Wie illegale Schatzsuche unser kulturelles Erbe zerstört!
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Wieso Stress? Hier ist noch ne ganz normale Diskussion zu Gange. Und da die Archaeologiefraktion ja offensichtlich mitliest finde ich sachliche Argumentationen zu dem Thema ganz gut. Hier werden wir wenigstens gehört bzw. gelesen
Zuletzt geändert von ogrikaze; 07.09.2010, 22:36.Kommentar
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das sehe ich auch so, positiv kann man sich schon mal mit dem thema befassen.
klar, dass der bauer den metallkram aufm acker nich haben will ist ja logisch, aber metallspäne im wald oder so, kann mir nich vorstellen das das so viel ausmacht. (müssten natürlich entölt sein, is klar)
grundsätzlich denke ich schon, dass wir sondler zwar für den ein oder anderen sensationsfund mitverantwortlich waren, mit sicherheit aber kleine untergruppen nicht umsonst so einen schlechten ruf über uns gebracht haben.
unser hobby ist halt ne grenzwertige sache, die aus unserer sicht ganz einfach zu lösen wäre, aber wir sind eben auch nicht der nabel der welt, das muss man einfach so sehen.
ein vernünftiges annähern fänd ich natürlich angebrachter als der jetzige zustand....
ich finde das system in bayern eigentlich klasse, warum nicht für gesamtdeutschland? die machen doch keine schlechten erfahrungen damit, oder?
liebe grüßeGenossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!
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Ist ja auch verständlich- die Archäologen haben ja eh einen ganz anderen Background als wir und haben am Anfang einfach die ersten (auch technischen!) Entwicklungen nicht für ganz voll genommen.grundsätzlich denke ich schon, dass wir sondler zwar für den ein oder anderen sensationsfund mitverantwortlich waren, mit sicherheit aber kleine untergruppen nicht umsonst so einen schlechten ruf über uns gebracht haben.
Mittlerweile dürfte es aber einen weitreichenden Konsens darüber geben, dass wir einfach nur da weitermachen, wo die Augensucher aufhören.
Ich glaub, das ist mit das Wichtigste. Klar wurden durch die SG sehr bedeutende Funde gemacht! Aber wenn man die Himmelsscheibe anführt muss man eben auch dazu sagen, dass sie auf dem Schwarzmarkt gelandet istunser hobby ist halt ne grenzwertige sache, die aus unserer sicht ganz einfach zu lösen wäre, aber wir sind eben auch nicht der nabel der welt, das muss man einfach so sehen.
In manchen Fällen war es eben auch Glück oder Zufall, dass die Sachen noch spät in die richtigen Hände gekommen ist. Auch das Schlachtfeld Harhorn muss man da erwähnen... es ist eben nicht von Anfang an super gelaufen.
Man muss da wirklich beide Seiten sehen und vorsichtig versuchen, das Misstrauensverhältnis abzulegen.
Ich finde, die Zusammenarbeit in NRW (vllt. abgesehen von Köln und in Teilen RLP/NRW) ganz gut. Durch die Genehmigungen bewahrt man wenigstens den Überblick und kann teilweise durch Schulungen etc. noch mal positiv auf die Sondler einwirken. SH macht auch sehr gute Erfahrungen, wie man hört.ich finde das system in bayern eigentlich klasse, warum nicht für gesamtdeutschland? die machen doch keine schlechten erfahrungen damit, oder?
Bayern ist mir ein wenig zu Laissez-faire
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Nähere dich mal an jemanden an, der konstant wegläuft (auch vor den Argumenten gegen das "denkmalschützende Schatzregal-Paradox").das sehe ich auch so, positiv kann man sich schon mal mit dem thema befassen.
ein vernünftiges annähern fänd ich natürlich angebrachter als der jetzige zustand....
ich finde das system in bayern eigentlich klasse, warum nicht für gesamtdeutschland? die machen doch keine schlechten erfahrungen damit, oder?
Auf die Frage, warum die Verhältnisse in Bayern (Hessen und Nordrhein-Westfalen fast gleichgeartet) - zwar zahlenmäßig "nur" drei Länder, aber 1/3 der Gesamtfläche(!) - nicht für die gesamte Republik Geltung finden können, erhält man keine Antwort.
