soll sein geleistet worden. Dies Templein, welches auf dem Neumarkt bei dem steinernen Kreuz gestanden, ist in der Länge Breite und Höhe bis an das Dach recht viereckig von Mauersteinen aufgeführt gewesen, hat oben ein Kreuzgewölbe und darüber ein viereckig zugespitztes Dach gehabt. Die Tür oder Eingang von abendwärts ist niedrig gewesen, also daß man im Eingehen sich etwas hat bücken müssen. Es hat auch keine Fenster gehabt, sondern nur ein rundes Loch, mit einem starken eisernen Gitter verwahrt, gegen Morgen, und zwar genau gegen Sonnenaufgang zur Nachtgleich, so groß, als der Boden von einer Tonne, daß das Licht hat hineingehen können. Also hab ich's von mehreren Personen, die noch am Leben sind, beschreiben hören<.

                Es war nach der Beschreibung sicher eine christliche kleine Kirche (vielleicht eine der ersten hier von der Ostkirche errichteten?), galt aber als Tempel, weil die byzantinische Tradition hier nicht mehr bekannt war.

                Welche Gotteiten wurden nun wirklich von den Stämmen, die man heute "slawisch" nennt, verehrt? Auch darüber gibt es einige Chonisten. So schreibt der Mönch Doderik im Jahr 1141, daß die Liutizen Thor verehrten. Nichts steht da von Perun. Der Chronist Ordericus Vitals schreibt im 10./11. Jh., bei den Wenden würden die Götter Odin, Thor und Frey verehrt. Auch hier: Nichts von irgendwelchen "slawischen" Götternamen. Und Helmold schreibt vom Kult der Siwa (die nordische Göttin Sif) bei den Polaben (på Labe/Albe = an der Elbe).

                Das sind keine fremden Vorstellungen, obwohl es sicher gewisse Unterschiede zu andern Stämmen gab, so wie sich auch englische und schwedische heidnische Vorstellungen von denen bei uns leicht unterschieden. Insbesondere auch deswegen sind Unterschiede vorhanden, weil sich das Heidentum der Wenden bis ins 12. Jh. gehalten hatte, wo man im Süden und Westen Deutschlands schon lange christlich war.



                Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                • Preussengold
                  Berufs-Querulant
                  • 30.09.2012
                  • 3577
                  • Preussen

                  #83
                  sich nur einen ort rauszusuchen ist nicht so arg wissentschaftlich.

                  Richtig lesen, mir liegen von einigen Orten die Orginalchroniken vor, Stettin ist nur das beispiel weil es eine große bedeutende Stadt ist wo man schon mal diesen große tolle Volk erähnt lesen sollte,oder?
                  Stettin war nur als Beispiel genannt, du findest in den anderen Chroniken auch keine.


                  @deine Beispiele beziehen sich allesamt auf "Unfreie", das es sich um "Slawen" handeln soll interpretieren die Slawenmacher gern hinein. Außerdem sind das Funde die du hier aus dem Internet präsentierst, also Sekundärquellen. Ich dagegen habe die ORGINALEN Chroniken hier neben mir liegen, die mit Sicherheit ungefälscht sein dürften.....Oder wie siehst du das.

                  Noch mal meine Frage, warum keinerlei Hinweis in diesen Chroniken zu finden sind....?!Du kannst sie gern durchlesen, ich stelle dir alle zur Verfügung.

                  @deinen Unfug mit den Reichsbürgern kommentiere ick nicht weil er offensichtlich dein letzter Versuch ist fehlenden Wissen durch stramme Haltung zu ersetzen
                  Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                  • Preussengold
                    Berufs-Querulant
                    • 30.09.2012
                    • 3577
                    • Preussen

                    #84
                    Das Sklaven seltener mit Königskronen rumrennen und reich gekleidet sind etc übersieht man geflissentlich ( Text / Bild umdeuten). Usw. usf.
                    Du deutest komplette Worte um. "Sclaveni" sind ebend KEINE Slawen, da kannst du noch so rumjaulen, es handelt sich um SKLAVEN, Unfreie usw....
                    Auch Könige musten sich unterwerfen, man denke nur an Canossa, auch Könige waren Vasallen.

                    Zitat: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben und aus meiner Zeit.
                    von Johann Gottfried von Pahl




                    ..im Grunde war der König nichts weiter als ein gekrönter Sklave im Bunde Frankreichs..



                    Aber was spielt die Wahrheit schon für eine Rollen wann man doch so fein angelerntes und wiki- aufbereitetes zum besten geben kann, nicht?!


                    Nochmal die Frage, warum taucht das großartige Volk nicht in alten Chroniken auf........erklärs mir. Hier neben mir liegen 4 Stück vor 1800. Nix. Was nu
                    Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                    • insurgent
                      Heerführer


                      • 26.11.2006
                      • 2126
                      • schleswig Holstein
                      • GMP2

                      #85
                      Zitat von Preussengold
                      ...


                      @deine Beispiele beziehen sich allesamt auf "Unfreie", das es sich um "Slawen" handeln soll interpretieren die Slawenmacher gern hinein.
                      Ich verweise nochmal auf das Bild der Handschrift um 1000 n. Chr. aus dem Kloster Reichenau, auf dem die Völker zu sehen sind die dem Kaiser Otto III huldigen und Geschenke bringen.