Ebenso unverständlich ist die Tatsache, daß 13 Bundesländer 8 voneinander unterschiedliche(!) Schatzregale in ihren Denkmalschutzgesetzen verankert haben.
Und da wundern sich die Archäologen über die Verhaltensweisen mancher Mitbürger in dei Vertrauensbasis der Gesetze.
masterTHief- nur echt mit "TH" -Kommentar
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Moin,
es ist natürlich einfach immer auf die andere Seite zu zeigen und zu sagen: "Die haben die Schuld". Es sind Fehler auf beiden Seiten gemacht worden und die werden immer noch gemacht, aber selbstkritisch sollte man folgendes nicht unbeachtet lassen.
In den Ländern in denen Nachforschungsgenehmigungen erteilt werden, wie HE oder NW und dort auch kein Schatzregal die Zusammenarbeit ausbremst, bleibt der Anteil der SG die eine NFG beantragen erstaunlich klein.
In Hessen müsste es ca. 3.000 SG geben (statistisch gesehen, wenn man von 30.000 SG bundesweit ausgeht). Es haben sich aber nur 230 SG (aktuelle Zahl) um eine NFG bemüht. Warum nehmen die anderen das Angebot legal zu forschen nicht an?
Die Archäologie geht dann, wie ich meine zu Recht, davon aus, dass diejenigen, die die Möglichkeit haben eine NFG zu erhalten, diese aber nicht beantragen, illegal suchen wollen und dies auch tun. (Ich habe bewusst so formuliert, damit es nicht gleich wieder heißt: "In unseren BL gibt es keine NFG")
Viele Grüße
WalterKommentar
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Tolle Feststellung. Dann kann man weder einer "antiquierten" und "unangepassten" Gesetzgebung noch den Archäologen die Schuld am Fehlverhalten der Mehrheit der Sondengänger geben, oder?!... In den Ländern in denen Nachforschungsgenehmigungen erteilt werden, wie HE oder NW und dort auch kein Schatzregal die Zusammenarbeit ausbremst, bleibt der Anteil der SG die eine NFG beantragen erstaunlich klein.
In Hessen müsste es ca. 3.000 SG geben (statistisch gesehen, wenn man von 30.000 SG bundesweit ausgeht). Es haben sich aber nur 230 SG (aktuelle Zahl) um eine NFG bemüht.
Das gleiche Phänomen besteht im viel gelobten England. Dort werden dem PAS (Portable Antiquities Scheme) nur eine verschwindend geringe Anzahl an archäologischen Funden (gemessen an der geschätzten Gesamtzahl) gemeldet, obwohl dort nicht einmal ein gesetzlicher "Druck" besteht. Die Fundmeldungen dort beruhen auf freiwilliger Basis.
Woran liegt das? Weshalb scheuen die Schatzsucher den Weg zum Amt, obwohl man ihnen entgegen kommt? Ich kenne die Antworten.Kommentar
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Was ist das den wieder für eine schwarzmalerrei ? .Es kann aber auch bedeuten das nicht überall meldenwertes liegt . Das nicht jedes grabungs loch ne Himmelsscheibe ist . Die Die was gutes finden meldens sicher auch weil sie in der regel , Die sachen ans museum veräussern können ohne grosses TamTam ( In England).Das gleiche Phänomen besteht im viel gelobten England. Dort werden dem PAS (Portable Antiquities Scheme) nur eine verschwindend geringe Anzahl an archäologischen Funden (gemessen an der geschätzten Gesamtzahl) gemeldet, obwohl dort nicht einmal ein gesetzlicher "Druck" besteht. Die Fundmeldungen dort beruhen auf freiwilliger Basis.
Woran liegt das? Weshalb scheuen die Schatzsucher den Weg zum Amt, obwohl man ihnen entgegen kommt? Ich kenne die Antworten.
Zu deiner letzten frage kann ich dir sagen .Das der geforderte aufwand im verhältnis zum *Hobby alltag* für viele zu gross ist .Es gibt eben sondler die mal 10 std im monat suchen und fertig .Und genau für diese sucher gruppe muss es wege gegen um funde zu melden .
Bei mir persönlich sieht die sache anders aus mit 10 Std komme ich bei weiten nicht aus
so lohnt dan eben auch der aufwand .Und diese 10 Std sucher werden das gross sein da von gehe ich fest aus .
MFG
VeteraZuletzt geändert von Vetera; 08.09.2010, 12:52.Kommentar
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Vetera, das ist keine Schwarzmalerei. Das ist eine nüchterne Betrachtung der Tatsachen und Zahlen, wie sie von Roger Bland, dem unermüdlichen Promoter des Portable Antiquities Scheme, vorgebracht werden. Dem oft ahnungslosen und unwissenden Detektorgänger die Entscheidung zu überlassen, was meldenswert ist und was nicht, ist jedoch falsch. Es ist ebenfalls ein Irrtum zu glauben, dass es das Ziel der Wissenschaft "Archäologie" ist, Museen mit schönen und wertvollen Artefakten zu füllen. Auch wenn, wie z.B. in Luxemburg oder Trier, die archäologischen Grabungsdienste einem Museum unterstehen, so ist es nicht das Ziel der dort arbeitenden Archäologen, die hauseigenen Vitrinen zu füllen.Was ist das den wieder für eine schwarzmalerrei ? .Es kann aber auch bedeuten das nicht überall meldenwertes liegt . Das nicht jedes grabungs loch ne Himmelsscheibe ist . Die Die was gutes finden meldens sicher auch weil sie in der regel , Die sachen ans museum veräussern können ohne grosses TamTam ( In England).
Du meinst wohl die Forderung der Archäologen an die Detektorgänger, die getätigten Funde zu dokumentieren, bzw. mit genauen Fundortkoordinaten (GPS) zu versehen? Oder meinst Du den "Detektorführerschein", den Detlev Jantzen (im Film zu sehen) in M-V eingeführt hat, mitsamt den damit verbundenen Aus- und Fortbildungskursen? Das ist doch das Mindeste was man verlangen kann.
Vetera, Du hast aber völlig Recht, dass viele Sucher deswegen den Weg zum Amt scheuen. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, bevormundet oder in ihrer persönlichen (Handlungs-)Freiheit eingeschränkt.Kommentar
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Dummerweise beteiligt sich von der Archäologiefraktion immer nur eine einzige Person aktiv an den Diskussionen.
Und diese Person ist nicht mal aus Deutschland.
Aber trotzdem auch mal großen Respekt an "den einsamen Kämpfer",
der sich der riesigen Sondlermeute hier stellt.
Es wäre diesbezüglich aber doch wesentlich sinnvoller,wenn die Archäologen des eigenen Landes sich an solchen Diskussionen beteiligen würden.
Gruß DanielKommentar
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Daniel,Dummerweise beteiligt sich von der Archäologiefraktion immer nur eine einzige Person aktiv an den Diskussionen.
Und diese Person ist nicht mal aus Deutschland.
Aber trotzdem auch mal großen Respekt an "den einsamen Kämpfer",
der sich der riesigen Sondlermeute hier stellt.
Es wäre diesbezüglich aber doch wesentlich sinnvoller,wenn die Archäologen des eigenen Landes sich an solchen Diskussionen beteiligen würden.
Gruß Daniel
Danke für die Blumen. Es ist nicht meine Absicht, eine nicht endende und sinnlose Diskussion loszutreten. Ich habe deren in den letzten 14 Jahren genug geführt und versucht, den Leuten die Belange der Archäologie zu erklären und verständlich zu machen, leider ohne grossen Erfolg. Es gibt bezüglich der Archäologie und des Denkmalschutzes immer noch zu viele falsche Vorstellungen und Vorurteile, wie die fünf Seiten hier einmal mehr bewiesen haben.
Noch was zu dem Umstand, dass ich mich als ausländischer Archäologe hier zu Wort melde. Das Problem Sondengehen kennt nämlich keine Grenzen, genausowenig wie das Thema Denkmalschutz. Europas Archäologen arbeiten grenzübergreifend Hand in Hand in der Bekämpfung denkmalschädlicher Aktivitäten.