                      Unfreie mit Krone, Goldbesetzten Gewändern und Eigentum was zu verschenken ist kann es nie gegeben haben was ja schon der Name "Unfreie" beinhaltet.
                      Mitglied der Detektorengruppe SH

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                      • insurgent
                        Heerführer


                        • 26.11.2006
                        • 2126
                        • schleswig Holstein
                        • GMP2

                        #86
                        Zitat von Preussengold

                        ...


                        Nochmal die Frage, warum taucht das großartige Volk nicht in alten Chroniken auf........erklärs mir. Hier neben mir liegen 4 Stück vor 1800. Nix. Was nu
                        Tauchen denn in den Ortschroniken die Germanen auf
                        Mitglied der Detektorengruppe SH

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                        • Gimbli
                          Moderator

                          • 27.09.2008
                          • 6849
                          • Essen/Ruhrgebiet
                          • Tesoro Tejon/Minelab Safari

                          #87
                          Die in Beitrag 82 angegebene Quelle des Textes ist doch nicht dein Ernst oder?
                          So langsam rutscht deine Argumentation aber ins lächerliche ab.
                          Hier mal ein paar nette Auszüge der Seite:

                          Abwehr des Berlin bedrohenden radioaktiven Regens nach Czernobyl durch einen Galdr (Zaubergesang) an den Gott Donar (1986);

                          Verhinderung der Olympiateilnahme Berlins durch Zauber, da bei einer Teilnahme ein Naturschutzgebiet und Heiligtum zugebaut werden sollte (1996);



                          Auch die günstigen Angebote sind interessant.
                          0,7l Heiliges Wasser für gerade mal läppische 50 €.
                          Oder ein Zauberzeichen für den gleichen Preis,
                          aber immerhin mit Anleitung.

                          Gruß Michael
                          Der Weg ist das Ziel
                          No DSU inside!

                          Kommentar

                          • dcag99
                            Heerführer


                            • 11.09.2012
                            • 4738
                            • Königreich Württemberg
                            • AT Pro

                            #88
                            jetzt mal ernsthaft ... nur weil völker ähnliche gottheiten besitzen die vlt. auf die selbe idee zurückgreifen sind es deswegen nicht 1 volk.

                            siehe als beispiel amor und eros
                            mars und ares
                            jupiter und zeus

                            oder sind jetzt griechen und römer auch gleich? am ende sind es beide (süd)germanen?

                            ist etwa der ägyptische gott aton gleich dem christlichen gott und damit sind alle christen ägypter?

                            allein deine quellenangabe ist ja schon der witz an sich! ich hab dir doch vers. historische quellen genannt. lies die doch mal im original und dann erzähl nochmal ob alle slawen sklaven waren.

                            von eroberungszügen der slawen in andere länder (griechenland z.b. etc) gar nicht zu reden. aber das wird ja dann bestimmt als sklavenaufstand umgedeutet.


                            Das Reichsbürger Thema war gewählt weil man sich auch dort an "worte" klammert. so macht man einen unterschied zwischen "personenausweis" und "personalausweis" der de fakto nicht existent ist. .. und genauso ist das mit deinen sklaven.

                            oder nimm als besseres neutrales thema das beispiel mit kolumbus und der moschee. da wird aus einem "hügel wie eine moschee" mal eben eine moschee. bums einfach umgedeutet, bissi zurechtgebogen und schon haben die moslems vor kolumbus amerika gefunden.
                            Gruss Matthias

                            Kommentar

                            • Preussengold
                              Berufs-Querulant
                              • 30.09.2012
                              • 3577
                              • Preussen

                              #89
                              Zitat von insurgent
                              Tauchen denn in den Ortschroniken die Germanen auf
                              Germanische Stämme,ja, kannst doch lesen in meinem Buchausschnitt oder bist du wie Dgg99 der alle ignoriert was ich schreibe?
                              Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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                              • Preussengold
                                Berufs-Querulant
                                • 30.09.2012
                                • 3577
                                • Preussen

                                #90
                                Zitat von Gimbli
                                Die in Beitrag 82 angegebene Quelle des Textes ist doch nicht dein Ernst oder?
                                So langsam rutscht deine Argumentation aber ins lächerliche ab.
                                Hier mal ein paar nette Auszüge der Seite:



                                Auch die günstigen Angebote sind interessant.
                                0,7l Heiliges Wasser für gerade mal läppische 50 €.
                                Oder ein Zauberzeichen für den gleichen Preis,
                                aber immerhin mit Anleitung.

                                Gruß Michael
                                Was hat das mit der Frage zu tun warum keine "Slawen" in den alten Orginalquellen die mir vorliegen und die nicht nur von einer 20 Seelen Gemeinde sind ,auftauchen?! Oder gehts nur darum mich zu diskreditieren? In der Bibel steht auch "er machte Wasser zu Wein", "ging übers Wasser", "Unbeflekte Empfängnis" und du stellst nicht gleich das ganze Christentum in Frage. Also wieder nur Provokation. Du selber zitierst Wikipedia. Soll ich dir zeigen wieviel Mist da drin steht der hinten und vor gelogen ist?

                                Ach und am Rand, weißt du für was Katholiken so alles beten? Lass ihn doch um Schutz vor Radiaktivität beten, die Gedanken sind frei. Widerlege doch einfach fachlich die Aussagen mit belastbaren Beweisen anstelle Pauschalverächtlichmachung. Da kneifts Höschen, oder?!
                                Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

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