Da ich in meinem Ländchen zuständig bin für die Verwaltung der Suchgenehmigungen, kenne ich die Mentalität der verschiedenen Leute recht genau (bin ja selber mal Sammler gewesen, bevor ich Archäologie studierte). Ich habe mir den Film, der Gegenstand dieses Threads ist, angesehen und habe nichts Wesentliches daran auszusetzen. Ein gemäßigter TV Beitrag, der wiederholt das fehlende Unrechtsbewußtsein vieler Sondengänger ansprach ... Von einem Hetzbeitrag kann man jedenfalls nicht sprechen.Kommentar
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Du meinst wohl die Forderung der Archäologen an die Detektorgänger, die getätigten Funde zu dokumentieren, bzw. mit genauen Fundortkoordinaten (GPS) zu versehen? Oder meinst Du den "Detektorführerschein", den Detlev Jantzen (im Film zu sehen) in M-V eingeführt hat, mitsamt den damit verbundenen Aus- und Fortbildungskursen? Das ist doch das Mindeste was man verlangen kann.
Vetera, Du hast aber völlig Recht, dass viele Sucher deswegen den Weg zum Amt scheuen. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, bevormundet oder in ihrer persönlichen (Handlungs-)Freiheit eingeschränkt.
Das sind sehr wichtige Punkte. Ich finde, das "Spaßsondeln" sehr gefährlich für den Denkmalschutz sein kann. Ich habe schon Sachen gefunden, die relativ bedeutungsvoll für die Geschichte meiner Heimat waren, von den meisten "Spaßsondlern" aber für nicht vitrinentauglich betrachtet worden wären und den Gang in den großen Fundeimer gegangen wären.
Es muss:
a. Eine Ausbildung der Sondler stattfinden. Warum kein Sondengängerführerschein...es gibt auch Angelscheine, Waffenscheine, Führerscheine für KfZ?!
b. Das Meldeverfahren muss erleichtert werden (Warum nicht alle Funde per Mail, einmal im Jahr? )
c. Es müssten direkte Ansprechpartner nur als Betreuer der SG zur Verfügung stehen.
d. Kein Problem der oberen Denkmalbehören, aber: Warum sollen Grabungsgenehmigungen Geld kosten? Das schreckt viele ab!
Ach, es gibt noch vieles mehr...
Ich kann nur sagen, dass obwohl es in NRW wirklich großteils sehr leicht ist eine Grabungserlaubnis zu bekommen, hier viele illegale Sucher herumlaufen, die jahrelanger Arbeit der "ordentlichen Sucher" kaputtmachen...
Die Gründe dafür können hier nur Faulheit, Behördenunlust, Naivität und Geldmangel sein... Schade, denn in anderen Bundesländern würde man gar nicht erst solche Rechte erhalten! Hier werden die Rechte häufig missbraucht.Kommentar
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Wann denn? Wie auf allen Ämtern derzeit werden die armen Kollegen von Personalnot geplagt, von Geldmangel.... Papiere hier, Papiere da. Außendienst, Baustellenbeobachtung usw.
Ich denke, außer als private Aktivität wird vielen der Gang in öffentlichen Foren kaum gelingen, so schade das auch ist.
Deswegen ja meine Forderung nach direkten und nur für SG zuständigen Ansprechpartnern.
Im privaten Kontakt und bei den off. Meldungen erfährt man aber sehr viel zu diesen Themen!
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Ich glaube, das ist das Wichtigste: mehr Verständnis zu beiden Seiten. Nicht immer nur "gut-böse"-Diskussion.Kommentar
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Mit Autos und Waffen kann man leicht Menschen töten – das ist mit einer Sonde ungleich schwerer. Angelschein ist ein lustiger Vergleich, denn "Sie möchten gerne in irgendeinem Gewässer angeln und Fische fangen? Dazu ist in Deutschland grundsätzlich erstmal ein Angelschein notwendig, sofern es sich nicht um ein privates Gewässer handelt für das Sie die Erlaubnis des Besitzers haben." (Quelle: http://www.angelschein.net/).
Hmm, warum gibt es eigentlich keinen Kochschein, Schachschein, Fußballschein, Malschein, Kinogehenschein, Schwimmschein, Computerschein und was weiß ich noch Schein für andere Hobbys?
Gruß,
GünterQuis custodiet ipsos custodes?Kommentar







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